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Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0539 - Die Tochter des Spions 3 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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bekommt dir die Luftveränderung. Aus dem hohen Norden jetzt hierher…«
    »Habe ich natürlich alles dir zu verdanken. Ich stehe tief in deiner Schuld, Jeremias. Auf diesem Schuldgefühl läßt sich bald ein Denkmal bauen.«
    »Es wäre mir lieber, du könntest etwas Arbeit von meinen schwachen Schultern nehmen. Bist du informiert?«
    »Ziemlich genau.«
    »Es geht um folgendes: Irgendwann wird Ellwanger seine Tochter hier ’rausholen. Daß er ungeniert auftritt, damit ist nicht zu rechnen. Also müssen wir die Kleine bewachen und im richtigen Augenblick zugreifen.«
    »Ellwanger«, brummte Phil, »dieses Schwein. Wenn ich daran denke, daß er Penny…« Mein Freund sprach nicht weiter, aber sein Gesicht verschattete sich.
    »Auf dem Schulgelände kümmere ich mich um das Mädchen, Phil. Aber nachmittags kann ich ihr nicht dauernd auf den Fersen bleiben. Sonst riecht sie Lunte, oder man hält mich für einen Lüstling, der sich an Minderjährige heranpirscht.«
    Phil nippte per Strohhalm an seinem Eiskaffee. »Ich werde mir Mühe geben. Die Beschreibung von Gelbauge und Ellwanger habe ich ja.« Er trank noch einen Schluck. »Erzähl mal in Einzelheiten, wie es dir in den letzten Tagen ergangen ist.«
    Ich gab ihm einen kurzen Bericht. »Und wie war es bei dir?« fragte ich dann.
    »Nichts Besonderes. Routinearbeit in Alaska. Ich möchte dort nicht begraben sein. Übrigens: Hast du wirklich die Absicht, dich nachher vor diesem Herold auf die Matte zu legen?«
    Ich zuckte die Achseln. »Alles andere würde nicht zu meiner Rolle passen.« Phil schüttelte den Kopf. »Überleg es dir noch mal. Der Lümmel verdient eine Abreibung.« Dann krauste er die Stirn und murmelte: »Herold… Herold… In irgendeinem Zusammenhang habe ich den Namen schon einmal gehört. Du sagst, sein Vater sei Großindustrieller und politisch aktiv?«
    »Das hat mir der Schulleiter erzählt.«
    »Hm. Na, mir wird schon wieder einfallen, was da in meiner Erinnerung herumspukt. Kommst du morgen wieder hierher?«
    »Okay. Sagen wir um die gleiche Zeit.« Ich erhob mich in dem Moment, da der Barmann das Bier brachte, das ich bei meinem Eintreten an der Theke bestellt hatte. Ich deutete auf Phil. »Der Gentleman wird es trinken — und auch bezahlen.« Ich grinste noch mal, dann ging ich hinaus.
    Den Rest des Vormittags verbracht!' ich damit, mir Long Key genau anzusehen. Die Halbinsel besaß einen herrlichen Strand, der sich fast ganz herumzog. Einige Stellen waren mit Netzen abgetrennt. Dort konnte man baden, ohne von Haien oder Barracudas angeknabbert zu werden. Überall war das Wasser ziemlich seicht. Ein U-Boot konnte also nicht bis dicht an die Küste fahren. Das beruhigte mich.
    An den Stränden sonnten sich viele Urlauber. Wohin man sah — überall leuchteten bunte Mini-Bikinis und Bermuda-Shorts. Motorboote flitzten durch die Wellen. Einige wagemutige Wasserskiläufer ließen sich von den Motorbooten bis hinaus in den Golf schleppen, ungeachtet der gefräßigen Biester, die im Wasser lauern.
    Gegen Mittag kletterte die Quecksilbersäule des Thermometers noch ein beachtliches Stück. Es war jetzt so heiß, daß ich schleunigst den Strand verließ. Ich setzte mich in den Ford und fuhr zum Internat zurück. Die Teerdecke des Parkplatzes war so weich, daß sich die Profile der Reifen abdrückten. Noch war Unterricht. Ich ging auf mein Zimmer, duschte, legte mich aufs Bett und — schlief ein.
    Als ich wach wurde, war es kurz vor halb zwei.
    Ich sprang fluchend vom Bett, zog mich in aller Eile an und verließ mein Zimmer. Im Speisesaal war das Mittagessen längst im Gange. Die Klimaanlage arbeitete mit voller Kraft. Dennoch war die Luft zum Schneiden, durchsetzt mit Küchendünsten und dem Geruch von Steaks, Kartoffeln und Kohl. Wieder mal war ich Schauobjekt Nummer eins. Als ich saß, beugte sich mir der Tischnachbar — ein flachsblonder, dürrer Bursche — entgegen.
    »Wir dachten schon«, meckerte er grinsend, »Sie wollen kneifen.«
    »Guten Appetit«, wünschte ich ihm. Dann erhielt ich meinen Teller. Ich aß nur das Steak. Wahrscheinlich glaubten die anderen, daß mir die Angst den Magen zuschnüre. Aber ich weiß aus Erfahrung, daß ein voller Bauch beim Boxen höchst gefährlich ist. Er macht nicht nur träge, der Magen kann unter Umständen sogar platzen — wenn ein harter Hieb auf dem Solarplexus landet.
    Herold wußte das entweder nicht, oder er hielt mich für einen Gegner, der nicht in der Lage ist, einen Solarplexus zu

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