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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
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Weile, bis sich die Tür des Apartments öffnete.
    Esther war mit einem Luxus-Hausanzug bekleidet, der hauteng war. Ihr kirschroter Mund öffnete sich leicht, als sie mich sah.
    »Treten Sie ein, Mr. Cotton«, sagte sie freundlich. »Ich hatte eigentlich nicht erwartet, Sie so schnell wiederzusehen.«
    »Ich auch nicht«, gab ich zurück und betrat den luxuriös ausgestatteten Raum.
    Das Mädchen ging zu einer Hausbar und kam mit einer Whiskyflasche zurück.
    Aufmerksam sah ich mich um. Nichts Verdächtiges war zu sehen, wenn man von den großen Gummiprofilabdrücken auf dem Parkettfußboden absah, die bis zum Bad führten.
    Ich ließ mir meine Beobachtung nicht anmerken. Dafür musterte ich Esther um so eingehender und setzte mich auf das kleine Sofa, damit ich die Badezimmertür im Auge behalten konnte.
    »Wissen Sie eigentlich, daß es jemandem gelungen ist, das ,Surcase-Depot‘ in die Luft zu jagen?« fragte ich direkt.
    Esthers Gesicht verzog sich zu einem ungläubigen Staunen. Dann lachte sie.
    »Sie wollen mir Angst einjagen. Das Depot wird von mehreren Bataillonen Soldaten bewacht und dürfte wohl nicht so einfach in die Luft zu sprengen sein.«
    Ich sah das Mädchen fest an. Esther verriet mit keiner Miene, was sie wirklich dachte. Ihr Gesicht, so schön es auch war, glich einer leblosen Wachsmaske.
    »Das Depot ist in die Luft geflogen, und es gibt leider viele Opfer zu beklagen«, sagte ich. »Und Sie, Esther, wissen das ganz genau!«
    Ich wollte sie in die Enge treiben, aber sie war nicht so leicht zu erschüttern.
    »Wenn es stimmt, was Sie sagen, Cotton, bin ich wirklich schockiert. Ich kannte die meisten der Wachhabenden persönlich. Aber ich hatte, bevor Sie es mir sagten, nicht die geringste Ahnung von dem Unglück.«
    »Haben Sie Telefon?« fragte ich.
    Das Mädchen zeigte auf einen kleinen Hocker neben der Tür.
    »Bedienen Sie sich, wenn Sie sprechen wollen!«
    »Nein, sprechen will ich nicht. Ich wollte mich nur davon überzeugen, da'ß Sie telefonisch zu erreichen sind — und waren. So zu erreichen waren wie alle anderen Mitarbeiter des Depots, die binnen weniger Minuten nach dem Unglück am Katastrophenort eintrafen. Alle kamen, nur Sie fehlten!«
    »Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Ich war zwischen 22 und 23 Uhr nicht zu Hause und bin erst vor wenigen Minuten wiedergekommen.«
    Im gleichen Augenblick begriff Esther, daß sie einen Fehler begangen hatte.
    Ich hakte sofort ein.
    »Woher wissen Sie, daß das Unglück zwischen 22 und 23 Uhr passiert ist? Bis jetzt habe ich noch keine Zeit erwähnt. Und Sie wollen doch erst durch mich von dem Unglück erfahren haben?«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Esther Jones weitersprach.
    »Mr. Cotton, ich sagte doch, daß ich zu dieser Zeit nicht in meiner Wohnung war. Ich machte einen Bummel. Damit ist nicht gesagt, daß zu dieser Zeit das Unglück geschah. Ich habe nur behauptet, daß ich innerhalb dieses Zeitraums nicht hier zu erreichen gewesen bin.«
    »Das ist noch seltsamer. Wenn Sie einen Bummel gemacht haben, hätten Sie doch die Sirenen hören müssen, die zu dieser Zeit überall in der Stadt ertönten. Man hat doch Großalarm gegeben!«
    Esther Jones nickte eifrig.
    »Natürlich habe ich das gehört. Mindestens zehn Einsatzwagen fuhren an mir vorbei. Es wimmelte von Polizisten.«
    »Fehlanzeige, Miß! Sie sind auf einen simplen Trick hereingefallen«, entgegnete ich eiskalt. »Packen Sie aus! Denn in ganz San Francisco ging zur Unglückszeit auch nicht eine Sirene. Sie haben mich belogen! Genauso, wie Sie Mike Carter belogen haben! Er war auf dem Weg zu Ihnen. Und er wurde ermordet! Ben Timrock haben Sie auch auf dem Gewissen. Er folgte Ihnen und wurde ermordet. Wollen Sie unbedingt auf dem Elektrischen Stuhl landen?«
    Esther Jones schwieg. Sie starrte auf die Tür des Badezimmers.
    Ich erhob mich blitzschnell. Meine Smith and Wesson hatte ich mit einem Griff aus der Schulterhalfter gezogen. Mit der freien Hand riß ich gleichzeitig die Tür des Badezimmers auf.
    Aber nichts geschah. Ich knipste das Licht an. Vorsichtig schob ich mich vor. Dann konnte ich in das Badezimmer blicken. Niemand war dort zu sehen.
    Nur das offene Fenster klapperte leise im Nacht wind.
    Ich fuhr auf dem Absatz herum. Keine Sekunde zu früh. Esther Jones wollte gerade das Zimmer verlassen. Sie hatte die Türklinke bereits heruntergedrückt.
    »Eine Kugel kann genauso ungesund sein wie der Elektrische Stuhl«, sagte ich kalt. »Sie haben zwei G-men auf dem

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