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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gangstern, die im dunklen Zimmer standen. Alle Lichter waren gelöscht, die Arbeit war eingestellt.
    »Wann hast du ihn zuerst gesehen?« fragte der Schmächtige den Boß Benny-Rose.
    »Vor ein paar Minuten«, antwortete der Mann mit der Kartoffelnase. »Er kam mit einem Alten drüben aus dem Zigarettenladen.«
    »Der ist doch längst zu!« warf Fatso Taylor ein.
    »Er kam aus dem Laden. Wenn ich dir das sage, kannst du es glauben«, brauste Rose auf, der wieder einmal seine Autorität als Boß in Gefahr sah. Es reichte ihm schon, daß Ford ihn einem regelrechten Verhör unterzog.
    »Laß den Quatsch jetzt«, zischte Francis Ford. »Der Kerl kommt mir unheimlich vor. Was schleicht er jetzt dauernd um das Haus herum?«
    »Weiß ich doch nicht«, antwortete Rose unwillig. »Ein Bulle ist es bestimmt nicht. Sonst käme er nicht allein. Vielleicht ist er ein Penner, der sich ein paar Zigaretten geschnorrt hat und jetzt in einem leeren Haus nebenan schlafen will.«
    »Ich will es genau wissen«, forderte der Kleine.
    »Warum denn? Los, mach das Fenster wieder dicht, damit es weitergehen kann«, befahl Rose.
    »Ich will es genau wissen«, wiederholte Ford. »Sonst arbeite ich nicht weiter.«
    Keiner der Gangster konnte sehen, wie Benny Rose unter dieser Ankündigung in der Dunkelheit zusammenzuckte und sich verlegen auf die Lippen biß. Mit Ford stand und fiel das Unternehmen. Nur Ford war in der Lage, den Tresor mit Nachschlüsseln zu öffnen. Oder ihn im anderen Falle aufzuschweißen.
    »Soll ich ihn vielleicht heraufrufen und fragen?« forschte Rose.
    Die Antwort kam messerscharf: »Ja, du wirst ihn heraufbringen, und wir werden ihn fragen!«
    ***
    »Wo?« fragte Mr. High kurz.
    »Wir hatten die Straßen genau eingeteilt, und Jerry wollte die Ludlow und die Essex Street übernehmen«, berichtete Phil. »Nachdem er jetzt mindestens 15 Minuten überfällig ist, müssen wir annehmen, daß er etwas entdeckt hat.«
    »Das wäre ein Grund gewesen, sich sofort zu melden«, meinte Mr. High.
    »Nicht unbedingt«, widersprach Phil. »Wir wissen, um was es geht und daß die Sache schon seit einigen Stunden laufen muß. Wenn er etwas entdeckt hat, müssen wir damit rechnen, daß er sich von dem betreffenden Platz nicht mehr entfernen will, um alles im Auge behalten zu können. Sicher rechnet er damit, daß wir ihm in sein Revier folgen und daß er sich dann bemerkbar machen kann.«
    Mr. High schwieg einen Augenblick. »Okay, Phil, gehen wir davon aus. Sie werden also mit Brandenburg jetzt in Jerrys Revier gehen. Unsere Zentrale ruft alle 60 Sekunden den Jaguar. Falls Jerry zurückkommt und Sie nicht vorfindet, wird er wohl zu seinem Wagen gehen. Er wird dann unterrichtet.«
    »Verstanden, Chef«, quittierte Phil. Viereinhalb Stunden, nachdem der tapfere kleine Baseball-Boy Henry Greyton den verstümmelten Hilferuf an die Zentrale der City Police durchgegeben hatte, lief der Großeinsatz an.
    ***
    Ich ging noch ein paar Schritte weiter in den Hof hinein. Überall lag Schutt. Das Hinterhaus war schon fast völlig abgebrochen. Dunkel gähnten die Fensterhöhlen des Erdgeschosses.
    An der Darstellung des alten Tabakwarenhändlers zweifelte ich nicht. Damit stand auch fest, daß Greytons Familie nachts allein im Haus war.
    Ich blickte hinüber zum ersten Stock des Hauses mit dem Juwelierladen. Das hinterste Fenster in der Wohnung war hell. Ich überlegte noch, ob ich mich über die Mauer in den Hof nach nebenan schwingen sollte. Vielleicht war die Tür zum geräumten Hinterhof offen.
    Doch dann ließ ich es. Es hatte keinen Zweck und ging gegen unsere ausdrücklichen Vorschriften in dieser Situation, auf eigene Faust weiterzugehen.
    Ich hatte erreicht, was ich erreichen wollte. Nun konnte ich Mr. High und die Kollegen davon unterrichten, daß ich wahrscheinlich das richtige Haus gefunden hatte. Zwar mußte ich es riskieren, den Bau für ein paar Minuten unbeobachtet zu lassen, aber allein zu handeln, wäre jetzt unverantwortlich gewesen.
    Schnell betrachtete ich noch die Hinterfronten der beiden Häuser. Das Haus, in dessen Hof ich stand, hatte Feuertreppen. Sie fehlten aber am Nebenhaus, das vermutlich das Tathaus war. Bei nur vier Stockwerken sind Feuertreppen nicht ausdrücklich vorgeschrieben.
    Etwa ein Yard unterhalb der Fensterbrüstungen des Greyton-Hauses gab es einen schmalen Fenstersims. Sehr schmal. Er bot eine Möglichkeit, von dort aus an die Wohnung heranzukommen. Ein Balkon war auch da.
    Langsam ging ich wieder auf die

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