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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihm die Nachricht geben, weder Simmons noch Johnny oder sonst einer.«
    »Trotzdem hatte er den Braten gerochen. Das spricht für seine Intelligenz. Er wußte von dem Unternehmen. Vielleicht ist er uns nachgefahren, oder er hat einen seiner Vertrauensleute damit beauftragt. Wir'müssen sofort den Chef verständigen.«
    Während ich telefonierte, benachrichtigte Phil unsere Jungens. Zwei Leute vom Erkennungsdienst der City Police halfen uns, die Wohnung auf den Kopf zu stellen.
    Sie waren noch damit beschäftigt, als wir in die 69. Straße zurückfuhren.
    ***
    Mr. High erwartete uns in seinem Zimmer. »Ihr habt großartig gearbeitet«, versuchte er uns zu trösten. »Daß die Bomben sichergestellt wurden, ist wichtiger als ein einzelner Verbrecher. Er wird uns nicht entgehen.«
    »Nein, Chef«, sagte ich. »Daran glaube ich nicht. Tom Wane ist so gut wie unbekannt. Niemand weiß, wie er aussieht. Ich habe von Simmons nur eine vage Beschreibung. Wir besitzen nicht mal seine Fingerabdrücke. Wie sollen wir den Verbrecher je finden.«
    »Es gibt eine Möglichkeit«, sagte Mr. High langsam. »Sie schließt ein großes Risiko ein, ohne einen Erfolg zu verbürgen.«
    Wir blickten ihn fragend an.
    »Wir müssen seine Tochter entkommen lassen. Die Jungens sind noch nicht aus St. Johns zurück. Wenn wir sie erst hier haben, wird sie nicht darauf ’reinfallen. Jetzt muß ihr die Flucht ermöglicht werden. Am besten mit einem neutralen Wagen.«
    Der Chef hängte sich sofort ans Telefon. Da ständig einer unserer Leute die Verbindung hielt, bekam er sofort jemanden in die Leitung.
    »Wo seid ihr jetzt?« fragte unser Chef. »Noch immer bei Marks. Der Transport hat sich verzögert. Wir mußten wegen der Gefährlichkeit der Bomben einen Spezialtrupp der Army anfordern.«
    Mr. High atmete auf. »Ruf mir Steve an den Apparat.«
    »Jawohl, Chef.«
    Es dauerte ein paar Minuten. Dann meldete sich Steve.
    »Dillagio hier.«
    »Wo sind die Gefangenen, Steve?«
    »In einem unserer Wagen. Sie werden streng bewacht.«
    »Lassen Sie Jane Wane entkommen. Es ist wichtig. Ihr Vater war schneller als wir. Das Nest war leer.«
    Ich hörte, wie Steve leise fluchte. Ihn störte es nicht, daß der Chef am anderen Ende der Leitung saß.
    »Okay, Chef«, sagte er dann. »Ich lasse mir etwas einfallen. Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Sie darf vor allem nicht auf den Gedanken, kommen, daß ihr die Flucht ermöglicht wurde. Ich rechne damit, daß Vater und Tochter einen geheimen Schlupfwinkel haben, der sonst niemandem bekannt ist. Irgendwann einmal mußten sie mit einer Panne rechnen.«
    »Okay, Chef. Ich melde mich wieder, wenn ich das Goldkind auf die Reise geschickt habe. Und verlassen Sie sich drauf, wir verlieren sie nicht aus den Augen.«
    Der Chef hängte ein. »Nun«, sagte er, »was haltet ihr davon?«
    »Wir werden sehen. Wahrscheinlich ist das die einzige Möglichkeit.«
    ***
    Der Wagen mit den Gefangenen stand unter den Tannen. Die beiden Gorillas schliefen, Johnny und Hai Simmons waren wach.
    »Wir müssen weg hier«, sagte sie. »Wenn sich erst die Türen des Untersuchungsgefängnisses hinter uns geschlossen haben, ist es vorbei.«
    Hai Simmons hörte kaum zu. Sie sagte immer wieder dasselbe.
    Steve Dillagio kam an den Wagen. »Bringen Sie mich hier weg«, fauchte die Frau. »Man kann sich kaum rühren. Und die Handschellen schneiden in die Haut ein. Meine Gelenke sind schon ganz rot.«
    »Meinetwegen«, knurrte Steve und brachte Jane Wane zu einem Privatwagen. Er schloß die Tür und verschwand wieder.
    Der Wagen stand abseits von den anderen, mindestens fünfzig Yard entfernt.
    Jane Wane traute ihren Augen nicht, als sie entdeckte, daß der Zündschlüssel steckte. Sie versuchte ihre Hände von den Fesseln zu befreien. Aber es gelang ihr nicht. Sie hatte aber genügend Bewegungsfreiheit, um den Zündschlüssel zu erreichen und das Steuer bedienen zu können. Zu schalten brauchte sie nicht. Der Wagen besaß eine automatische Gangschaltung.
    Plötzlich setzte drüben am Backhaus ein ohrenbetäubender Lärm ein. Jane überlegte nicht, was die Ursache sein konnte. Sie sah nur ihre Chance. Sie drehte den Zündschlüssel herum und startete den Motor. Er machte kaum ein Geräusch.
    Langsam fuhr sie an. Sie wagte nicht, die Scheinwerfer anzustellen, um nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Niemand verfolgte sie. Als sie den Wald hinter sich gelassen hatte, hörte sie in der Ferne immer noch den Lärm, der ihr die Flucht ermöglicht

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