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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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bezogen, aber niemand wagte sich näher an den Hubschrauber heran. Sie hatten offenbar alle Respekt vor den noch immer langsam kreisenden Rotorblättern.
    »Ich habe sechzehn Mann mitgebracht«, fuhr Hortensen fort. »Wir können eine Mordkommission bilden. Wir haben alles dabei, was wir brauchen.« Wie zur Bestätigung seiner Worte begannen jetzt hinter ihm Männer aus dem Hubschrauber herauszuklettern und schwere Koffer auszuladen sowie prall gefüllte Taschen.
    »Ist eine Trage dabei?« fragte Steve. »O ja, natürlich. Darum ging es doch in erster Linie. Sechzig Meilen südlich von hier liegt ein großes Militärhospital. Die erwarten den Verletzten und sind auf jede Operation eingerichtet. Die haben dort auch Blutkonserven. Wo ist der Verwundete?«
    »Ich führe Sie«, erwiderte Steve. Hortensen rief in den dicken Bauch des Hubschraubers hinein. Zwei Männer mit weißen Kitteln erschienen und hoben eine Trage heraus. Ich ging mit, weil ich im Augenblick nichts Besseres zu tun hatte. Steve fand seinen Weg mit Hilfe seiner Taschenlampe.
    Der Hotelarzt, der bei dem verletzten Mann geblieben war, entpuppte sich als ein älterer Herr von wenigstens sechzig Jahren. Er trug ein elegantes Bärtchen auf der Oberlippe und wirkte in seinem tadellosen Maßanzug fast ein bißchen wie ein Modearzt aus einem rührseligen Kinostück.
    »Das wurde aber auch Zeit«, sagte er bei unserem Eintreffen mit einer überraschend energischen Stimme. »Sikorski hat schon viel Blut verloren. Aber ich denke, er wird es noch eine Stunde durchstehen. Bis dahin müßte er versorgt sein.«
    »Er kann in nicht ganz einer halben Stunde auf dem Operationstisch liegen«, entgegnete Hortensen. »Im Militärhospital. Sie sind dort auf alles vorbereitet.«
    Die Männer in den weißen Kitteln rollten Deeken auseinander. Zusammen mit dem Arzt betteten sie den Verletzten behutsam auf die Trage. Dann verschwanden sie damit zwischen den mannshohen Weizenhalmen. Ich wandte mich an den Arzt: »Sie nannten eben einen Namen, Doc. Kennen Sie den Verletzten?«
    »Natürlich. Ich bin ja nicht nur für die Gäste da, sondern auch für das Personal, das jeden Monat einmal untersucht wird. Er heißt Anton Sikorski und ist erst vor einiger Zeit aus Osteuropa eingewandert. Ein biederer, verläßlicher Mensch. Ich habe ihm gesagt, daß ich seinen Antrag auf Erteilung der US-Staatsbürgerschaft als Bürge unterstützen will.«
    »Sie halten ihn also für zuverlässig.«
    »Absolut. Warum die Frage?«
    »Hier ist eine Höllenmaschine hochgegangen, Doc«, sagte ich und ging ein paar Schritte weiter, bis mir der Explosionskrater deutlich genug den genauen Ort anzeigte. »Jetzt erhebt sich natürlich die Frage, ob Sikorski zu den Burschen gehört, die das Ding zusammengebastelt haben, oder ob er sie nur zufällig irgendwo in der Nähe seiner Tankstelle oder im Hotel fand und unter Einsatz seines Lebens an einen Ort bringen wollte, wo sie bei der Explosion keinen nennenswerten Schaden anrichten konnte.«
    »Bei Sikorski gibt es nur die letzte Möglichkeit. Dafür halte ich meinen Kopf hin, Mister.«
    »Wenn es wirklich so ist, hat er für uns alle den Kragen riskiert«, sagte ich. »Ich finde, das sollte jemand Mr. Anderson erzählen. So einsatzbereite Mitarbeiter findet man vermutlich nicht an jeder Straßenecke.«
    »Ich muß sowieso nach Mr. Anderson sehen«, sagte der Hotelarzt. »Er leidet an Kreislaufstörungen, und die ganzen Aufregungen heute — na, jedenfalls werde ich ihm von Sikorski erzählen. Brauchen Sie mich hier noch?«
    Ich sah Hortensen an, der den Kopf schüttelte. Der Hotelarzt verabschiedete sich von uns, griff nach seiner Tasche und kehrte zurück zu dem riesigen Betonkasten, der quer über die Autobahn gestellt war. Wir gingen langsamer hinter ihm her. Dabei gab ich Hortensen einen ersten, zusammenfassenden Bericht von den Ereignissen, soweit ich sie überhaupt schon kannte. Seit mich die drei Kerle in meinem Zimmer zusammengeschlagen hatten, waren ja nicht einmal vier Stunden vergangen. Mir kam es freilich vor, als sei mindestens die doppelte Frist verstrichen.
    »Die Sicherung der Tatortbefunde und -spuren in den beiden Mordfällen hat Vorrang«, entschied Hortensen. »Ich werde meine Leute in zwei Gruppen aufteilen. Eine soll die Sache mit Andersons Enkeltochter untersuchen, die andere wird sich um die Leiche auf dem Highway kümmern. Anders ist das im Augenblick nicht zu machen.«
    »Ist nicht noch irgendeine zuständige lokale Kriminalabteilung

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