Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Gardner umzubringen. Mit Hilfe dieses Liftes konnte er in jedes Apartment eindringen. Aber er wählte nun einmal das Apartment seiner Verlobten und tötete sie genauso erbarmungslos, wie er die Mädchen getötet hatte, die ihm völlig fremd gewesen waren. Wir wissen nur, daß er sich schon während der Party entschlossen hatte, einen Mord zu begehen. Obwohl er sich den Anschein gab, betrunken zu sein, hat er die meisten Gläser nicht getrunken, sondern ausgeschüttet. Sobald er allein war, kehrte er in die Stadt zurück, drang in das Haus ein, ließ sich auf den Balkon hinab und…« Ich vollendete den Satz nicht.
    Diane leerte ihr Glas. »Und dann engagierte er mich, um den Mord aufzuklären, den er selbst begangen hatte.« Sie dachte scharf nach. »Oder glauben Sie, er engagierte mich als nächstes Opfer?«
    »Ich nehme an, daß Sie nicht auf seiner Liste gestanden haben. Colon spielte den untröstlichen Bräutigam. Er engagierte Sie, um dieser Rolle Glaubwürdigkeit zu verleihen.«
    »Aber er schoß auf mich, nicht auf Sie!« Diane nickte Phil zu.
    »Er handelte völlig logisch. Er nahm an. Sie hätten ihn erkannt, und er wollte als erstes verhindern, daß Sie seinen Namen riefen.«
    »Leider paßte diese Annahme auch auf Gebbia!«
    »Homes Gebbia!« Ich drückte die Zigarette aus. »Für einen langen Zeitraum war er der einzige, der Paul Colon verdächtigte. Wir wissen nicht, was er an seinem Chef beobachtet hatte; vielleicht in der Nacht, in der Vera Gardner starb, vielleicht in allen Nächten, in denen Mädchen ermordet wurden. Aber Gebbia war selbst ein Verbrecher. Er wollte nicht Gerechtigkeit, sondern Dollars. Er dachte nicht daran, dem Mörder das Handwerk zu legen, sondern er wollte ihn erpressen. Er trat Colon in den Weg, als dieser im Motorboot von der Ermordung Francis Nocars zurückkam. Colon handelte blitzschnell. Er erschoß Gebbia, drückte ihm die Kanone in die Hand, die er auf dem Dach benutzt hatte, und ließ das Boot mit Gebbias Leiche ins offene Meer hinaustreiben. Er lieferte auf diese Weise der Polizei den Mädchen-Mörder.«
    Die Kellner brachten als Vorspeise einen Hummercocktail. »Laßt uns von erfreulicheren Dingen reden«, sagte Phil. »Sie, Diane, sind durch den Fall eine berühmte Frau geworden.«
    »Berühmt, aber nicht reich!« Diane lachte. »Da mich der Täter selbst engagierte, erhalte ich nicht einmal mein Honorar.« Sie wandte sich an mich. »Hören Sie, Jerry! Sie erhielten durch meine Vermittlung zweihundert Dollar Vorschuß. Haben Sie ihn völlig verbraucht?«
    »Nein, aber gemäß Paragraph 65 Absatz 2 der Dienstvorschrift abgeliefert an die Finanzkasse der Vereinigten Staaten von Amerika.«
    »Sie sehen nicht wie ein armes Mädchen aus«, stellte Phil fest. »Francis Nocar trug nur eine dreifache Perlenkette, aber die Zeitungen schrieben, sie wäre über hunderttausend Dollar wert.«
    »Meine Kette ist knapp tausend Cent wert«, lachte Diane. »Sie stammt aus einem Geschäft für Modeschmuck, und ich trage sie nur, um die blauen Flecke am Hals zu verdecken, bis sie von selbst verschwunden sind.«
    »Haben Sie sonst bleibende Kampfspuren davongetragen?« erkundigte sich Phil.
    »Ja«, antwortete sie fröhlich. »Spuren von Kings Gebiß, aber ich brauche mir keine Sorgen darüber zu machen. Selbst ein Bikini genügt, die Narben zu verdecken.« Wir brachen in Gelächter aus.
    Die Kellner räumten die Teller der Vorspeise ab und servierten klare Schildkrötensuppe und dazu alten Sherry.
    »Wann reisen Sie nach New York zurück?« fragte Diane.
    »Übermorgen!«'
    »Vielleicht begegnen wir uns trotz acht Millionen Einwohnern. Ich habe ein Angebot auf einen Job in New York. Da die Zeitungen mir den Löwenanteil an der Ergreifung des Mädchen-Mörders von New Haven zugeschrieben haben, reißen sich die Leute um meine Dienste. Die Lady in New York bietet ein ordentliches Honorar, und die Arbeit scheint nicht schwierig zu sein.«
    »Eine Frau?«
    »Ja, ihr gehört eine Bank. Sie erhält Erpresserbriefe, und ich soll herausfinden, wer sie ihr schreibt.«
    Phil und ich hoben die Gläser. »Auf Wiedersehen in New York!«
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher