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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
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reflektierten die Sonnenstrahlen.
    Captain Brooks rief über die Bordsprechanlage die Stewardessen ins Cockpit und gab ihnen kurze und präzise Anweisungen. Es war den Mädchen deutlich anzusehen, wie der Schreck durch ihre Glieder fuhr. Aber sie waren während der Ausbildung hundertmal auf derartige Situationen vorbereitet worden. Erstaunlich nur, wie schnell sie sich wieder gefaßt hatten. Sie nickten und gingen zurück, um die Passagiere schonend einzuweihen.
    Es kam zu Tumulten.
    Aber damit hatten sie gerechnet. Einige Frauen bekamen sogar Schreikrämpfe. Ein alter Mann stimmte ein Kirchenlied an. Aber alle folgten den Anweisungen der Stewardessen, die ihr gewohntes Lächeln zeigten.
    Brooks drosselte die Geschwindigkeit der Maschine. Es war 4.14 Uhr, als sie die Llanos erreicht hatten.
    Der Co-Pilot übernahm die Steuerung, während Brooks die Bodenluke öffnete. In sechzehnhundert Meter Höhe…
    Die Stewardessen führten einen Passagier nach dem anderen zur Luke. Brooks überprüfte jeweils die Reißleinen der Schirme und öffnete sie etwas. Dann gab er den Leuten einen leichten Schubs. Einige schrien ängstlich auf, als sie in die Tiefe stürzten. Doch bei allen öffnete sich der Fallschirm vorschriftsmäßig.
    Dann waren die Stewardessen an der Reihe. Die Mädchen lächelten, als sie auf den Captain zutraten.
    »Alles Gute und Hals- und Beinbruch!« sagte Brooks. »Und kümmert euch da unten um die Leute! Es wird schon alles schiefgehen!«
    Sie wußten alle, daß es nur Galgenhumor war, aber es nützte wenig. Die Girls hatten Angst.
    Schließlich hatte Brooks auch sie durch das Loch gebracht. Langsam trudelten sie zur Erde.
    Es war 4.29 Uhr, als Brooks wieder seinen Platz im Cockpit einnahm.
    »Jetzt spring du!« sagte er zu seinem Co-Piloten. Der sah ihn fragend an.
    »Und du?«
    Brooks antwortete nicht sofort. Ihm war ein tollkühner Gedanke gekommen. Seine Stirn zog sich in Falten. Man merkte, daß er noch mit sich kämpfte. Endlich stieß er hervor:
    »Ich ziehe den Schlitten jetzt ’runter und werde versuchen, ihn halbwegs anständig zu landen. Schließlich haben wir in Korea auch keine kleinen Brötchen gebacken.«
    »Dann Mahlzeit!« seufzte der Co-Pilot. Er rührte sich nicht vom Fleck. Die beiden Männer blieben zusammen. Sie hatten schon viele Millionen Flugkilometer hinter sich. Jetzt konnte keiner den anderen im Stich lassen.
    Langsam verringerte sich die Geschwindigkeit der DC 6. Brooks legte den schweren Vogel auf die Seite und drückte ihn nach unten. Der goldgelbe Boden der Wüste glitzerte unter ihnen in der Morgendämmerung.
    »Jetzt halte die Ohren steif, mein Junge!« meinte Brooks. »Wenn der liebe Gott uns nicht im Stich läßt, hat er zwei neue Freunde gefunden!«
    Der Co-Pilot grinste und warf einen flüchtigen Blick auf die Borduhr. Sein Gesicht wurde wieder ernst.
    »4.46 Uhr«, brummte er.
    Brooks nickte. Im selben Augenblick hörten die Männer ein lautes Knirschen. Die großen Gummireifen des Fahrwerks durchpflügten den Wüstensand. Die schwere Maschine ächzte in allen Fugen. Aber butterweich setzte Brooks sie auf. Langsam rollte sie aus.
    Brooks hatte seinen Sitz verlassen. Er öffnete die Tür des Cockpits.
    »Los, wir springen jetzt ab! Laß den Vogel allein austrudeln!« rief er. Mit festem Griff packte er seinen Co-Piloten und zwängte ihn aus der Luke. Dann ließen sich die beiden Männer in den Sand fallen. Der Aufprall war hart.
    Brooks schrie stöhnend auf. Er hatte sich seinen rechten Fuß gebrochen.
    Dann blickte er voraus. Die führerlose Maschine raste ihrem sicheren Schicksal entgegen…
    »Paß auf, der Vogel steigt wieder auf!« unkte der. Co-Pilot. Im gleichen Augenblick erfüllte ein lautes Krachen die Luft. Grell schossen die Stichflammen in die Luft. Große Teile des riesigen Todesvogels wurden herumgewirbelt.
    Die schwere DC 6 zerbarst in der Mitte. Dort also mußte die Bombe gelegen haben.
    »Weißt du, was es jetzt ist?« fragte Brooks seinen Kollegen.
    »Klar«, maulte der. »Hältst du mich für einen Trottel? Das war eine Explosion.«
    »Nein, das meine ich nicht.«
    »Was denn?«
    »Es ist 4.48 Uhr!«
    ***
    Bis die Männer der Mordkommission kamen, hatte ich die Schmerzen in meiner Brust halbwegs verdaut. Eine schußsichere Weste bewahrt einen zwar vor dem Tod durch eine schnelle Kugel, durch den Aufprall des Projektils werden einem aber die Rippen ganz schön angeknackst.
    Sobald es die Ermittlungen zuließen, verließ ich die Wohnung Esthers und

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