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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick Kostenlos Bücher Online Lesen
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York unter dem Namen Harry Friess, getarnt als Vertreter der Bertson Furn-Company. Seine einzige Aufgabe bestand darin, einmal im Monat Diamanten an einen gewissen Kossow zu übergebefi. Der Wert der Diamanten schwankte zwischen dreihunderttausend Dollar und einer Million. Wir bestimmten die Höhe nach den Ausgaben und Erfolgen der Kossow-Gruppe.«
    »Warum zahlten sie in Diamanten?«
    »Die Diamanten werden auf dem niederländischen Markt gekauft. Sie dienen zur Finanzierung einer Oppositionsgruppe in einer inzwischen selbständig gewordenen Kolonie. Amerikanische Dollar würden uns als Finanzierungsquelle entlarven. Diamanten sind leicht zu transportieren und wertbeständig.«
    »Wurden Ihrem Mann die Diamanten gestohlen?«
    »Man ermordete ihn, und die Steine wurden geraubt.«
    Mr. High öffnete einen Aktenordner. »Ich habe hier eine Zusammenfassung des Untersuchungsergebnisses der City-Mordkommission. Vor zwei Tagen wurde auf dem Dachboden des Hauses East 86. Straße Nr. 168 die Leiche eines etwa fünfzigjährigen Mannes gefunden. Die Kleidung des Mannes war sehr gründlich durchsucht, die Taschen teilweise aufgetrennt worden. Aus herumliegenden Ausweispapieren ging es hervor, daß es sich um den zweiundfünfzigjährigen Vertreter Harry Friess handelte.« Er blickte Harrison an, und ein flüchtiges Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Nun, in diesem Punkte besitzen wir jetzt bessere Informationen.«
    Er blätterte in dem Ordner. »Das ärztliche Untersuchungsergebnis: Tod durch drei Kugeln in den Rücken. Die kriminaltechnische Untersuchung ergab: Kugeln wurden aus nächster Nähe abgefeuert, da die Kleidung an den Einschüssen Sengspuren zeigte. Kugeln vom Kaliber 720 nach europäischen Maßeinheiten, da vermutlich eine französische Meurier-Pistole benutzt wurde. Der Waffe hatte man wahrscheinlich einen Schalldämpfer aufgesetzt, da keine Kugel den Körper des Opfers durchschlug. Schalldämpfer eines bestimmten Systems setzen die Schußgeschwindigkeit stark herab und vermindern damit die Durchschlagkraft. Zeugenaussagen: keine. Der Wagen des Ermordeten wurde am gleichen Tage im Stadtteil College-Point mit kurzgeschlossenem Motor gefunden.« Er schloß den Ordner. »Mehr wissen wir bis jetzt nicht.«
    Ich wandte mich an Harrison. »Auf welche Weise empfing Friess die Diamanten?«
    »Er übernahm einen von uns bereitgestellten Wagen. Im Handschuhfach lagen die Edelsteine in einem gewöhnlichen Lederbeutel.«
    »Einen Augenblick!« unterbrach Mr. High. »Das Handschuhfach des Wagens war auf gebrochen.«
    »Friess wußte, daß er Diamanten überbrachte, und er kannte den Wert?«
    »Zumindestens ungefähr. Ich kann Ihre nächste Frage beantworten, bevor Sie sie stellen. Friess war ein absolut zuverlässiger Mann. Es ist ausgeschlossen, daß er sich mit irgendwelchen Gangstern zusammentat, um einen Raub vorzutäuschen, und daß seine Partner die Verabredung nicht einhielten.«
    »Danke! Außer Friess wußte dieser Kossow von den Steinen. Halten Sie ihn für verdächtig?«
    »Warum sollte er Friess ermorden, der ihm die Steine freiwillig und auftragsgemäß übergeben hatte?«
    »Um später zu behaupten, er habe die Diamanten nie empfangen.«
    Harrison betrachtete seine Fingernägel. »Kossow können Sie ausschalten«, sagte er entschieden. »Ich kann nicht darüber sprechen, aber wir wissen inzwischen genau, daß Kossow wirklich nie in den Besitz der Steine kam.«
    »Wenn Friess wirklich ermordet wurde, weil sein Mörder wußte, daß er Diamanten transportierte, muß der Mörder es aus irgendeiner Quelle erfahren haben. Diese Quelle kann nur beim Lieferanten, also dem CIA, oder beim Empfänger, also bei Kossow, liegen.«
    Das Offiziersgesicht Harrisons verfinsterte sich immer mehr. »Sie können sich denken, daß wir längst alle Leute in unserem Verein überprüft haben. Von den unmittelbar Beteiligten kommt keiner in Frage. Allerdings haben wir herausgefunden, daß vor Jahren ein gewisser Walter Regerty bei einem ähnlichen Verfahren mitgewirkt hat. Auch damals waren Friess und Kossow die Partner, und Regerty kannte beide.«
    »Er arbeitet nicht mehr für C.I.A.?«
    »Wir entließen ihn als unzuverlässig, als wir von Spielschulden und Frauenaffairen erfuhren.«
    »Haben Sie ein Bild?«
    »Selbstverständlich.« Er zog einen Umschlag aus der Tasche und entnahm ihm eine Reihe Fotos, die das hagere Gesicht eines ungefähr vierzigjährigen Mannes zeigten. Nur spärliche Haarsträhnen vermochten seine Glatze nicht

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