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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie leugneten, in Guy Laskys Auftrag gehandelt zu haben. Immerhin: Easton hatte seinen Mörder. Er konnte zufrieden sein.
    Wir traten auf der Stelle. Wir wußten zwar, welchem Flugzeug die Raubabsichten der Gangster galten, aber uns fehlte konkretes Material, um die Aktion zu zerschlagen.
    Tage vergingen. Nichts geschah. Die Auswertung der auf der Jacht sichergestellten Fingerabdrücke verlief negativ. Nur drei vorbestrafte Männer wurden verhört - sie gehörten zur Besatzung des Ölmillionärs und konnten nachweisen, an dem fraglichen Abend nicht in New York gewesen zu sein.
    Vivian Dorseys Zustand änderte sich nicht. Wir besuchten sie täglich. Ohne Erfolg.
    Am 17. flogen Crafton und Lasky nach Acapulco - auf Urlaub.
    War das ein gutes Zeichen? Wir bezweifelten es. Die Urlaubsreise hatte allzu demonstrativen Charakter. Es sah so aus, als ob die Gangster Wert darauf legten, für den 19. ein besonders hieb- und stichfestes Alibi zu bekommen.
    Tab Carter war von uns nicht mehr aus den Augen gelassen worden. Niemand hatte versucht, ihm eine zweite Injektion zu verabfolgen. Whitackers Jet wurde Tag und Nacht bewacht.
    Dann war plötzlich der 19. da.
    Wir hatten alle notwendigen Vorbereitungen getroffen. Unauffällig fanden sich um fünf Uhr John Whitackers Gäste auf dem La-Guardia-Flughafen ein. Ich hielt mich im Hintergrund. Ich würde mitfliegen - als der Privatmann Jerry Cotton, ein angeblich guter Freund des Gastgebers.
    Es ist klar, daß wir uns nicht mit dieser Sicherheitsgeste zufriedengegeben hatten. Obwohl Tab Carter und sein Co-Pilot nicht mehr belästigt worden waren, hatten wir John Whitacker dazu bewegen können, praktisch in letzter Minute die Besatzung auszuwechseln. Komplett.
    Die Maschine und das Gepäck wurden einer kurzen, aber äußerst gründlichen letzten Überprüfung unterzogen - dann ging es los. Es war kein schlechtes Gefühl, nach den Bahamas zu fliegen. Schließlich nimmt man nicht alle Tage an einem Millionärsball teil.
    ***
    Außer Whitacker, der Besatzung und mir befanden sich 30 Gäste an Bord der Maschine. Es gab keinen darunter, dessen Namen ich nicht schon mal in irgendeinem Zusammenhang gehört oder gelesen hatte. Einige Namen waren geradezu internationale Markenzeichen - man sah sie täglich auf hundert Reklametafeln und in unzähligen Presseanzeigen. Gemessen an ihrem Reichtum und ihrer Bedeutung sahen die Männer keineswegs imponierend aus.
    Man hätte sie leicht für normale Bürger, Angestellte oder kleine Ladenbesitzer halten können - bis auf wenige Ausnahmen. An ihrer Damenbegleitung ließ sich jedoch erkennen, was sie darstellten. Es waren hinreißende Schönheiten darunter.
    Die Tatsache, daß fast jede der Damen ein Schmuckköfferchen bei sich trug, war eine plausible Erklärung dafür, daß die Gangster den Wunsch gehabt hatten, ihre gierigen Hände auf die Schätze zu legen.
    Hatten sie diesen Wunsch noch immer? Ich bezweifelte es. Bis jetzt war alles glattgegangen.
    Ich mußte grinsen, als ich mir die Damen einzeln betrachtete. Wir hatten die Vergangenheit der Schönen unter die Lupe genommen - schließlich bildeten sie einen schwachen Punkt. Im Gegensatz zu ihren reichen Freunden waren sie anfällig für Bestechungen und Erpressungen. Es waren ein paar ehemalige Tänzerinnen darunter und ein Mädchen, das noch bis vor acht Wochen als Serviererin in einem Drivein gearbeitet hatte. Etwas Ehrenrühriges hatten wir jedoch bei keinem der Mädchen feststellen können.
    Ich war der Jüngste der Männer. Die Girls schienen diesen Umstand zu schätzen. Ich beobachtete eine Reihe neugieriger und um Aufmerksamkeit heischender Blicke, von denen ich hoffte, daß sie nicht nur meiner bunten Krawatte galten.
    Es wurde der glatteste Flug meines Lebens. Wir landeten um acht Uhr in Nassau. Von dort brachten uns gecharterte Wagen zum Golden Hill - dem Villenvorort der Stadt, wo die Reichsten der Reichen ihre Paläste stehen hatten.
    Whitackers weiße Villa besaß ein angebautes Gästehaus. Es bot mehr Komfort als das modernste Luxushotel. Die Gesellschaft zog sich nach der Ankunft zurück, um sich frisch zu machen und sich umzuziehen. Nach dem Abendessen lockerte sich die Stimmung auf. Einzelne Paare tanzten.
    Der eigentliche Ball war für den Sonnabend vorgesehen.
    Die Polizei von Nassau hatte von uns einen entsprechenden Hinweis bekommen und rings um das Grundstück einige Beamte in Zivil postiert. Außerdem wurde die Maschine auf dem Flugplatz bewacht.
    Es wurde ein angenehmer

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