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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagen konnte.
    Erst hatte Baxter die Irrenhausärztin Lucia Armstrong in Verdacht gehabt, hinter all den Verbrechen zu stecken. Sie hatte sich aber bald über alle Zweifel erhaben gezeigt. Zu den Tatzeiten hatte man sie meistens mit Senator Fullbert gesehen.
    Fullbert war ohne Zweifel ein rechtschaffener Mann, und wenn er ein Alibi bestätigte, so war es hieb- und stichfest.
    Trotzdem mußte die Irrenanstalt der attraktiven Ärztin in irgendeinem Zusammenhang mit den Verbrechen stehen. Möglicherweise durch die Wärter Bollantine und Redford.
    Baxter seufzte. Er war mit seinen Überlegungen zu keinem Schluß gekommen.
    Er beschloß, die Gefangenen erneut ins Verhör zu nehmen. Die meisten Gangster wurden weich, wenn der Elektrische Stuhl auf sie wartete.
    Baxter ließ sich bei dem Wachhabenden die Zellenschlüssel von Bollantine und Redford geben. Langsam stieg er in den vierten Stock des Gebäudes, in dem die Gefangenen untergebracht waren.
    Baxter hatte es nicht eilig. Er wußte noch nicht einmal, welche Fragen er den Gefangenen stellen wollte. Im Grunde genommen ging es ihm ja nur um eins: Wer war der Mann, der hinter den Verbrechen stand?
    Die Tür zu Bollantines Zelle quietschte leise, als Baxter sie öffnete. Ein spärlicher Sonnenstrahl mogelte sich durch das Zellenfenster und warf ein kariertes Lichtmuster auf die Wände.
    Bollantine lag ausgestreckt auf seiner Pritsche, mit dem Gesicht zur Wand. Er rührte sich nicht, als Baxter eintrat. Sorgfältig schloß der Lieutenant hinter sich ab.
    Er traute sich allein zu einem Mann wie Bollantine. Schließlich war er kein Anfänger und hatte schon oft seine Schlagstärke bewiesen.
    »Bollantine«, sagte er, »das ist mein letzter Versuch. Mein Angebot lautet, und damit ist auch der District Attorney einverstanden: daß du mit lebenslänglich Sing-Sing davonkommst, wenn du uns deinen Boß verrätst. Anderenfalls kommst du auf den Elektrischen Stuhl. Du kannst also wählen! Und wenn ich dir noch einen Tip geben darf: Ich an deiner Stelle würde freiwillig auf den Stuhl verzichten und endlich alles auspacken!«
    Bollantine rührte sich nicht. Er gab keinen Ton von sich.
    »Wie du willst«, brummte Baxter. »Vielleicht ist dein Partner einsichtiger.«
    Er erhob sich von dem Schemel, auf dem er gesessen hatte, und wollte zur Tür gehen.
    Plötzlich stockte er. Sein Blick fiel auf Bollantines Arm, der merkwürdig gekrümmt dalag.
    Mit einem Satz sprang Baxter zur Pritsche. Dann fluchte er. Er starrte in das Gesicht des Gefangenen, dessen Augen geschlossen waren. Die Stirn wies einen kreisrunden Blutfleck auf. Baxter brauchte nicht erst nach Bollantines Puls zu fühlen, um zu wissen, daß der Mann tot war.
    Mit einem Ruck riß er die Zellentür auf und hastete über den Gang. Vor Redfords Tür blieb er stehen. Hastig schloß er sie auf. Er warf nur einen einzigen Blick in den kleinen Raum. Dann wandte er sich ab.
    Das Gesicht des Lieutenants wirkte alt und grau, als er wieder in das Office des Wachhabenden trat.
    Kraftlos sank seine Hand mit dem Zellens,chlüssel herab. Fast apathisch hob er den Hörer ab und ließ sich mit den Leuten der Spurensicherung verbinden.
    »Beeilen Sie sich«, sagte er mit hölzener Stimme. »Im vierten Stock, Zelle 207 und 231, liegen zwei Gefangene — tot. Seht sie euch an und nehmt den Sachverhalt auf!«
    Langsam ließ er den Hörer wieder sinken. Er wartete, bis der Fachmann für Ballistik kam. Mit ihm ging er wieder in die Zellen.
    Fred Lomling verstand sein Fach. Er stellte keine umständlichen Fragen.
    Er maß die Einschußwinkel nach, den die Kugeln genommen hatten, und verlängerte in gerader Linie bis zum jeweiligen Zellenfenster.
    Dann schob er sich den Hocker ans Fenster und blickte hinaus. Er rechnete eine ganze Weile herum.
    Schließich wandte er sich wieder dem Lieutenant zu.
    »Von da drüben kamen die Schüsse, und zwar aus dem Warenlager im fünften Stock, zweites Fenster von rechts. Ich vermute, daß der Schütze ein Gewehr mit Zielfernrohr benutzt hat, vielleicht mit Schalldämpfer. Mit einiger Sicherheit kann aber gesagt werden, daß es sich um keine alte Waffe handelt. Die Kugeln hatten nur einen kurzen Drall.«
    Mittlerweile hatte der Polizeiarzt auch den Zeitpunkt des Todes festgestellt. Kurz nach dem Mittagessen waren die beiden Männer erschossen worden.
    Baxter verließ mit seinen Leuten das Präsidium und ging zu dem Lagerhaus, das genau gegenüber lag.
    Drei mehr oder weniger kleinere Firmen hatten dort ihre

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