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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Brandenburg«, nickte er.
    Ich beschrieb ihm schnell meine beiden Freunde und Kollegen. Er wiederholte die Beschreibung.
    »Wenn sie kommen, sagen Sie ihnen, in welchem Haus Greytons Wohnung liegt. Ich wäre mal hin, nachschauen. Mehr nicht. Die beiden wissen Bescheid.«
    Er nickte. »Sie wissen Bescheid, Decker und Brandenburg. Decker in einem braunen Mantel, Brandenburg in einem dunkelblauen Ulster…«
    Er schnurrte alles das herunter, was ich ihm aufgetragen hatte. Das machte mich sicher!
    So sicher, daß mir nicht auffiel, was mir unter allen Umständen hätte auffallen müssen.
    Der Zigarettenhändler Ruby Spiegel ging mit der seinem Alter und seiner Invalidität angemessenen Ruhe die Ludlow Street entlang nach Süden.
    »Decker«, flüsterte er unhörbar vor sich hin. »Decker und…«
    Spiegel blieb Stehen und dachte nach. Der zweite Name fiel ihm nicht mehr ein.
    Der genossene Whisky begann zu wirken.
    Er drehte sich um und ging ein paar Schritte zurück.
    Wieder blieb er stehen.
    Die beiden G-men fielen ihm ein, die er treffen sollte. Dieser eine, der…
    Ruby Spiegel stampfte mit dem Fuß auf und schüttelte den Kopf. Doch soviel er sich auch anstrengte, auch der Name des G-mans, den er vor zwei Minuten noch gewußt hatte, war weg. Spiegel schüttelte den Kopf und schloß die Augen. Alles drehte sich.
    Besoffen, dachte er. Vielleicht so besoffen, daß ich auch die Geschichte mit, dem G-man geträumt habe. Wie hieß er?
    Ihm wurde kalt. Dieser Umstand gab den Ausschlag. Ruby Spiegel setzte sich endgültig in Bewegung und eilte weiter in Richtung zur Canal Street. Drüben, auf der anderen Straßenseite, sah er die dunklen Fenster seiner Bankfiliale. Er machte eine lässige Handbewegung und ließ für diese Nacht Tageskasse Tageskasse sein.
    Er dachte immerhin noch an die beiden G-men, die er treffen sollte, als er auf die Ecke der Canal Street zueilte. Dann fiel endgültig die Entscheidung.
    »Hihihi!« lachte der Mann, mit dem er zusammenprallte.
    »He, Ignaz«, wunderte sich Spiegel.
    »Hallo«, freute sich der vom Whisky schwer angeschlagene Janek. »Wo willst du hin?«
    »Ich soll hier zwei G-men treffen, weil bei Greyton noch das Licht an ist«, sprudelte Spiegel heraus. Er freute sich, daß er sich endlich mit einem Bekannten über das Thema unterhalten konnte, das ihn bewegte.
    »Du spinnst«, kicherte Janek. »Komplett crazy! FBI, weil bei Greyton noch Licht brennt. Der darf doch Licht brennen, solange er will. Er ist ein freier Bürger in einem freien Staat.«
    »Aber da war ein G-man in meinem Laden, und der…«
    »Herrlich«, amüsierte sich Janek weiter. »Andere Leute sehen weiße Mäuse. Du siehst einen G-man, wenn du betrunken bist. Das ist es direkt wert, daß wir noch einen kräftigen Schluck nehmen!«
    »Nein!« wehrte Ruby Spiegel ab.
    Doch Janek ließ sich nicht davon beeindrucken. Er hakte den Zigarettenhändler einfach unter und führte ihn quer über die Canal Street hinüber zur Rutgers Street, wo das helle Schild einer Bar verlockend strahlte.
    ***
    »Selbstmordkandidaten«, murmelte Phil und sah den beiden Gestalten nach, die gerade vor einem riesigen Lastwagen zurückgesprungen waren. Undeutlich hörte Phil, wie der Driver die beiden offensichtlich Betrunkenen anbrüllte. Dann fuhr der Wagen weiter. Die beiden Männer, von denen einer erheblich schwankte, setzten ihren Weg fort.
    Phil konnte sie mit seinen Blicken verfolgen, bis sie in einer Bar in der Rutgers Street verschwanden.
    »Na, dann viel Vergnügen«, brummte Phil vor sich hin.
    Er wandte sich um und schaute die Straße entlang. Aus der Orchard Street kam Joe Brandenburg. Phil eilte ihm entgegen.
    »Erfolg?« fragte er kurz.
    Brandenburg winkte ab. »Als Gesellschaftsspiel oder Fernsehkrimi könnte das recht spannend sein, aber in unserer Wirklichkeit hier ist es zum Verzweifeln. Wenn ich es genau nehme, kommen allein auf meiner Strecke achtzehn Häuser in Betracht.«
    »Bei mir sind es nur elf«, bemerkte Phil trocken.
    »Zusammen also 29 bei uns beiden«, folgerte Joe Brandenburg. »Rechnen wir in Jerrys Bereich auch noch fünfzehn, dann haben wir drei schon 44 verdächtige Punkte. Dabei ist das hier noch nicht das Einkaufszentrum Manhattans.«
    »Mist«, brummte Phil und fischte eine Zigarette aus der Manteltasche.
    Die beiden G-men standen mit hochgeschlagenen Mantelkragen im böigen Wind und warteten. Phil schaute hin und wieder auf die Uhr.
    »38 Minuten«, stellte er schließlich fest. »Jerry scheint nicht

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