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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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FBI-Beamter, ein Mann namens Cotton, auf den man einen Anschlag verübt habe — daß dieser arme Hund an die Tür geklopft habe, um sich verschnaufen zu können. Und dieser Ted… Er hatte nicht geschaltet. Statt mit harmlosem Gesicht hereinzukommen und mir von hinten eine Kugel zu verpassen, war er getürmt. Viel-, leicht nahm er an, daß ich den Mustang gesehen hatte.
    Jedenfalls — ich saß jetzt hier, meilenweit von jeder Hilfe entfernt. Es gab kein Telefon im Haus. Was Ted vorhatte, war klar. Auf schnellstem Wege würde er Gelbauge und Ellwanger benachrichtigen: Cotton hat sich selbst in die Falle gesetzt. Jetzt können wir ihn fertigmachen.
    Wenn du Glück hast, Jerry, sagte ich mir, bleibt dir eine halbe Stunde.
    Ich schloß die Terrassentür, setzte mich in den Sessel und zog meine Pistole aus der Schulterhalfter. Ein Reservemagazin hatte ich mit. Insgesamt sechzehn Schuß. Das war nicht überwältigend.
    Ich überlegte. Sollte ich das Haus verlassen, in der Hoffnung, bald in eine belebte Gegend zu kommen. Es wäre selbstmörderisch gewesen. Außerhalb des Hauses war ich ohne Deckung. Ich wußte nicht, wann die Ganoven hier sein würden. Vielleicht schon bald. Dann ; hatten sie mich schnell. Da sie wahrscheinlich Gewehre mitbrachten, konnten sie mich aus der Ferne in Ruhe wegputzen. Und ich hätte anstelle meiner Pistole auch einen Zahnstocher als Waffe benutzen können.
    Zunächst mußte ich mich auf Verteidigung einrichten.
    Ich lief durch das Haus, zog die Gardinen von sämtlichen Fenstern, öffnete die Türen und inspizierte alle Räume. Es gab eine winzige Küche, das Bad, das ich schon kannte, zwei Schlafzimmer: den siebeneckigen Raum und das Atelier. Unterkellert war das Haus nicht.
    In Teds Schlafzimmer suchte ich nach Waffen. Ich fand zwei Schachteln mit 45er-Colt-Munition. Leider waren diese Patronen für meine Pistole nicht brauchbar. Als ich Teds Kleiderschrank öffnete, entdeckte ich noch ein Gewehr. Aber es war nur eine Kleinkaliberwaffe. Erfahrungsgemäß ist die Schußleistung dieser Gewehre miserabel. Auf größere Entfernung schlagen die kleinen Bleigeschosse kaum durch einen dicken Wintermantel. Trotzdem, es war besser als nichts. Ich fand auch eine Schachtel mit fünfzig Patronen.
    Durch das Schlafzimmerfenster konnte ich auf den Strand sehen. Ich blieb einen Augenblick stehen. Vielleicht war ein Schiff in der Nähe. Oder ein Motorboot.
    Aber ich hatte Pech. Außer den gischtigen Wellen ließ sich nichts entdecken.
    Schon wollte ich mich abwenden, als mein Blick an einem Fleck am Strand hängenblieb. Ich sah genauer hin. Ich konnte nicht erkennen, was es war. Aber plötzlich fühlte ich mich beunruhigt. Denn an jener Stelle waren Sand und Steine zu einem flachen Hügel aufgeschüttet. Er war nur fußhoch. Was mich beunruhigte, war die seltsame Form. Gestreckt und schmal — wie das erhabene Oval eines Grabes.
    Ich riß einen der Mäntel aus dem Schrank, zwängte mich hinein und verließ das Haus. Der Regen fiel dicht wie ein Vorhang. Ich war umgeben von entnervender Stille. Das Rauschen des Meeres gehörte zu ihr. Kaum, daß ich dieses Rumoren noch als Geräusch empfand.
    Ich verdarb Teds Schuhe, indem ich über das letzte Stück Wiese zum Strand lief. Der Regen klatschte mir ins Gesicht. Der leichte Wollmantel Sog sich voll wie ein Schwamm.
    Jetzt hatte ich den Strand erreicht. Krebse spazierten über den geröllartigen Boden. Es roch nach Tang und nach fauligem Wasser. Ich stolperte über einen Balken, der hier seit Jahren liegen mußte. Das Holz war schwarz. Daran hatten sich Algen festgesetzt.
    Vor dem flachen, knapp zwei Yard langen Hügel blieb ich stehen. Meine Handflächen wurden feucht. Wie gelähmt waren meine Arme. Ich war von einer so schrecklichen Gewißheit erfüllt, daß ich es nicht wagte, den Hügel abzuräumen. Ich sah, daß ihn Menschenhände geformt hatten. Ich sah die Spuren von Spatenstichen.
    Dann kniete ich nieder, Ich benutzte meine Hände als Schaufeln. Langsam erst, dann mit immer schnelleren Bewegungen fegte ich Sand, Steine, vermodertes Laub, Äste, Holzstücke, Tang, winzige zerbrochene Muscheln, Kiesel und Scherben beiseite.
    Ich brauchte nicht tief zu graben.
    Nur noch eine Sandschicht… Ich strich sie beiseite. Dann lag ein Arm vor mir.
    Ich schloß die Augen. Mit einem knackenden Laut setzte in meinem Kopf der Schmerz wieder ein. Feurige Kreise drehten sich vor meinen Augen. Mein Herz schlug wie ein Hammer gegen die Rippen. Nein, dachte ich, nein, nein!

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