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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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nirgendwo, und keiner wagt, gegen ihn auszusagen.«
    Ich unterbrach mich. Eine Gruppe angetrunkener Touristen in Hawaiihemden kam aus dem Lokal und drängte sich zwischen uns hindurch. Als sie fort waren, sprach ich weiter.
    »Wenn ich in Aktion trete, ist entscheidend, dass in kürzester Zeit ausreichend Polizei da ist, um die Stelle abzusperren. Da oben ist um diese Zeit sowieso nicht viel Verkehr, aber wir wollen sichergehen.«
    »Und du meinst wirklich, Cloud fällt auf den Schwindel herein?«
    »Ja - sofern bei euch die Geheimhaltung klappt. Wichtig ist, dass Reynolds sofort ins FBI-Gefängnis nach New Jersey kommt und die beteiligten Polizisten absolut dichthalten.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass nur die zuverlässigsten Männer ausgewählt werden«, sagte Phil. »Wann ist es soweit?«
    »Ich schätze, in einer halben Stunde.«
    »Okay, dann mache ich mich auf den Weg.«
    Er warf die Zigarette weg und schlenderte ohne Gruß davon.
    ***
    Zwanzig Minuten später beobachtete ich, wie das schwarze Oldsmobile das Grundstück am Strand verließ und davonrollte. Ich startete den Motor, schaltete Standlicht ein und folgte ihm in einigem Abstand. Währenddessen setzte ich das im Fahrersitz eingebaute Funkgerät in Betrieb.
    »Es ist soweit«, sagte ich ins Mikrofon und gab meinen Standort durch.
    »Okay«, sagte Phils Stimme blechern aus dem Lautsprecher. »Wir erwarten ihn auf der Bundesstraße.«
    Nach wenigen Minuten hatten wir die Stadt hinter uns, und das Oldsmobile drehte mächtig auf. Wäre mein klappriger Ford der gewesen, der zu sein er vorgab, wäre ich jetzt hoffnungslos zurückgefallen. Aber das Fahrzeug war sorgsam präpariert worden. Es hatte eine Spezialmaschine, die leicht ihre dreihundert PS hergab, von anderen Kleinigkeiten, wie kugelsicheren Scheiben und Reifen, dem Funkgerät und einer Vorrichtung, spanische Reiter auszuwerfen, ganz zu schweigen.
    Ich hielt den Abstand so groß, dass ich gerade noch seine Schlusslichter erkennen konnte. Nach einer Viertelstunde erreichten wir die Ausläufer der Berge. Die Strecke wurde kurvig. Reynolds musste das Tempo verlangsamen.
    Immer enger wurden die Serpentinen. Immer höher kamen wir. Kurz hinter dem Bergdorf Solenos hörte ich Sirenen hinter mir; mit zuckendem Rotlicht überholte mich eine Verkehrsstreife, angeführt von einem Cop auf einem schweren Motorrad, dem ein Streifenwagen folgte.
    Ich fiel etwas zurück, denn Reynolds kannte meinen Ford.
    Die Cops rasten mit hoher Geschwindigkeit weiter und hatten kurz darauf Reynolds eingeholt. Er hätte vielleicht dem Streifenwagen entkommen können, aber gegen das Motorrad hatte er keine Chance.
    Er war schon fast auf der Passhöhe angelangt, als sie ihn stellten. Das Motorrad überholte ihn, setzte sich vor ihn und zwang ihn zum Halten. Gleich darauf war der Streifenwagen da.
    Reynolds ließ die elektrisch betriebene Seitenscheibe heruntersurren und steckte den Kopf durch das Fenster.
    »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte er.
    »Sie sind wohl Stirling Moss persönlich?«, sagte der Cop, der von dem Motorrad abgestiegen war. Er zog die Lederhandschuhe von den Fingern; sein weißer Helm glänzte im Scheinwerferlicht. »Sie sind erheblich zu schnell gefahren, Mann. Zeigen Sie bitte Ihre Papiere.«
    »Ich hab’s eilig«, erklärte Reynolds und griff in seine Brusttasche. »Sagen Sie mir, wie viel Strafe ich bezahlen muss.«
    Der Cop studierte gemächlich den Führerschein.
    »Sind Sie das persönlich? Bruce Reynolds aus Hoboken?«
    »Wenn’s da steht, wird es wohl so sein«, sagte der Gangster ungeduldig.
    Der Cop beugte sich hinunter und spähte in das Wageninnere.
    »Was ist mit dem da?«, erkundigte er sich und wies auf die reglose Gestalt auf dem Beifahrersitz.
    »Ein Freund von mir«, erklärte Reynolds. »Ihm ist schlecht geworden. Er schläft!«
    »Wohl von Ihrer Jahrweise«, brummte der Cop. »Wecken Sie ihn auf!«
    Mit einem Achselzucken wandte Reynolds sich um und rüttelte den bewusstlosen Slim an der Schulter. Als Antwort bekam er nur ein leises Stöhnen.
    »Ihrem Freund ist aber mächtig übel«, sagte der Polizist ironisch.
    »Er ist übermüdet«, sagte Reynolds. »Hatte in letzter Zeit viel zu tun, hat wenig geschlafen. Wie hoch ist die Strafe?«
    »Was sind das für blaue Flecken da?«
    »Was für blaue Flecken?«
    »Die im Gesicht Ihres Freundes. Den muss ja einer mächtig verprügelt haben. Und das eine Auge ist völlig geschlossen. Sieht ja wirklich Unschön aus. Haben Sie Ihren

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