Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
haben mich geschockt! durchfuhr es ihn. Aus seiner Studienzeit kannte er die Anwendung eines großen Stromstoßes.
    Er wußte auch, was man mit Menschen machen konnte, die so geschockt worden waren. Man konnte ihnen etwas einsuggerieren. Sie hatten keinen eigenen Willen mehr. Sie konnten von dem Mann, der den Schock ausgeführt hatte, beliebig abgerichtet werden.
    Ein kalter Schauer lief über seinen Rücken. Was hatte man mit ihm vor? Wer hatte diese Männer geschickt? Er dachte an Cumming. Nur er wußte etwas von seiner Entdeckung.
    Sollte der Leiter des »Surcase-Depots« etwa mit den Saboteuren in Verbindung stehen?
    Taylor wußte es nicht. Er hatte auch keine Gelegenheit mehr, irgendeinem Menschen von seinen Feststellungen zu erzählen. Langsam schloß sich die Klappe des schweren Koffers.
    Taylor lag im Dunkeln. Er spürte, wie der Behälter, der leicht schwankte, angehoben wurde.
    »Ist der schwer«, schimpfte einer der beiden Männer, die in seinem Zimmer waren.
    Taylors Gefühle waren zwiespältig. Auf der einen Seite genoß er die Schwierigkeiten, mit denen die Burschen zu kämpfen hatten. Tief in seinem Herzen machte sich aber auch etwas anderes bemerkbar: Angst, panische Angst! Die Angst um sein Leben! Von Sekunde zu Sekunde wurde sie größer. Sie erfaßte seinen ganzen Körper und wirbelte die Gedanken durcheinander.
    Taylor hörte, wie sich die Tür seines Zimmers schloß. Selbst in der Dunkelheit seines Koffers registrierte er instinktiv, was um ihn herum vorging.
    Dann surrte der Aufzug. Es ging abwärts. Plötzlich fühlte er, daß der Koffer wieder abgestellt wurde.
    »Die Rechnung, bitte!« sagte einer der beiden Männer. »Auch für unseren Freund Taylor. Er ist schon abgereist und hat uns den Auftrag gegeben, alles zu begleichen.«
    Taylor registrierte, wie der Portier die Rechnung zusammenstellte. Er wollte schreien, sich bemerkbar machen, an die Kofferwand pochen. Aber es gelang ihm nicht.
    Er hörte nur noch, wie sich der Portier für das reichliche Trinkgeld bedankte. Dann wurde er wieder hochgenommen. Im gleichen Augenblick vernahm er den Lärm des rollenden Verkehrs. Sie waren also aus dem Hotel heraus.
    »Packen wir ihn in den Kofferraum?« fragte einer der beiden Männer.
    »Lieber nicht. Hinterher erstickt er uns noch. Du weißt ja, der Boß hat ausdrücklich angeordnet, den Jungen unbeschädigt abzuliefern. Daß er den Jähzornigen spielen kann, wenn mal etwas anders läuft, hast du im Fall Igor gesehen.«
    Taylor spürte noch, wie er in einen Wagen verladen wurde. Dann heulte ein Motor auf. Die Fahrt ging los.
    Und Taylor wußte nicht, wohin er gebracht wurde.
    ***
    Ich fuhr mit einem neuen Wagen zu dem Hotelapartment, das ich für die Dauer meines Einsatzes gemietet hatte.
    Der Tag war mit den Verhören der beiden Wärter vergangen. Die Burschen blieben stumm wie die Fische.
    Wahrscheinlich würden sie nie einen Ton sagen. Ihnen war der Elektrische Stuhl auf jeden Fall gewiß, ob sie nun aussagten oder nicht.
    Ich stellte den Wagen in einer Tiefgarage ab. Dann fuhr ich mit dem Lift in den fünften Stock zu meinem Apartment. Gedankenverloren öffnete ich die Tür und schlug sie hinter mir zu. Dann erst knipste ich das Licht an.
    Einen Moment blieb ich stehen. Instinktiv fühlte ich, daß sich etwas in der Wohnung verändert hatte. Meine Augen tasteten die Wände ab. Schließlich erregte der Teppich meine Aufmerksamkeit.
    Er war am Rand hochgeschlagen. Jemand mußte in meiner Wohnung gewesen sein. Ich bin zwar kein Pedant, aber umgeschlagene Teppiche kann ich einfach nicht ausstehen. Meine Hand tastete nach dem Revolver und umschloß ihn fest. Vorsichtig entsicherte ich die Waffe.
    Ich hatte den Kopf etwas nach vorn geneigt und lauschte. Aber es gab nichts, was ich wahrnehmen konnte. Nicht das unterdrückte Atmen eines Menschen, nicht den knarrenden Ton eines Schrankbodens oder einer Diele.
    Systematisch begann ich die Wohnung zu durchsuchen. Schnell überzeugte ich mich davon, daß wirklich niemand in dem kleinen Apartment war. Auch die Schubladen waren nicht angetastet worden. Dennoch blieb ich mißtrauisch.
    Ich kannte fast alle Tricks, mit denen man einen Mitmenschen vorzeitig ins Jenseits befördern konnte, und war deshalb davon überzeugt, daß in meiner Wohnung eine derartige Vorrichtung sinnvoll angebracht worden war.
    Aber sosehr ich auch suchte, ich fand nichts. Am Telefon war keine Bombe angeschlossen, der Whisky sah nicht so aus, als ob er durch Gift wirksamer gemacht

Weitere Kostenlose Bücher