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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angriff über.
    Langsam kam ich ins Schwitzen. Wie sollte ich mit dieser lebenden Muskelmaschine fertig werden. Ich traf ihn noch zwei Mal, ohne dass die Reaktion eine andere gewesen wäre. Dann streifte er mich am Kopf und riss mir fast das Ohr ab.
    Ohne Pause drang er auf mich ein; gegen diesen wilden Angriff konnte ich nur meine bessere Technik ausspielen. Ich wich abermals zurück und wartete auf eine passende Gelegenheit. Meine. Knöchel waren dick angeschwollen, so oft hatte ich ihn schon getroffen. Gab es denn nichts, womit der Bursche zu fällen war?
    Plötzlich streifte mein Kopf einen armdicken Ast. Blitzschnell nahm ich die Chance wahr. Ich drängte ihn zurück, und als er wieder vorwärtsstürmte, packte ich den Ast, zog mich daran empor und schleuderte meine Beine nach vorn in seine Richtung. Er lief genau in die Bewegung hinein.
    Zum ersten Mal zeigte er eine Reaktion. Ich ließ mich wieder fallen und versetzte ihm einen kurzen, trockenen Uppercut. Das gab ihm den Rest. Er ging lautlos zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Schwer atmend zog ich mein Taschentuch heraus und wischte mir das Blut vom Hals.
    In diesem Augenblick hörte ich Reynolds vom Haus her rufen: »Slim, wo, zum Teufel steckst du?« Ich konnte ihn sehen, wie er auf dem Kiesplatz stand und sich suchend umsah.
    Lautlos zog ich mich zurück.
    Mochte er ruhig nach seinem Gorilla suchen. Wenn er ihn fand, würde ihm das einige Rätsel aufgeben. Bestimmt würde das seine Flucht beschleunigen. Und darauf kam es mir im Augenblick an.
    ***
    Vor dem Nichols Hotel flanierte die abendliche Menge.
    Ich ließ mich mit der Menge treiben. Vor einem offenen Lokal blieb ich stehen und sah einer Band zu, die heiße Jazzmusik spielte. Nach einer Weile merkte ich, dass jemand neben mir stand. Im Spiegel, der an der Mittelsäule des Eingangs angebracht war, konnte ich sein Gesicht erkennen.
    Es war Phil.
    »Seit du für diesen Gangster arbeitest, hast du etwas Verschlagenes an dir«, scherzte er und erweckte den Eindruck, hingerissen auf die Musik zu lauschen. Der Schlagzeuger trommelte eben ein wildes Solo.
    »Ich habe Arbeit für dich«, erklärte ich, ohne ihn anzusehen.
    »Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet«, sagte er und verfolgte mit seinen Blicken eine glutäugige Schöne. »Was soll ich tun?«
    »Bruce Reynolds ist im Begriff, die Stadt zu verlassen. Ich habe ihm einen Tipp gegeben. Er weiß, was Cloud mit ihm vorhat. Er will fliehen.«
    »War das klug?«
    »Sollte ich ihn vielleicht umbringen? Keine Sorge, ich habe es schon entsprechend eingefädelt. Dein Problem ist es, den Burschen zu schnappen.«
    »Und wie willst du das Cloud erklären«, sagte Phil und steckte sich eine Zigarette in den Mund. Umständlich suchte er in seiner Tasche nach Feuer.
    »Für Cloud wird Reynolds sterben. Eine andere Möglichkeit haben wir nicht.«
    »Also Trick siebzehn!«
    »So ungefähr. Ich nehme an, dass Reynolds nach San Francisco fährt. Er muss ins Ausland gehen, wenn er vor Cloud flieht, und da kommt nur Frisco in Frage. Dort bekommt er ein Schiff oder Flugzeug.«
    »Über die Bundesstraße«, sagte Phil. »Für mich ist das kein Problem. Aber wie sieht dein Trick aus?«
    »Zwölf Meilen nördlich von hier beginnen die Mountains. Dort steigt die Straße ins Gebirge. Es gibt Serpentinen und tiefe Schluchten. Dort, an einer passenden Stelle, schnappt ihr ihn. Er fährt ein schwarzes Oldsmobile.«
    Phil hatte endlich sein Feuerzeug in Gang gebracht.
    »Ich weiß«, sagte er und zog an seiner Zigarette. »Wir werden ihn an der richtigen Stelle stoppen. Ich mache es mit der Verkehrspolizei, ohne jedes Aufsehen. Dann kannst du in Aktion treten.«
    »Wichtig ist, dass die Sache absolut geheim bleibt«, sagte ich und beobachtete gebannt, wie sich der Trommelwirbel in ein rasendes Stakkato steigerte.
    »Wie steht es mit Belastungsmaterial gegen Reynolds? Wir müssen ihn dem Richter vorführen. Ich weiß nicht, ob das Material gegen ihn ausreicht.«
    »In seinem Wagen gibt es mehr als genug Akten. Die einzige Frage ist, ob sie die Sache unversehrt überstehen.«
    Phil nickte.
    »Okay, das leuchtet mir ein. Wäre das Zeug auch gut gegen Cloud?«
    »Nein«, sagte ich, »die Papiere belasten nur Reynolds. Sonst hätten wir diesen Hebel schon längst gegen Cloud angesetzt. Es ist doch überall das Gleiche - wir kennen seine Unterführer, und wenn wir einmal Glück haben, können wir einen überführen. Aber das kratzt niemals Cloud selbst an. Sein Name erscheint

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