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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit Kostenlos Bücher Online Lesen
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bitte Miß Gardener wecken?«
    Die Frau war ganz durcheinander. Endlich sagte sie: »Bitte, warten Sie einen Augenblick. Miß Evelyn hat kein Telefon in ihrem Schlafzimmer. Ich muß erst ’runtergehen.«
    Ich wartete. Inzwischen gingen mir allerlei Theorien durch den Kopf. Seit der Ermordung Gardeners und Lawrences spielte die Börse verrückt. Die Kurse fielen an einem Tag um mehrere Punkte und stiegen am nächsten wieder kräftig an. Unsere Verbindungsleute an der Börse sprachen von geheimnisvollen Hintermännern, die einen großen Teil bestimmter Industrieaktien an sich gebracht hatten. Merkwürdigerweise waren es ausschließlich Aktien von Firmen, die vorher von Gardener und Lawrence beherrscht wurden.
    Die Aktion hatte Methode und…
    »Mr. Cotton!« klang die aufgeregte Stimme der Haushälterin durchs Telefon. »Miß Evelyn ist nicht in ihrem Zimmer. Das Bett ist unberührt. Ich weiß überhaupt nicht…«
    »Haben Sie überall nachgesehen«, unterbrach ich sie.
    »Nein, ich…«
    »Dann tun sie es schnell. Sehen Sie vor allem nach, ob vielleicht ein Koffer fehlt. Vielleicht ist Miß Gardener plötzlich verreist.«
    Sollte Evelyn Gardener tatsächlich nicht im Haus sein, würde das in meine Theorie hineinpassen. Die Morde an Gardener und Lawrence bekämen einen neuen, teuflischen Sinn.
    Doch wer steckte dahinter? Jo Lemmy? Niemals, er war nur das ausführende Organ, der skrupellose Vollstrecker eines noch skrupelloseren Verbrechers.
    Noch nie in der langen Börsengeschichte der Wallstreet war ein derartiger Schlag gegen zwei der bekanntesten und mächtigsten Börsianer geführt worden.
    Und gegen William Brighton! Nach den beiden Ermordeten war er der einflußreichste Mann. Hatte man nicht versucht, ihn aus dem Verkehr zu ziehen? Der Anschlag ging einwandfrei auf Lemmys Konto. Es war die gleiche Methode wie bei Gardener und Lawrence.
    Lemmys Leute in Bowlwater standen seit gestern unter dauernder Beobachtung. Sie konnten keinen Schritt tun, von dem das FBI nicht unterrichtet war.
    Die Fahndung nach Donald Harper lief auf vollen Touren.
    »Nichts!« klang es schrill aus dem Telefonhörer. Aufgeregt sprudelte Evelyns Haushälterin hervor: »Um Gottes willen, Mr. Cotton, helfen Sie. Evelyn ist bestimmt entführt worden.«
    »Fehlt etwas von ihren Kleidungsstücken?«
    »Das konnte ich nicht feststellen. Sie besitzt ja soviel. Aber der gelbe Schweinslederkoffer ist weg. Ich kenne ihn genau. Sie hat ihn voriges Jahr zu Ostern…«
    »Schon gut«, unterbrach ich sie. »Ich schicke sofort jemanden vorbei. Und machen Sie sich keine unnötigen Sorgen. Wir bringen Miß Gardener bestimmt wohlbehalten zurück.«
    Die Haushälterin sagte noch etwas, aber ich legte auf.
    Phil und Fred empfingen mich mit fragenden Blicken.
    »Sie ist nicht da«, sagte ich knapp. »Du, Fred, fährst am besten sofort in die Villa und siehst, dich genau um. Nachricht gibst du uns ins Sheriffbüro nach Glemour Hill.«
    »Du willst…«
    »Natürlich. Und Phil kommt mit. Wir nehmen am besten die nächste Maschine nach Cleveland. Von dort kommen wir schon weiter. Wenn das Nest nicht gerade in der Wüste liegt, werden wir rechtzeitig dort sein, um jemandem die Suppe gehörig zu versalzen.«
    ***
    Glemour Hill war tatsächlich ein Nest, das sich allerdings in den letzten zwei Jahren zum teuersten Pflaster in ganz Ohio gemausert hatte. Überall an der einst staubigen Dorf straße schossen mehrstöckige Hotels, Spielsäle und Vergnügungshallen wie Pilze nach einem warmen Gewitterregen in die Höhe.
    Die Einwohner von Glemour Hill hatte das Goldfieber gepackt. Und dieses Gold rollte in die Kassen der geschäftstüchtigen Einwohner dank der Gerissenheit eines kleinen Advokaten, der ein altes Ehegesetz ausgegraben hatte.
    Friedensrichter Torguy hatte seine Amtsräume schon zweimal vergrößern lassen. Man stellte sich schnell auf die neue Zeit ein.
    Niemand kümmerte sich daher um den eleganten Cadillac, der am Spätnachmittag in Glemour Hill eintraf. Schwere Wagen, Millionäre, Filmstars und Prominente aus Sport, Wirtschaft und Politik gehörten zum Alltag.
    Evelyn Gardener war todmüde. Nur zweimal hatte Gibson unterwegs angehalten, um zu tanken. Von New York bis Glemour Hill waren es immerhin rund sechshundert Meilen. Und der Cadillac schluckte Benzin wie Elefanten das Wasser.
    Gibson fuhr langsam die Hauptstraße hinunter. Seine Nervosität entsprang der Vorsicht, die er bei diesem Unternehmen an den Tag legte.
    Bis jetzt war alles, von ein paar

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