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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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kleinen, höhnisch leuchtenden Punkten zusammen.
    »Was nun?« fragte Steve Dillaggio. Er hatte während der Verfolgungsjagd die optische Anzeige auf dem kleinen radarähnlichen Schirm verfolgt und Phil präzise Richtungsanweisungen erteilt. Die Impulse waren noch immer sehr stark, aber sie schwächten sich in dem Maße ab, in dem sich die Jacht vom Ufer entfernte.
    »Sie haben den Wagen mit an Bord genommen«, sagte Steve. »Wenn sich der Pott mit dem Wagen und dem Minisender, den du an Vivians Schlitten befestigt hast, mehr als zwei Meilen von uns entfernt, können wir die Signale nicht mehr empfangen…« Phil nickte grimmig. Er griff nach dem Autotelefon. Über die Zentrale ließ er sich mit der Wasserschutzpolizei verbinden. Dann gab er seine Position durch. »Schicken Sie uns sofort ein Schnellboot her!« bat er. »Sorgen Sie dafür, daß ein paar gut ausgerüstete Leute mit Taucherfahrung an Bord sind! Es ist möglich, daß wir sie brauchen werden. Und beeilen Sie sich -es geht um das Leben einer Frau.«
    Er legte auf. Ein zweiter Anruf verband ihn mit Mr. High. Phil erstattete dem Chef Bericht.
    »Sie glauben an eine Entführung?« fragte Mr. High.
    »Ich glaube an Mord«, meinte Phil. »Die Gangster haben allen Grund, sich vor einem Zusammenbruch der Schauspielerin zu furchten. Es ist deshalb anzunehmen, daß sie sie zum Schweigen bringen wollen.«
    »Stimmt. Jetzt geht es um Minuten, Phil. Bleiben Sie mit mir in Verbindung!«
    ***
    Von Bord der Jacht sahen sie Brooklyn nur noch als ein Meer von Lichtern, das immer enger zusammenrückte. Vivian haßte Brooklyn. Jetzt erschien ihr dieses verachtete Stadtviertel wie ein erstrebenswertes Paradies. Aber so sehr sie sich auch wünschte, dort zu sein - es entglitt ihr immer schneller, unerbittlich und scheinbar unwiderruflich.
    Eine Stunde später erreichte die Jacht die Lower Bay. Hier begann der Atlantik. Das Schiff verlangsamte die Fahrt. Vivian zuckte zusammen, als neben dem Thunderbird ein Mann auftauchte. »Alles okay?« fragte er.
    »Das siehst du doch«, knurrte Sheraton.
    »Steigt mal aus!« Sheraton stellte sich neben sie. Der Mann setzte sich in den Wagen. Er hatte eine Werkzeugtasche bei sich. Vivian beobachtete, wie er die Fenster hochkurbelte. Dann nahm er ein Stemmeisen aus der Ledertasche. Er brach damit die Fensterkurbeln ab.
    Vivian wurde es übel. Sie begriff, was diese Operation zu bedeuten hatte. Man wollte vermeiden, daß sie sich aus ihrem Sarg befreien konnte. Der Mann hantierte noch kurz an der Handbremse herum. Zuletzt legte er sich mit einer Zange unter den Wagen. Als er wieder hervorkroch, meinte er: »Es kann losgehen!«
    Sheraton zog den Zündschlüssel ab. »Setzen Sie sich hinein!« befahl er.
    »Ich denke nicht daran!« stieß Vivian hervor.
    Sheraton versetzte ihr einen Schlag. »Los! Sonst werde ich ungemütlich.«
    Vivian sprang ihn an. Sie kratzte und biß, sie wehrte sich mit dem Mut der Verzweiflung gegen ihn und das ihr zugedachte Schicksal, aber sie hatte einfach keine Chance. Zwei gezielte Schläge ließen sie zusammenbrechen. Sheraton hob sie in den Wagen.
    Vivian hörte, wie er die Türen von außen abschloß. Sie war zu benommen, um sich aufzurichten. Erst Sekunden später ließ ein Geräusch sie hochfahren. Vivian starrte durch die Windschutzscheibe und sah, wie die Rampe sich langsam senkte.
    Die Männer traten hinter den Wagen. Sie stemmten sich dagegen und schoben ihn auf die Rampe zu. Vivian zitterte. Sie wußte, daß es keinen Sinn mehr hatte zu schreien. Sie riß an der Handbremse, aber der Seilzüg war zerschnitten worden. Die Bremse sprach nicht an. Genauso verhielt es sich mit der Fußbremse. Sie ließ sich bis zum Boden durchtreten, ohne daß der Wagen stoppte. Der Gangster hatte gründliche Arbeit geleistet.
    Der Wagen rollte jetzt schneller. Sekunden später schoß er mit seinen Vorderrädern Über die Rampe hinaus. Krachend setzte sich der Wagenboden auf die stählerne Rampe. Die Männer fluchten. Sie hoben das Heck an und wippten so lange, bis der Thunderbird das notwendige Übergewicht bekam.
    Er überschlug sich, als er stürzte.
    Klatschend landete er mit seinem Dach auf dem Wasser.
    Der Thunderbird sackte ab wie ein Stein.
    ***
    Phil prüfte noch einmal alle Anschlüsse. Es war ziemlich lange her, daß er einen Taucheranzug getragen und das Gewicht der Sauerstoffflaschen auf seinem Rücken gespürt hatte. Das Boot der Wasserschutzpolizei glitt wie ein Geisterschiff durch die Nacht - ohne

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