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Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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irgendein beliebiger, zufälliger Reisegenosse.
    Im letzten Drittel des Fluges, unge--fahr nach dem Passieren der Grenze zwischen den Staaten Nord- und Süd-Carolina, führt der Kurs auf einer Strecke von einigen hundert Meilen über den Ozean.
    Die Küste der USA zeichnete sich als dunkler Strich ab. Während des gesamten Fluges hatte Lunny Ricca sich nicht einmal umgedreht. Zwischen ihm und seinem Chef war kein Wort gewechselt worden. Jetzt stand er auf, trat in den Zwischengang hinaus. Er griff unter seine Jacke. Als seine Hand wieder sichtbar wurde, hielt er eine Pistole in den Fingern.
    Ich war verteufelt schnell in diesen Sekunden. Ich schoß aus meinem Sitz hoch, bevor Ricca die Kanone richtig anlegen konnte. Meine linke Faust traf ihn in der Achselhöhle des rechten Armes. Ich erwischte die richtigen Nervenstränge. Der Hieb paralysierte seinen rechten Arm schlagartig, und seine Finger öffneten sich. Praktisch gleichzeitig landete ich hart in seinem Gesicht mit der rechten Faust. Ricca flog rücklings gegen die Sitzreihe auf der anderen Seite.
    Das alles war so rasch geschehen, daß bis zu diesem Augenblick noch nicht einmal einer der Passagiere aufgeschrien hatte. Ich wirbelte herum. Ich wußte, daß ich auch mit einem Angriff von hinten rechnen mußte, aber jetzt war ich um den Bruchteil einer Sekunde nicht schnell genug. Ich sah noch Siloros nieder sausende Faust, aber ich bekam die Arme nicht mehr hoch. Hart krachte der Lauf seiner Pistole gegen meinen Schädel. In meinem Kopf zersprangen alle Sicherungen. Ich fiel in die Schwärze tiefer Bewußtlosigkeit.
    ***
    Als ich aufwachte, konnte ich zunächst nicht entscheiden, ob die Flugzeugmotoren innerhalb oder außerhalb meines Schädels dröhnten. Trotzdem wußte ich sofort wieder, was sich ereignet hatte. Ich öffnete die Augen und versuchte, den Kopf zu heben. Ich sah die Schuhe und die Hosenbeine Lunny Riccas. Ich hörte ihn sagen: »Boß, er ist wach!«
    Hinter mir antwortete Siloro. »Schon? Der Schädel des Burschen muß aus Beton sein. Na ja, es ist gleichgültig, ob er mit oder ohne Verstand bei den Haien endet.«
    Ich lag im Mittelgang am Kopf der Maschine. Unmittelbar hinter mir befand sich die Tür zur Pilotenkanzel, und diese Tür stand offen. Vor mir stand Lunny Ricca. Er hielt eine Luger-Pistole in der Hand. Hinter ihm sah ich die entsetzten Gesichter der Passagiere, die wie angeschmiedet auf ihren Plätzen saßen. Auch die Stewardeß saß zwischen den Fluggästen und rieb nervös die Hände gegeneinander.
    »Dreh dich ’rum, G-man, aber steh nicht auf!« befahl Siloro. Ich wälzte mich auf den Bauch. Rush Siloro stand unmittelbar hinter dem Pilotensitz von Kapitän Tarwell. Co-Pilot Jim Ferry hing reglos und mit nach vorne gesunkenem Kopf in seinem Sitz. Aus einer Platzwunde an seinem Hinterkopf sickerte Blut. Siloro hatte ihn von hinten zusammengeschlagen.
    »Aus unserem gemeinsamen Ferienaufenthalt in Miami wird nichts, G-man«, sagte der Reisebüro-Boß. »Lunny und ich müssen früher aussteigen.«
    Er drehte sich ein wenig um und drückte den Lauf seiner Pistole dem Kapitän in den Nacken. »Stimmt die Richtung, Kapitän?«
    »Ja«, knurrte Tarwell. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber das Knurren verriet, daß die Wut ihn fast erstickte.
    »In spätestens zehn Minuten muß das Boot in Sicht kommen. Falls sie mich zu täuschen versuchen, werde ich Sie abknallen, Kapitän. Ich kann die Maschine selbst zu dem Treffpunkt steuern. Was dann aus Ihren Passagieren wird, wenn ich ausgestiegen bin, können Sie sich denken.«
    »Ich befolge Ihre Befehle, solange. Sie den Passagieren eine Chance lassen! Wenn Sie die Leute gefährden, fliege ich Sie und uns alle in die Hölle!« fauchte Tarwell.
    »Sobald ich ausgestiegen bin, können Sie meinetwegen Ihren Urlaub nach Florida fortsetzen.« Er wandte sich mir zu. »Du kannst nicht verhindern, daß ich unserer lieben Heimat den Rücken kehre. Wenn ein Flugzeug ohne Zwischenlandung von einem Ort der USA zu einem anderen fliegt, muß man für eine Kursänderung sorgen. Auf mich wartet ein seetüchtiges Boot außerhalb der Hoheitsgrenze der USA auf der Höhe von Southport.«
    »Wollen Sie an Bord springen, Siloro?« fragte ich.
    »Genau!« antwortete er lachend. Er zeigte auf zwei Koffer, die im Gang standen. »Lunny holte unser Gepäck aus dem Stauraum, während du noch schlummertest. Wir haben auf Badehosen verzichtet und in jeden Koffer einen Fallschirm gepackt.«
    »Wie haben Sie es geschafft,

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