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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch wirklich war. Als ich in den Vorraum schlüpfte, schob der baumlange Sergeant einen kurzläufigen Revolver in die Halfter zurück. In der mächtigen Faust des Riesen wirkte die Waffe wie ein Spielzeug.
    »Wollen Sie mich ablösen?« fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. Zwar hatte ich vor, Fenner als einzigen einzuweihen. Aber vorher wollte ich mit Claar sprechen. Wenn er sich weigerte, als Köder mitzufahren, konnte ich mir alles andere sparen.
    Ich deutete auf die geschlossene Tür des Apartments.
    »Schläft er?«
    »Wie eine Ratte.« Fenner grinste. »Er hat sich bis jetzt nicht gerührt.«
    »Ich muß mit ihm reden.« Ich ging zur Tür, drückte auf die Klinke und schlüpfte in den Raum. Die Tür schob ich hinter mir zu.
    Dann drehte ich mich um. Claar sollte sich nicht erschrecken. Ich wollte ihn behutsam wecken. Aber, sein Bett war leer. Für einen Moment blieb ich stocksteif auf meinem Platz. Ich starrte das Bett an Die Kissen waren zerwühlt, aber nicht so, als habe jemand seit Stunden darin geschlafen.
    Mit zwei Sätzen war ich an der Tür, die ins Bad führte. Ich riß sie auf. Das Bad war leer.
    Ich machte kehrt und sauste zur Balkontür. Die Gardinen waren geschlossen, aber die Tür war nur angelehnt. Von außen hatte sie niemand geöffnet, denn die Scheibe war nicht zersplittert. Also war Claar auf den Balkon getreten.
    Draußen tropfte mir der Regen ins Gesicht. Auch hier gab es einen lang-Restreckten Balkon, der an vielen Zimmern vorbeiführte und hinter der Hausecke verschwand. Ich lief in diese Richtung. Dabei kam ich an einer Tür vorbei, die zu keinem Zimmer gehören konnte. Sie war schmal und bestand aus Stahlblech. Ich drückte auf die Klinke. Die Tür ließ sich öffnen.
    Dahinter lag ein kurzer dunkler Gang, der an einer gleichartigen Tür endete. Als ich auch sie öffnete, hatte ich den Hotelflur vor mir.
    Langsam ging ich zu Claars Zimmer zurück. Der Regen hatte meinen Anzug durchweicht. Aber ich achtete nicht darauf. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Hatte man Claar aus dem Zimmer gelockt? Unmöglich. Fenner hätte es gehört. Das hieß also, daß Claar sich aus freiem Willen davongemacht hatte.
    Aber wohin? Warum? Wie sollte ich jetzt versuchen, Penny zu befreien? Wenn Ellwanger noch einmal anrief — wie sollte ich ihm klarmachen, daß sich Claar verdrückt hatte?
    Ich trat in das Zimmer und rief Fenner herein. Mutlos ließ ich mich in einen Sessel fallen. »Er ist verschwunden!«
    »Wie bitte?«
    Ich fing seinen Blick auf und bemerkte das Mißtrauen.
    »Glotzen Sie mich nicht so an!« brüllte ich. »Glauben Sie, ich habe ihn gefrühstückt.« Dann biß ich mir auf die Lippen. »Entschuldigung, Fenner. Ich bin mit den Nerven völlig fertig.«
    »Schon gut«, meinte der Sergeant. Aber es klang nicht besonders freundlich.
    »Er muß getürmt sein«, knurrte ich. »Hinten auf dem Balkon führt eine Tür ins Haus. Sie haben nichts gehört?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Das heißt, er ist sehr leise vorgegangen. Also wollte er nicht, daß jemand was hört. Was glauben Sie?«
    Fenner zuckte die Achseln.
    »Bleiben Sie hier«, sagte ich. »Vielleicht kommt er zurück.« Ich quälte mir ein Grinsen ins Gesicht. »Möglicherweise holt er nur Zigaretten.« Aber daran glaubte''ich nicht.
    Als ich vor das Hotel trat, war es fast dämmerig. Ich sah auf die Uhr. Es war zwanzig nach neun. Die Wolkendecke war dunkelgrau bis schwarz und so dicht wie ein Teppich. Das Wetter machte müde. Der sonst paradiesische Urlaubsort sah traurig aus. Ich setzte mich in den Wagen und fuhr zum FBI-Büro. Ich traf zwei Minuten nach Players ein. Er hatte sich gerade hinter den Schreibtisch gesetzt. Players Anzug war durchnäßt. Eine dicke Schlammschicht überzog die Schuhe.
    »Hallo«, sagte ich müde, während ich die Tür hinter mir schloß. »Erfolg gehabt?«
    Er nickte. »Wir haben sie alle: Bowl, Carter Myer und die Frau. In der Schlangengrube lag dieser Dawson. Er ist etliche Male gebissen worden. Aber gestorben ist er an einer Kugel.«
    »Ich weiß.« Ich trat ans Fenster und zündete mir eine Zigarette an. Dann berichtete ich dem Kollegen, was sich inzwischen ereignet hatte. Ich erzählte alles. Auch das, was ich vorgehabt hatte.
    Players wurde blaß. »Verdammt! Jetzt haben wir die einen, und die anderen tauchen auf.«
    »Ist dieser Fenner zuverlässig?« fragte ich.
    Players nickte. »Absolut. Fenner ist seit zwölf Jahren im Polizeidienst. Daß der mit keinem Ganoven unter einer Decke steckt —

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