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Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare

Titel: Jerry Cotton - 0545 - Im Park der toten Liebespaare Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopfschmerzen vor Hunger.«
    »Ich auch«, brummte mein Freund lakonisch.
    Wir fuhren mit dem Lift hinab ins Erdgeschoß und verließen die Halle durch die Hintertür, um in den Hof zu gelangen, wo mein Jaguar stand. Mit der gebotenen Vorsicht fädelte ich mich in den Verkehr ein. Es war irgendwann gegen sieben am Abend. Hunderte von Kinos, Theatern, Nachtlokalen und Kneipen strahlten ihre glitzernde Reklame aus. Wir wollten nicht weit, nur bis zu einem guten Speiselokal in der Nähe. Aber wir kamen nicht einmal dahin.
    Unterwegs brauste plötzlich ein schweres Motorrad an mir vorbei. Ein dick in Leder eingehüllter Mann hockte auf der schweren Maschine. Hinter ihm stieg die .Antenne für den Sprechfunk gertenschlank empor. In zwei großen Satteltaschen befand sich alles, was ein Polizist im Dienst braucht. Der weiße Sturzhelm schimmerte matt im Widerschein der vielen Leuchtschriften rechts und links.
    Ich trat auf die Bremse.
    »Was ist los?« rief Phil erschrocken.
    Ich ordnete mich nach rechts ein und betätigte den Blinker, um abbiegen zu können.
    »Stell fest, wo Hywood im Augenblick steckt«, bat ich. »Mir ist’s eingefallen, was mich den ganzen Tag über beschäftigt hat.«
    »Hywood ist von Marshall aus mit ins Distriktgebäude gekommen, um bei der Vernehmung zugegen sein zu können.«
    »Dann stell fest, ob er noch im Distriktgebäude ist.«
    »Du kannst einem auf die Nerven gehen. Warum hat dein Gedächtnis nicht gewartet, bis wir gegessen hatten?«
    »Weil ein Cop von der Motorradbrigade vorbeikam.«
    »Ich verstehe alles«, sagte Phil ironisch.
    »Großartig.«
    Phil telefonierte über Sprechfunk, während ich schon um den nächsten Block fuhr. Es stellte sich heraus, daß der Captain sich noch im FBI-Gebäude befand. Ein paar Minuten später ließ ich den Jaguar im Hof ausrollen. Und abermals vier Minuten später erschien Hywood in unserem Office.
    »Setzen Sie sich, Captain«, sagte ich. »Sie sollen sich etwas anhören. Ich sage Ihnen nicht, warum. Es ist nur eine vage Vermutung von mir, und ich möchte sie niemandem suggerieren.«
    »Da bin ich aber gespannt«, knurrte der riesige Captain und rieb sich die vor Überanstrengung geröteten Augen.
    Ich griff zum Telefon und rief den Zellentrakt im Keller an.
    »Hier ist Cotton«, sagte ich. »Schickt uns bitte Sammy Bricks und Max Willerton herauf. Ja, die beiden Männer, die Phil und ich gestern nacht im Central Park festgenommen haben.«
    Ich legte den Hörer auf und steckte mir eine Zigarette an. Ich spürte deutlich, daß Phil und Hywood mich ansahen. Aber ich wich ihrem Blick aus und sagte auch nichts mehr. Es war nur eine Winzigkeit, die mich stutzig gemacht hatte. Und jetzt mußte es sich zeigen, ob ich recht hatte oder ob ich Gespenster sah.
    ***
    Zur selben Zeit klärte sich eine andere mysteriöse Geschichte. Steve Dillaggio, der mit zu den Vernehmungsbeamten gehörte, die Eddy Marshall ausfragen wollten, kam auf eine Sache zu sprechen, auf die wir ihn aufmerksam gemacht hatten.
    »Dieser Nat Riemers«, sagte er, »der ewig kauende Riese, woher kannten Sie den, Marshall?«
    »Ich lernte ihn durch einen Zufall kennen.«
    »Was für einen Zufall?«
    »Er lief mir in Brooklyn in den Wagen. Es war nicht weiter schlimm, aber ich wollte nichts mit der Polizei zu tun kriegen und nahm ihn deshalb mit zu mir. Als ich hörte, daß er vorbestraft war, kam mir der Gedanke, ihn für mich arbeiten zu lassen.«
    »Können Sie sich erklären, wieso Riemers bei der Polizei als tot geführt wird?«
    »Sicher. Ich ließ einen Totenschein ausstellen von einem Arzt, den ich gut kenne und der gelegentlich so etwas für mich macht. Den Totenschein ließ ich nach Yonkers schicken, wo Riemers gewohnt hatte. Ich dachte mir, daß es nützlich sein könnte, in meiner Organisation einen Mann zu haben, der für die Polizei gar nicht mehr existieren konnte. Und die Kerle in Yonkers fielen ja auch prompt darauf herein.«
    »Wenn ein Totenschein ordnungsgemäß von einem Arzt ausgestellt wurde, wird zunächst einmal jede Polizei darauf hereinfallen«, sagte Steve kühl. »Es fragt sich nur, wer am Ende in Wahrheit der Hereingefallene ist.«
    Er griff zum Telefon, um Yonkers zu verständigen. Fünf Minuten später erfuhr er von Marshall Name und Adresse des betrügerischen Arztes. Zwei G-men machten sich auf, um auch ihn festzunehmen.
    ***
    Bricks und Willerton hockten auf ihren Stühlen. Sie hatten Bartstoppeln im Gesicht und machten einen niedergeschlagenen Eindruck.

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