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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ist das klar?«
    Giosa nickte. »Kommst du mit?« fragte Brant leichthin. »Oder willst du lieber aussteigen?«
    »Ich gehe mit.« Wortlos bot Brant ihm eine Zigarette an. Jeder klemmte sich eine Zigarette zwischen die Lippen, bevor sie die Toreinfahrt verließen.
    Sam Sombrowsky betrieb einen »Laden für Gelegenheitskäufe«. Zwei Dritte] der Kleider, Mäntel, Stoffe und hundert andere Dinge, die er anbot, stammten aus Diebstählen und Einbrüchen. Sombrowsky war einer der kleinen Hehler dieses düsteren Viertels der Bronx. Außerdem arbeitete er als Verteiler für eine Marihuana-Gang. Das alles machte ihn nicht zum reichen Mann, denn nur selten gelang es ihm, eine wirklich lohnende Beute, zum Beispiel die Waren eines ausgeraubten Pelzgeschäftes, an einen der großen Hehler zu vermitteln und eine fette Provision zu kassieren.
    Die beiden Schaufenster des Sombrowsky-Ladens waren nur spärlich erleuchtet. Brant und Giosa blieben auf der anderen Straßenseite stehen. »Gehen wir zusammen hinein?« fragte Jesse.
    »Ich gehe!« entschied Ray. Er überquerte die Fahrbahn. Giosa hörte das Scheppern der Ladenklingel, als er die Tür öffnete und schloß.
    Volle zwanzig Minuten dauerte es, bis Ray den Laden verließ. Im Schein einer nahen Straßenlaterne erkannte Giosa, daß sein Gesicht blaß war bis auf zwei hektische rote Flecken auf den Wangen. Er hielt eine Hand unter der Lederjacke. Er blieb vor dem. Freund stehen, aber er starrte an ihm vorbei ins Leere. Jesse faßte seinen Arm und schüttelte ihn. »Was hat er gesagt? Warum hat es so lange gedauert?«
    Wortlos zog Brant die Hand unter der Lederjacke hervor. Seine Finger umkrampften ein dickes Bündel schmutziger, abgegriffener Dollarnoten. »Dreihundert Dollar!« stieß er tonlos hervor. »Er hat nicht einmal versucht, mich ’runterzuhandeln.«
    ***
    Walt Regerty kaufte einem Zeitungsboy die Abendausgabe des »Six-Express« ab. Er sah, daß der spitznasige schlechtgekleidete Bursche, der seit Tagen wieder und wieder in seinem Blickfeld auf tauchte, fünfzig Yard hinter ihm angestrengt die Auslage eines Geschäftes betrachtete. Regerty lächelte. Als er noch für den C.I.A. arbeitete, hatte er selbst oft genug Menschen beschattet oder war beschattet worden. Weder er noch seine Gegner waren dabei so primitiv zu Werke gegangen wie die Spitznase. Cornell hatte offensichtlich nicht gerade seinen besten Mann auf ihn angesetzt. Im Weitergehen blätterte er die Zeitung durch. Als er auf die Meldung stieß, blieb er wie angenagelt stehen. Er las die wenigen Sätze wieder und wieder. Hinter seiner Stirn jagten sich die Gedanken. Selbstverständlich würde die Meldung auch von Cornell gelesen werden. Cornells Verdacht, er, Regerty, habe die Diamanten an sich gebracht, würde sich zur Gewißheit verdichten. Es war sinnlos, einem mißtrauischen Gang-Boss Wie Mad Cornell zu beteuern, daß die Zeitungsnachricht nicht stimmte. Er würde ihm nicht glauben.
    Regerty beschloß zu verschwinden. Er verzichtete auf eine Rückkehr in das Hotel. Die Gefahr, daß Cornells Leute schon auf ihn warteten, war zu groß. Er faltete die Zeitung zusammen, schob sie in die Seitentasche seiner Jacke und betrat die nächste Telefonzelle. Er rief Francis Nolan an, mit der er verabredet war.
    »Hallo, Francis«, sagte er, als die Frau sich meldete. »Ich kann unsere Verabredung nicht einhalten.«
    »Was ist los, Walt?«
    »Nichts von Bedeutung, aber ich halte es für besser, wenn ich für einige Zeit verschwinde. Wieviel Geld kannst du auf bringen, Francis?«
    Die Stimme der Frau wurde schrill. »Walt, ich habe dir alles gegeben bis auf einen Rest.«
    »Okay! Wie groß ist der Rest?«
    »Nur noch dreihundert Dollar, und ich muß selbst…«
    »Hör zu, mein Engel! Schreibe eitlen Scheck über die dreihundert Bucks und schicke ihn postlagernd an Postamt 3 in der 40. Straße. Falls Cornell bei dir auftaucht, bestelle ihm ’nen Gruß und sage ihm, ich hätte nicht einen Splitter von den Diamanten, aber bis er den Mann gefunden hätte, der die Kiesel wirklich besitzt, zöge ich es vor, ihm nicht in die Quere zu laufen. Ich habe keine Lust, mich von seinen Orchard-Brüdern durch die Mangel drehen zu lassen.«
    »Wann sehe ich dich, Walt?«
    »Sei unbesorgt, Francis! Ich vergesse nicht, was ich dir versprochen habe, aber jetzt muß ich meine Haut in Sicherheit bringen. Du kennst Cornell besser als ich. Wenn sich in ihm der Glaube festgefressen hat, ich hätte ihn ’reingelegt, läßt er sich seine

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