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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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behandelt hatte. Der Doktor ließ eine langatmige, mit lateinischen Ausdrücken gespickte Erklärung vom Stapel.
    »Es muß Ihnen gelingen, Miß Dorseys Erinnerungsvermögen wiederherzustellen«, beschwor Phil den Arzt. »Wir brauchen die Aussage der Schauspielerin!«
    »Es ist selbstverständlich, daß wir unser Möglichstes tun«, erwiderte der Arzt frostig und sichtlich in seiner Berufsehre gekränkt.
    »Selbstverständlich, Sir«, besänftigte ihn Phil. »Die Presse darf übrigens nichts von der Einlieferung erfahren. Wenn bekannt würde, daß Vivian Dorsey noch lebt, bestünde die Gefahr, daß die Gangster erneut zuschlagen. Das müssen wir verhindern. Miß Dorsey ist augenblicklich die einzige, die die Täter nennen und identifizieren kann.«
    »Sie können sich auf unsere Verschwiegenheit verlassen«, erklärte der Arzt und verabschiedete sich.
    »Ich wage nicht, an seinen guten Absichten zu zweifeln«, meinte Phil, nachdem der Arzt gegangen war, »aber sicher ist sicher. Wir lassen das Zimmer bewachen.«
    ***
    Am nächsten Morgen trabte Steve mit einem Kollegen los, um die Burberry-Agenturen abzuklappern. Oakes hatte inzwischen in Zusammenarbeit mit Lieutenant Easton zwei Gangster aus Laskys Organisation als mögliche Teilnehmer an dem Geldraub identifiziert: Al Cunnings und Freddy Lister. Eine überraschend vorgenommene Haussuchung in den Wohnungen der beiden Männer förderte weder das geraubte Geld noch die benutzten Waffen zutage, aber dafür fand man die Anzüge, die die Gangster bei dem Überfall getragen hatten.
    Lister und Cunnings mußten diese Anzüge anlegen und sich, wie zur Tatzeit maskiert, eine Gegenüberstellung mit den zahlreichen Tatzeugen gefallen lassen. Sie wurden als Mittäter identifiziert und in Haft genommen.
    Selbstverständlich hatten sie für die Tatzeit ein Alibi, aber nachdem sich herausgestellt hatte, daß es sich bei diesen Zeugen um mehrfach vorbestrafte Männer handelte, wurde der Haftbefehl aufrechterhalten.
    Phil fuhr zu Tab Carter, dem Piloten. Wir hatten uns entschlossen, Tab Carter ohne sein Wissen zu überwachen. Es war anzunehmen, daß es die Gangster nicht bei der ersten Injektion belassen würden.
    Ich versprach Phil, ihn am Nachmittag abzulösen.
    Gegen zehn Uhr morgens traf ich im Krankenhaus ein. Vivian Dorsey sah blaß aus. Gealtert. Sie erkannte mich nicht. Ich stellte im Beisein des Arztes einige Fragen an die Schauspielerin. Die Antworten waren wirr. Sie standen in keinen Beziehungen zu meinen Worten.
    Ich verließ das Hospital und faltete mich in meinem Jaguar zusammen, um mit dem Office zu telefonieren. In der Zwischenzeit waren die ersten Berichte von der Jacht-Untersuchung eingetroffen. Man hatte Hunderte von Fingerabdrücken festgestellt, aber es schien höchst fraglich, ob sie von den Gangstern stammten, die wir suchten. Die Auswertung konnte noch Tage in Anspruch nehmen.
    Übrigens hatten sofort angestellte Recherchen ergeben, daß sich Guy Lasky und Ed Crafton zur Zeit des an Vivian Dorsey verübten Mordversuchs in einem Nachtlokal befunden hatten. Sie kamen für die Tat also ebensowenig in Frage wie Freddy Lister oder Al Cunnings, die von Lieutenant Easton aus ihren Wohnungen heraus verhaftet worden waren.
    Wir konnten nicht darauf warten, daß Vivian Dorsey ihr Gedächtnis zurückgewann. Uns blieb im Augenblick nur die Chance, daß Steve bei seiner Suche nach dem 25jährigen Burberry-Träger Erfolg haben würde.
    Ich fuhr zurück ins Office, um dort weitere Meldungen abzuwarten. Ich wartete vergebens. Phil rief mich gegen zwölf Uhr an und teilte mir mit, daß Tab Carter nach La Guardia gefahren sei, um dort die Inspektion von John Whitackers Jet zu übernehmen.
    Dann kam Steve zurück. »Ich habe 19 Läden besucht«, sagte er. »Fehlanzeige!«
    Kurz nach dem Essen rief Lieutenant Easton an. Er meldete einen Teilerfolg. Die von Cunnings und Lister gekauften Zeugen waren umgefallen. Damit waren die Scheinalibis der Gangster wertlos geworden, ja, sie hatten sich sogar in Bumerangs verwandelt.
    Cunnings und Lister reagierten prompt. Sie gaben ihre Teilnahme an dem Geldraub zu, bestritten jedoch energisch, den Tod des Geldboten gewollt oder verschuldet zu haben. Das deckte sich bis zu einem gewissen Grade mit den Beobachtungen der Tatzeugen; es war ja bekannt, daß Joe Turner geschossen hatte.
    Weniger glaubhaft war die Schutzbehauptung der beiden Gangster, daß Turner das Geld übernommen hätte und daß sie nicht wüßten, was er damit angestellt habe.

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