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Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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treffen. Jedenfalls schaufelte der Kerl das Essen in sich hinein, als hätte er seit Tagen gefastet.
    Während ich langsäm an meinem Steak herumschnitzelte, dachte ich nach. War es wirklich erforderlich, daß ich den Trottel spielte? Mußte ich mich von diesem Lümmel verprügeln lassen?
    Nimm dich zusammen, Jerry, befahl ich mir. Dir juckt das Fell. Aber du hast dir vorgenommen, die Rolle durchzuspielen. Bleib deinem Vorsatz treu! Und das heißt: Spätestens in der zweiten Runde mußt du dich auf die Bretter legen.
    Nach dem Essen leerte sich der Speisesaal sehr rasch. Ich blieb auf meinem Platz wie jemand, der sich nicht entschließen kann, den Weg zum Schafott anzutreten.
    Allan Fletch wartete, bis alle hinaus waren. Dann trat er neben mich.
    »Schlimm für Sie, Mr. Cotton«, flüsterte er leise. »Hoffentlich ruiniert er Ihnen nicht die Gesundheit.«
    Ich sah ihn an. »Sie haben seltsame Vorstellungen von einem FBI-Beamten, Mr. Fletch. Ich brauchte zehn Sekunden, und dieser Herold wäre ein wimmerndes Bündel. Aber ich werde mich verprügeln lassen. Ich habe nur Sorge, daß er merkt, wie ich seinen Schlägen die Wirkung nehme.«
    Fletch betupfte mit einem Taschentuch seine Stirn. »Die Schüler haben Wetten abgeschlossen. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Schlimm genug, daß so was auf einer Schule möglich ist.«
    Er rang die Hände. »Das Barbara-Internat ist eine Privatschule, Mr. Cotton. Wir sind darauf angewiesen, daß uns kein wohlhabender Schüler verlorengeht.«
    »Wie stehen denn die Wetten?«
    »Fünfzehn zu eins oder so ähnlich. Natürlich gegen Sie.«
    Ich stand auf. »Schon deswegen muß ich verlieren. Denn wenn ich siege, büßen die -meisten Schüler ihr Taschengeld ein.« Ich grinste ihn an. Dann ging ich hinaus. Im Flur lungerte ein Dutzend der älteren Jungen herum. Olfenbar sollten sie aufpassen, daß ich nicht in letzter Sekunde türmte.
    Als ich durch den Flur ging, folgten sie mir. Fast hatte ich das Portal erreicht, da hörte ich einen Ruf. Ich drehte mich um. Allan Fletch kam im Laufschritt heran. Als er mich erreichte, packte er meinen Arm. »Augenblick noch, Mr. Gribble.«
    Er zog mich beiseite, so daß die Boys nicht verstehen konnten, was er sagte. »Mr. Cotton, Sie haben eben gesagt, daß Sie mit Herold fertig werden könnten…«
    Ich nickte.
    »Wenn das wahr ist, dann — ich bitte Sie — geben Sie ihm eine Lektion. Eine, an die er noch lange denkt. Tun Sie es mir zuliebe. Hier im Internat reißen langsam Zustände ein, die… mit denen ich nicht mehr fertig werde. Herold ist der Anführer. Ein halber Gangster, zu dem seine Kameraden aufblicken. Wenn sein Nimbus zerstört ist, bringe ich auch die anderen zur Räson.« Als ich zögerte, fügte er schnell hinzu: »Und Ihrer Aufgabe schadet es doch nicht. Schließlich können Sie irgendwo auf dem College das Boxen erlernt haben. Das gibt uns dann sogar die Möglichkeit, Sie hier als Sportlehrer zu beschäftigen. Dann finde ich einen Weg, Sie an Gloria heranzubringen. Als Tennis- oder Schwimmtrainer — oder Judo-Lehrer, was Sie wollen.«
    Ich war froh über diesen Appell. Im Grunde, so sagte ich mir, ist es nicht verräterisch, wenn ich zeige, daß ich boxen kann. Ich werde trotzdem der harmlose Pauker bleiben.
    »Gut«, sagte ich, »ich werde mein möglichstes tun.« Dann wandte ich mich ab und ging durch das Portal hinaus. Der Parkplatz war leer, aber als ich um die Hausecke bog, hatte ich die fünfhundertköpfige Menge vor mir.
    Alle waren gekommen. Kein Schüler fehlte, und sogar meine neuen Kollegen standen in einer Gruppe zusammen. Etwas abseits, aber doch so, daß sie den Ring genau sehen konnten. Das Stadion, das sich von hier bis zum Rande der Halbinsel erstreckte, bestand aus einem großen Footballplatz, einer vierspurigen Aschenbahn für Sprints, einer ebenfalls vierspurigen Strecke, die rund um das Spielfeld l'ührte, und aus zwei Plätzen für Gymnastik und Korbball. Weiter hinten entdeckte ich außerdem Gruben für Hoch- und Weitsprung sowie einen Käfig für Hammerwerfer und die Male für Kugelstoßer. Es war wirklich alles vorhanden. Die Tennisplätze, das große Schwimmbecken und ein kleiner Parcours für die Reiter befanden sich auf der anderen Seite, hinter dem Mädchentrakt. Vordem Footballfeld, auf einem getrimmten Rasen, hatte man den Ring aufgebaut. Er hatte die üblichen Maße Den Boden bedeckte eine Matte. Die Schüler hatten sich rund um das Geviert auf den Rasen gesetzt.
    Herold und ein kleiner,

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