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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist?«
    »Klar«, nickte Pagello. »Der Senator ist für fünf Tage verreist. Er macht einen kurzen Urlaub, um für die letzte Runde der Wahlkampagne gerüstet zu sein. Seinen Diener hat er mitgenommen, und das Hausmädchen ist zu seinen Eltern aufs Land gefahren.«
    »Fragt sich nur, ob du Bargeld im Hause findest«, meinte die Frau mürrisch.
    »Das überlaß nur mir«, sagte Pagello. »Irgend etwas von Wert wird sich schon finden.« Er verließ seine Wohnung und fuhr kurz darauf mit einem älteren Plymouth los, den er am Vorabend gestohlen hatte. Die Fahrt ging hinaus nach Long Island.
    Pagello hatte McBrides Haus schon am frühen Nachmittag kurz in Augenschein genommen. Es lag sehr günstig auf einem Hügel unweit der Austernbucht. Man konnte das Nahen einer Gefahr rechtzeitig bemerken und profitierte andererseits davon, daß die Villa von Baumgruppen und Büschen halb verdeckt wurde.
    Es war dreiundzwanzig Uhr zwanzig, als Pagello seinen Wagen in einer schmalen Straße parkte, die nur knapp fünfzig Yard von McBrides Haus entfernt war. Pagello zögerte auszusteigen. Der gestohlene Plymouth war der einzige Wagen auf der Straße. In dieser vornehmen Gegend war es nicht üblich, die Fahrzeuge am Straßenrand stehenzulassen, da .die großen Grundstücke genügend Platz boten, um die Wagen der Eigentümer und ihrer Gäste aufzunehmen.
    Würde der Plymouth einer zufällig vorüberkommenden Polizeistreife auffallen? Pagello seufzte. Ein Mann seines Berufes hatte es nicht leicht. Oft kamen die größten Gefahren'von ganz unverdächtig erscheinenden Seiten.
    Pagello dachte an sein gutes Horoskop und beschloß, mit der Arbeit zu beginnen. Er schnappte seinen Koffer und stieg aus. Die Straße war menschenleer, aber in einigen der Häuser brannte noch Licht. In einem großen flachen Bungalow wurde eine, Party gefeiert. Pagello sah die Gäste auf der Terrasse tanzen, er hörte die Musik, Gläserklirren und lautes Lachen.
    Die haben’s gut, dachte er neidvoll. Die konnten sich amüsieren, während auf ihn ein harter und risikoreicher Job wartete.
    McBrides Grundstück war nicht umzäunt. Pagello ging schnurstracks durch die Einfahrt den Hügel hinauf, ohne sich ein einziges Mal umzusehen. Falls wirklich jemand in der Nähe war, hätte er sich mit einem ängstlichen Umdrehen nur verdächtig gemacht.
    Als er sich etwa dreißig Yard von der Straße entfernt hatte und nicht mehr im Lichtkreis der Straßenbeleuchtung war, blieb Pagello stehen. Er stand im Schatten einer Zypresse und konnte die am Grundstück vorbeiführende Straße gut überblicken. Ein Wagen rollte langsam über den Asphalt. Pagello sah, daß zwei junge Leute darinsaßen, vermutlich ein Liebespaar.
    Er stieß Luft aus. Alles war in Ordnung. Ein friedlicher, ruhiger Abend, wie geschaffeh für seinen Job! Wenige Minuten später brach er einen Fensterladen an der Rückseite des einstöckigen Villengebäudes auf. Obwohl Pagello davon überzeugt war, daß sich niemand in dem Hause befand, ging er so behutsam vor, als dürfte der schlafende Senator nicht geweckt werden.
    Mit seinem Koffer in der linken Hand stieg Pagello in das Zimmer. Hinter sich zog er die Fensterläden zu. Erst dann ließ er seine Taschenlampe aufleuchten. Der Lichtkegel wanderte über die alten echten Möbel eines kleinen Salons. Der Lichtkegel wanderte weiter und erreichte die Tür zum Nebenzimmer. Pagello ging darauf zu und knipste die Lampe aus. Er öffnete die Tür unendlich vorsichtig und blieb dann stehen — vor Schreck wie gelähmt.
    Ganz in seiner Nähe hatte ein Dielenbrett geknarrt. Pagello kämpfte die plötzlich aufsteigende Angst nieder. Befand sich ein »Kollege« im Haus?
    Sekunden dehnten sich zu Minuten. Alles blieb ruhig, aber Pagello ließ sich davon nicht täuschen. Er hatte gelernt, Geräusche Voneinander zu trennen und richtig zu deuten. Er hatte nicht das Knacken arbeitenden Holzes gehört, es war ein Geräusch gewesen, daß vom Gewicht eines Menschen erzeugt worden war.
    Pagello atmete mit offenem Mund, um sich nicht zu verraten. Bleierne Stille!
    Dann folgte ein weiteres Geräusch, das Knarren einer schlechtgeölten Tür.
    Dieser Laut kam von außerhalb des Zimmers. Danach war abermals Stille. Pagello wartete weitere fünf Minuten, dann ließ er seine Taschenlampe aufblitzen.
    Er stellte fest, daß er sich in dem kombinierten Wohn- und Arbeitszimmer des Senators befand, einem großen Raum, der durch breite Türen mit der Terrasse verbunden war. Nirgendwo war auch nur die

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