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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
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gerade für die Olympiade zu trainieren.«
    »Ob er…« setzte Brandenburg an. Doch er sprach seine Vermutung nicht aus. Sie schien ihm zu unwahrscheinlich.
    Phil verstand die Andeutung trotzdem. »O Joe — in New York City gibt es insgesamt 6000 Meilen Straßen. Jerry hat davon genau zwei Meilen zu kontrollieren. Er hat also eine Chance von 3000 zu 1. Wunder gibt es nicht.«
    »Deshalb habe ich meinen Satz auch nicht zu Ende gesprochen«, lächelte Joe Brandenburg.
    Phil und Joe schlenderten gemeinsam zur Ecke Ludlow Street.
    »Da muß er in dieser Zeit schon durch sein«, erinnerte Brandenburg.
    Die beiden Kollegen gingen weiter. Phil drehte sich hin und wieder um und schaute auf die Stelle zurück, die als Treffpunkt vereinbart war. Schließlich erreichten sie die Essex Street.
    »44 Minuten«, stellte Phil fest.
    »Dreitausend zu eins«, überlegte Joe Brandenburg halblaut.
    »Komm!« sagte Phil entschlossen.
    »Wohin?«
    »Zu Jerrys Jaguar. Wir werden Mr. High davon verständigen, daß Jerry seit rund 15 Minuten überfällig ist. Die Sache gefällt mir nicht.«
    ***
    Der Laden des Juweliers Frank Hilton war durch Rolläden aus stählernem Wellblech verschlossen. Ich zweifelte keine Sekunde, daß die schweren Läden zusätzlich durch eine Alarmanlage gesichert waren.
    Noch einmal blickte ich am Haus hoch. Es war einer jener Bauten, für die in Manhattan kein Platz mehr ist. Nur vier Stockwerke; Luxus bei den heutigen Grundstückspreisen. Doch gerade in diesem Teil der Ludlow Street standen noch einige solcher Bauten. Gegenüber, das Nebenhaus des Tabakwarenhändlers Spiegel. Drei Stockwerke. Die Fensterscheiben waren mit dicken weißen Kreuzen bemalt. Es war das Zeichen dafür, daß dieses Haus bald abgerissen wurde. Von den bisherigen Bewohnern verlassen, stabil und dennoch abbruchreif, dachte ich.
    Im Schatten der Hauwand huschte ich lautlos weiter bis zum Nebengebäude. Es war ebenfalls ein uralter Bau, aber immerhin sechs Stockwerke hoch.
    Ein Schild war neben der Haustür: »The First Atlantic Insurance Inc.« Eine Versicherung. Darunter ein zweites Schild: »Ab 2. Januar verlegen wir unsere Verwaltungsräume nach…«
    Auch dieses Haus war vermutlich bereits zum größten Teil geräumt. Zumindest nachts war dort niemand anwesend. Nicht schlecht für Leute, die im Nebenhaus etwas vorhatten.
    Jetzt packte mich das Jagdfieber. Ich ging den Weg zurück, den ich gekommen war. Bis zu der Haustür des Gebäudes, in dem dieser überaus pünktliche Mr. Greyton wohnte.
    Schnell schaute ich auf die Schilder, die neben dem Firmenschild von Frank Hilton hihgen. »Al Shoeman, M.D. — Werktags 9 — 11 Uhr.« Eine Arztpraxis also. Und auf dem anderen Schild stand etwas von einem Dentallaboratorium.
    Ein paar Löcher in der Mauer zeigten mir, daß hier noch mehr Schilder gehangen haben mußten. Sie waren herausgerissen. Offensichtlich waren auch hier schon Unternehmen ausgezogen.
    Ich spürte jetzt deutlich meinen Pulsschlag.
    Noch einmal dachte ich an das panische Telefongespräch, das ich vom Tonband gehört hatte. »Gangster in der Wohnung. Sie haben uns gefesselt. Sie wollen den Juwelierladen…«
    In diesem Haus hier war ein Juwelierladen. Direkt darüber eine Wohnung. Die Wohnung der Greytons. Er hatte keine Nachbarn. Und niemanden über sich. Wehn in dieser Wohnung etwas geschah, konnte es kaum Zeugen dafür geben. Ideale Voraussetzungen für Gangster.
    Trotzdem war ich noch nicht ganz sicher. Ich ging noch einmal zum anderen Nebenhaus.
    Ich prallte geradezu zurück, als ich den Text auf dem Schild las, das aus Holz bestand und mit rostigen Nägeln auf die Haustür genagelt war: »Freddy Smith and Son — Abbruchunternehmen, Baggerbetrieb.«
    Auch dieses Haus war abbruchreif und geräumt.
    Alarm! rief es in mir.
    Einen Moment war ich versucht, so schnell wie möglich zu unserem Treffpunkt zu eilen. Doch dann dachte ich an den alten Tabakwarenhändler, den ich schon dorthin geschickt hatte, wo er Phil und Joe Brandenburg treffen mußte. Sie mußten jeden Augenblick kommen. Dann konnte Joe zum nächsten Telefon oder zum Jaguar laufen und den Alarm auslösen. So brauchten wir das Haus keine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Schnell schaute ich mich um. Die Straße war leer.
    Ich drückte gegen die Haustür, an der das Schild des Abbruchunternehmens hing. Die Tür war offen.
    ***
    »Da!« keuchte Francis Ford aufgeregt. »Da war er wieder. Er muß am Nebenhaus stehen!«
    Ford war der aufgeregteste unter den vier

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