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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
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und blickte auf die Uhr. In wenigen Minuten würde eine Maschine starten und etwas später in der Luft… Es war nicht auszudenken!
    Mit aller Kraft versuchte ich mich aufzurichten.
    Esther blickte mich fragend an.
    »Werden Sie weiter kämpfen?«
    Ich lachte. Rauh und bitter.
    »Glauben Sie, ich würde mich zur Ruhe setzen, wenn es darum geht, einen Schwerverbrecher zu entlarven?«
    »Wenn Sie den Boß sehen, bestellen Sie ihm Grüße von mir, Cotton. Sagen Sie ihm, er soll zur Hölle fahren!«
    »Ich werde daran denken«, versprach ich.
    »Schade«, sagte sie plötzlich. Sie schien zu spüren, daß es zu Ende ging. »Schade, vielleicht wäre alles ganz anders geworden, wenn ich…«
    »Wenn was?«
    »Wenn ich Sie vor drei oder vier Jahren getroffen hätte. Wirklich schade, Jerry Cotton…«
    Ich strich Esther Jones über die blassen Wangen. Dann hielt ich plötzlich inne und beugte mich zu ihr hinunter.
    Behutsam fuhr meine Hand über die gebrochenen Augen. Ihr Mund lächelte, beinahe friedfertig und schön.
    Ich brauchte einen Augenblick, um die Gedanken abzuschütteln, die mich bedrängten. Jetzt kam es auf jede Sekunde an. Passagiere und Besatzung einer großen Verkehrsmaschine waren in Lebensgefahr. Und das, weil ein verbrecherisches Gehirn es so wollte.
    ***
    Captain Brooks war genau das, was man in der Fliegersprache einen alten Hasen nennt.
    Gemütlich ließ er sich in das weiche Polster des Cockpits sinken und beobachtete, wie der Co-Pilot die Startvorkehrungen traf.
    Brooks hatte in Frankreich und Korea, in Japan und in China Bomber geflogen. Ihn konnte so leicht nichts aus der Ruhe bringen.
    Bald war die Maschine startklar. Die Uhr des Airports von Newston zeigte genau auf 3.30, als sich Brooks’ Hände um den Steuerknüppel schlossen. Die großen Turbinen der DC 6 heulten donnernd auf, die Maschine raste die Piste entlang.
    An Bord saßen dreiundsechzig Passagiere. Die Mannschaft bestand aus acht Mitgliedern. Insgesamt starteten hier einundsiebzig Menschen und zwei Kilo Nitroglyzerin!
    Aber das wußten die Menschen nicht. Sie hielten sich an die Startvorschriften und steckten sich erst eine Zigarette an, als die Stewardeß es ihnen mit freundlichem Gesicht erlaubte.
    Captain Brooks hatte sich den Kopfhörer umgelegt und gab, als er aus dem Bereich des Flugplatzes gelangte, noch einmal seine Position durch. Er kannte die Strecke auswendig. An manchen Tagen war er sie sogar zweimal geflogen.
    Die schwere DC 6 befand sich etwa eine halbe Stunde in der Lift, als es in dem Kopfhörer von Brooks knackte.
    »Panikmeldung aller Bodenstationen an DC 6, Flug 503, Panik'meldung aller Bodenstationen an DC 6…«
    Brooks schaltete ruckartig das Sprechgerät ein. Flug 503 war seine Maschine.
    »Hier Flug 503, Captain Brooks am Gerät. Was ist los? Unsere Maschine arbeitet ganz ausgezeichnet. Ich habe noch keine Störung festgestellt.«
    »Brooks«, hörte der Captain die ruhige Stimme des Bodensprechers. »In Ihrer Maschine ist eine Sprengstoffladung — Nitroglyzerin! Der Zünder ist auf 4.48 eingestellt!«
    Der Captain schwieg einen Augenblick. Er war viel gewohnt, aber das hatte er noch nie erlebt. Dennoch war seine Stimme fest und klar, als er weitersprach.
    »Wo soll das Ding liegen? Können wir es entschärfen?«
    »Unmöglich! Die Passagiere müssen sofort die Maschine verlassen. Eine Landung ist mit der DC 6 nicht mehr möglich. Der Sprengstoff ist so brisant, daß er, auch wenn der Zeitzünder versagt, durch den Ruck der Landung hochgehen würde.«
    »Vielen Dank! Wir dürfen also alle aussteigen. Frage ist bloß, wo?«
    Brooks war schon mit etlichen Maschinen abgeschmiert. Es war keineswegs neu für ihn, mit dem Fallschirm abzuspringen. Allerdings konnte er sich vorstellen, daß die Passagiere mit Entsetzen auf diesen Tatbestand reagieren würden. Vielleicht gab es sogar eine Panik.
    »Sie müssen versuchen, mit der Kiste bis über die Llanos zu kommen! Dort sind weite Gebiete unbesiedelt, wie Sie wissen. Die Passagiere landen dort auch viel weicher, schließlich gibt es da ja nur Sand!«
    »Herzlichen Dank für den Hinweis!« rief Brooks dem Bodensprecher zu. »Ich werde mich demnächst dafür revanchieren!«
    Brooks steuerte die DC 6 direkt auf die Llanos zu. Er hatte nur noch ein Ziel vor Augen, seine Passagiere zu retten.
    Er überprüfte noch einmal die Bordinstrumente und warf einen flüchtigen Seitenblick auf seinen Co-Piloten.
    Die Maschine flog genau auf Kurs. Die silberglänzenden Außenflächen

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