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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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stark«, sagte ich heftig. »Sie bilden sich ein, der Juniorpartner von Cloud persönlich zu sein. Aber das ist ein verdammt gefährlicher Irrtum. Sie bedeuten für ihn genauso wenig wie ich oder irgendein anderer. Ich an Ihrer Stelle würde mich nicht so sicher fühlen; Ihr Stuhl ist verdammt wacklig, Verehrtester.«
    »Ich bin seit fünf Jahren bei Cloud«, sagte er. »Sie erst seit ein paar Tagen. Wenn einer wacklig sitzt, sind Sie es!«
    »Meinen Sie?«, fragte ich höhnisch. »Wie ist das zum Beispiel mit Ihren Büchern? Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist.«
    Er beugte sich vor.
    »Was soll das heißen?« Seine Stimme klang plötzlich verändert.
    Ich biss mir auf die Oberlippe, als hätte ich zu viel gesagt.
    »Raus mit der Sprache«, knurrte er.
    »Gar nichts soll das heißen«, sagte ich. »Ich überprüfe morgen Ihre Bücher, und ich werde verdammt genau prüfen - das meine ich.«
    »Mehr nicht?«
    »Was sollte denn schon mehr sein?«, sagte ich mit gezwungenem Lachen. Ich merkte deutlich, wie der Hieb gesessen hatte. Wenn überhaupt, dann hatte er eben begriffen, was seine Abkommandierung in Wahrheit zu bedeuten hatte. Und er würde sich auch nicht über Clouds Methode wundem; wer, wie er, fünf Jahre bei dem Laden war, kannte sie.
    Seine nächste Reaktion bewies mir, dass ich recht hatte.
    »Halten Sie an der Ecke da an«, knurrte er und sprang hinaus, als ich der Aufforderung gefolgt war.
    »Werden Sie Perkins jetzt anrufen?«, rief er.
    Aber er antwortete nicht, war schon in der Menge verschwunden.
    ***
    Im Westen der Stadt zog sich kilometerlang der Strand hin. Abends kennzeichnete eine lange Kette von Lichtem die Strandpromenade. Sie führte am Fischereihafen vorbei, umfasste den Jachthafen und lief am Badestrand aus, wo tagsüber das Revier der Wellenreiter war. In der Höhe des Jachthafens lag das Nichols Hotel, zwei Block weiter das Hotel Beachmaster, in dem ich abgestiegen war. Ein Stück dahinter begannen die luxuriösen Landhäuser der Wohlhabenden. Eines dieser Häuser unterschied sich von den anderen dadurch, dass es von einer hohen dichten Hecke umgeben war. Hier wohnte Reynolds.
    Dennoch fand ich nach einigem Hin und Her eine Lücke in der Hecke, durch die ich hindurchsehen konnte.
    Auf dem Kiesplatz vor dem Portal parkte ein Wagen. Der Kofferraumdeckel war hochgeklappt. Die Haustür stand offen.
    Ich brauchte nicht lange zu warten. Nach ein paar Minuten erschien Bruce Reynolds. Er schleppte einen schweren Koffer, den er im Wagen verstaute.
    Der Fall war klar. Reynolds hatte den Braten gerochen und war dabei, sich abzusetzen.
    Ich hatte genug gesehen. Jetzt galt es nur noch, den richtigen Augenblick nicht zu verpassen.
    Ich wandte mich zum Gehen. Plötzlich schob sich mir eine dunkle Gestalt in den Weg, und ein Hufeisen explodierte unter meinem Kinn.
    So plötzlich war der Mann aus der Dunkelheit erschienen, dass mir keine Gelegenheit zu einer Abwehrreaktion blieb. Ich wurde rückwärts aus den Schuhen gehoben und ging zu Boden.
    Mit dumpfem Knurren warf sich der Unbekannte auf mich. Er war ein Profi; sein ganzes Verhalten zeigte, dass er es war. Zum Glück hatte ich das Bewusstsein nicht verloren, aber in meinem Schädel brummte es, als hätte sich ein Schwarm Hornissen dort niedergelassen.
    Instinktiv hob ich das Knie und fing seinen Aufprall ab. Neben mir krachte er auf den Boden, schnellte im nächsten Augenblick herum und versuchte, einen Schwinger zu landen, der einem Brauereipferd den Kopf abgerissen hätte. Es gelang mir gerade noch auszuweichen. Wenn nur nicht diese Benommenheit gewesen wäre. Mit dem ersten Hieb hatte er mich voll erwischt, ohne dass ich auf Abwehr eingestellt gewesen war.
    Ich brachte die Arme hoch, wehrte eine ganze Serie wütender Schläge ab und wich zurück. Der Kerl war fast einen halben Kopf größer als ich und schien nur aus Knochen und Muskeln zu bestehen. Verdammt, ich hätte daran denken können, dass Reynolds seinen privaten Leibwächter hatte.
    Jetzt prallte ich mit dem Rücken gegen einen Baum. Der Gangster merkte es und nahm seine Chance wahr. Seine Rechte schoss vor.
    Aber ich hatte das erwartet und wich blitzschnell zur Seite. Es knirschte, als er sich den Knöchel an dem harten Holz verstauchte; er stieß einen Schmerzenslaut aus. Mit der Linken schlug ich seine Deckung beiseite, und dann landete ich einen Treffer genau auf den Punkt. Normalerweise hätte er jetzt zu Boden gehen müssen, aber er schüttelte sich nur und ging erneut zum

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