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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil.
    Zwanzig Minuten später stand ich vor der Wohnungstür von Roger Brick. Phil war unten geblieben — aus Sicherheitsgründen. Ich klingelte. Eine junge Frau kam heraus. Sie hatte blondgefärbtes Haar und eine ziemlich üppige Figur. Sie lächelte breit, als sie mich sah. »Ich möchte zu Roger.«
    Ihr Lächeln erlosch. »Sind Sie ein Freund von ihm?«
    »Der Boß schickt mich«, sagte ich knapp.
    »Roger ist nicht zu Hause.«
    »Okay, dann spreche ich eben mit Dick.«
    Ihre Augen verengten sich. »Mit Dick? Hier wohnt kein Dick! Sie haben sich an der Tür geirrt, Mister.«
    Aus dem Dunkel der langen, schmalen Diele ertönte eine Männerstimme. Ich erkannte sie sofort. Sie gehörte Patterson. »Laß ihn nur ’reinkommen, Sally. Ich weiß Bescheid.«
    Mrs. Brick zuckte die Schultern und trat zur Seite. »Wenn du meinst.« Patterson erwartete mich in einem mittelgroßen dunklen Zimmer, dessen einziges Fenster auf einen tristen Lichtschacht wies. Er stellte das Fernsehgerät ab und knipste eine Stehlampe an. »Sie haben mich also gefunden«, sagte er ruhig. Er trug eine blaue Drillichhose und ein ärmelloses Baumwollhemd.
    Ich schloß die Tür. »Hatten Sie etwas anderes erwartet?«
    Er schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen. »Im Moment ist mir jede Abwechslung willkommen, sogar diese«, meinte er. »Haben Sie schön mal fast eine Woche lang in einer solchen Wohnung gehockt und keinen Fuß vor die Tür gesetzt? Das geht einem ganz schön an die Nieren.«
    »Ziehen Sie sich an und kommen Sie mit«, sagte ich. »Wir unterhalten uns im Distrikt Office weiter.«
    Patterson steckte sich eine Zigarette an und schlich zur Tür. Mit einem plötzlichen Ruck riß er sie auf. Die Frau stand dicht hinter der Schwelle. »Neugierig, Sally?« fragte er grinsend.
    »Idiot!« knurrte die Frau. Sie machte kehrt und verschwand, die Tür zuknallend, in der Küche. Patterson lachte. Ich wunderte mich über ihn. Wie erklärte es sich, daß er die Situation mit dieser Gelassenheit hinnahm? Ihm mußte doch klar sein, was ihn erwartete.
    »Glauben Sie noch immer, daß ich jemand abserviert habe?« fragte er mich.
    »Ich weiß, oder ich glaube zu wissen, daß Sie an Heartfields Tod keine Schuld tragen.«
    »Irrtum«, sagte er. Ich blickte ihn erstaunt an. Er grinste. »Ich wollte die Heartfield-Millionen kassieren, wissen Sie. Seine Schwester muß uns belauscht haben. Ja, ich bin sicher, daß sie das Gespräch mitbekam. Und da zog sie eines Tages die Notbremse, noch ehe ich abkassieren konnte.«
    »Für Garrick und Konsorten«, sagte ich.
    Patterson grinste matt. »Nein, nur für mich. Aber damit war es vorbei, als Sie mich im Heartfieldschen Haus erkannt hatten.«
    »Wollen Sie etwa behaupten, auf eigene Rechnung gearbeitet zu haben?«
    »Nicht die Bohne«, meinte er, »aber ich hatte vor, mit dem Geld zu verduften — trotz der Spitzel, die in Garricks Auftrag um mich herumschwirrten. Einen dieser Burschen hatte er mir sogar nach Escondido nachgeschickt.«
    »Ihr Geständnis überrascht mich.«
    Er hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Was soll ich denn tun? Garrick will mich nach Irland schicken. Ich soll ein paar Jahre dort bleiben. In Irland! Mir wird schon bei dem bloßen Gedanken daran übel. Nein, lieber arrangiere ich mich mit der Polizei. Die paar Monate, die mich erwarten, brumme ich schon ab.«
    »Wir wollen gehen«, sagte ich.
    »Nur noch ein paar Minuten, bitte. Rüger muß gleich zurückkommen. Ich möchte mich von ihm verabschieden. Wußten Sie übrigens, daß ich in Escondido die tote Sheila aus dem Hotel gebracht habe? Mir blieb keine andere Wahl.«
    »Eines interessiert mich, Patterson. Wie haben Sie herausgefunden, daß Ricon die Heartfield-Millionen geraubt hatte? Woher wußten Sie, daß Sheila Lonesdale und Hedy Simpson seine Beute bewachten und je einen Safeschlüssel besaßen?«
    »Streng genommen habe ich nichts herausgefunden — nur John Heartfields Adresse, aber das war ja erst nach Sheilas Tod. Die eigentlichen Vorarbeiten wurden vom Syndikat erledigt. Einer der von Ricon erschossenen Bankbeamten hieß Ernesto Capella. Tagsüber war er der brave zuverlässige Bankbeamte, und seine Nächte verbrachte er in illegalen Spielhöllen und Nachtklubs. Es blieb nicht aus, daß er schon bald eine Reihe Gangster kennenlernte — unter anderem Ricon. Capella verkaufte den Gangstern hin und wieder einen Tip, der sich meistens auf die Gewohnheiten der Safebesitzer bezog. Ricon erfuhr durch Capella, daß

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