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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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Telefoniert?«
    »Das Gespräch dauerte genau sieben Minuten, und es war ein Auswärtsgespräch - es hat keinen Zweck, mir etwas vorzumachen.«
    »Ich mache Leuten mit einem Revolver nie etwas vor. Wer sind Sie?«
    »Reynolds«, sagte er, »Bruce Reynolds.«
    Ich stieß einen Pfiff aus. »Dann sind wir ja Kollegen. Stecken Sie doch endlich die Flinte weg. Ich bin Dayton, Jack Dayton.«
    »Das weiß ich«, sagte er. »Ich habe eine Frage gestellt, und ich warte immer noch auf Antwort.«
    »Zum Teufel, was soll das Ganze?«
    »Das soll bedeuten, dass ich schon hinter Ihnen her bin, seit Sie in die Stadt gekommen sind. Ich beobachte Sie die ganze Zeit.«
    »Die Mühe hätten Sie sich sparen können. Morgen wäre ich zu Ihnen gekommen. Hat Perkins Ihnen denn nichts gesagt?«
    »Natürlich, deshalb bin ich ja hinter Ihnen her.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist zu hoch für mich. Entweder ist ein Trick dabei, oder es liegt an mir.«
    »Überhaupt kein Trick«, sagte er. »Ich habe eine Frage gestellt und verlange eine Antwort: Da ich einen Revolver habe, ist das mein gutes Recht.«
    »Trotzdem ist es eine Art, die unter Kollegen nicht üblich ist.«
    »Kollegen«, schnaubte er. »Beeilen Sie sich, Mann, sonst verliere ich die Geduld. Haben Sie mit Perkins telefoniert?«
    Meine Gedanken jagten sich. Das konnte eine Falle sein, die Cloud selbst gelegt hatte. Nach unserer Abmachung sollte ich am anderen Morgen zu Reynolds gehen und die Übernahme der Geschäfte vorbereiten. Perkins hatte angeblich Reynolds darauf vorbereitet, dass er einen neuen, größeren Bezirk übernahm. Das war die offizielle Version für ihn. Wenn ich eingearbeitet war - Perkins schätzte, dass ich einen Tag dazu brauchte -, sollten Al und Joe, die Gorillas, in Aktion treten.
    Aber es war durchaus denkbar, dass Cloud Reynolds seinerseits beauftragt hatte, mich zu beobachten. Vielleicht wollte er ihn dadurch in Sicherheit wiegen und zugleich eine größere Kontrolle über mich gewinnen.
    »War es Perkins?«, drängte er.
    »Nein«, sagte ich. »Es war nicht Perkins.«
    »Wer denn?«
    Meine Antwort musste unverfänglich sein und mir Zeit geben. »Ein Mädchen in San Francisco«, sagte ich.
    »Name«, sagte er, »Adresse, Telefonnummer…«
    »Hören Sie, von Kavalierstum scheinen Sie noch nichts gehört zu haben?«
    »Ihr ganzes Kavalierstum nützt Ihnen nichts, wenn Sie eine Kugel im Bauch haben. Ich will offen mit Ihnen reden, Partner. Perkins hat mir mitgeteilt, dass Sie ein neuer Mann sind, der noch nicht erprobt ist. Also soll ich auf Sie aufpassen.«
    Mein Verdacht war also richtig gewesen.
    »Nachher rufe ich Perkins an«, sagte er. »Wenn ich ihm keine Angaben machen kann, die ihn zufrieden stellen und die nachprüfbar sind, wird das sehr unangenehm für Sie! Sie haben telefoniert, Partner, kaum dass Sie in der Stadt waren. Nicht etwa von Ihrem Hotel aus, sondern von einer Bowlingbahn aus - wo keiner mithören kann. Wenn Perkins das hört, spitzt er die Ohren. Wie heißt also das Mädchen?«
    Ich überlegte einen Augenblick. Es gab in San Francisco eine FBI-Agentin, die dort Sonderaufträge ausführte. Sie war verteufelt hübsch, und sie hatte Haare auf den Zähnen. Vor ein paar Monaten hatte ich sie kennengelernt. Sie bewohnte ein Apartment in Nob Hill und arbeitete als Grafikerin getarnt. Wenn es mir gelang, sie rechtzeitig zu instruieren, würde sie den Gangstern meine Geschichte bestätigen. Ich konnte voll auf ihre Geistesgegenwart vertrauen.
    »Sie heißt Sylvia DeLacey«, sagte ich gespielt mürrisch. »Warum, zum Teufel, könnt ihr sie nicht aus dem Spiel lassen.«
    Reynolds grinste breit.
    »Tja - wir sind nun einmal ein Verein, der einfach alles wissen muss. Wo wohnt sie?«
    »Nob Hill 1018.«
    »Telefon?«
    »EL - 2 15 68.«
    Er notierte sich meine Angaben mit der rechten Hand auf einer Zigarettenschachtel. Inzwischen hatten wir die Grenze von Hoboken erreicht und fuhren auf einer der breiten Ausfallstraßen in südlicher Richtung.
    »Jetzt können Sie umdrehen«, sagte Reynolds. »Ich werde Perkins Ihre Geschichte erzählen, und er wird Sie überprüfen.«
    Ich wendete, und plötzlich kam mir eine Idee. Wenn ich jetzt verärgert war, war das nur natürlich. Wenn mir in dieser Verärgerung die Zunge durchging, würde das absolut glaubhaft wirken. Ich brauchte Reynolds gerade nur so viel Andeutungen zu machen, dass er begriff, was gespielt wurde. Wenn er dann richtig reagierte, war ich im Vorteil.
    »Sie fühlen sich wohl mächtig

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