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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
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Francis nicht umgebracht. Als ich kam, war sie schon tot!«
    »Und das hier!« Ich hielt ihm die Perlen unter die Nase.
    Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Sie lag da, G-man. Der Kerl, dem sie in die Finger gefallen war, hatte sie erwürgt. Ihr Haar wehte in Strähnen über den Boden. Zuerst war ich wie gelähmt.«
    »Warum kamst du zu ihr?«
    »Sie hatte mich angerufen, G-man. Ich bin nicht freiwillig nach New Haven gekommen, sondern Francis rief mich. Sie fürchtete sich vor Melvin Acer. Sie ahnte, daß er sie loswerden wollte. Als wir zum erstenmal miteinander sprachen, sagte sie, daß er sie umbringen lassen würde, weil er sie auf andere Weise nicht abhalftern konnte. Sie wußte zuviel, und besonders wußte sie, wie er seinen Vorgänger, Chip Ocright, aus dem Wege geräumt hatte. Ich sollte sie schützen.«
    Draußen heulte eine Sirene. Autotüren schlugen. Cops und die Besatzung eines Unfallrettungswagens erschienen auf der Bildfläche. Die Männer holten ihre Tragbahre hervor. Gleich darauf kam der Arzt. Nur für einen Augenblick beugte er sich über Vic Crunk, dann ging er zu Acer. Der Doc öffnete seine Tasche, entnahm ihr eine Spritze und eine Ampulle. Erst als er dem angeschossenen Acer das Beruhigungsmittel verpaßt hatte, hoben die Männer vom Unfallrettungsdienst ihn auf die Bahre, schnallten ihn fest und trugen ihn hinaus. Der Arzt kam zu uns. »Für den kann ich nichts mehr tun«, sagte er und zeigte auf Crunk. »Benötigt sonst jemand meine Hilfe?« Bei diesen Worten musterte er mich. »Danke, Doc!« winkte ich ab. »Ich komme später zu Ihnen.«
    Draußen schossen immer mehr Fahrzeuge mit Sirenengeheul heran. Die New-Haven-Mordkommission traf ein. Ich denke, die Beamten rechneten auf einige Auskünfte von Phil und mir, aber wir waren völlig mit Paret beschäftigt.
    »Was geschah an jenem Tag?«
    »Sie rief mich zwischen neun und zehn Uhr am Morgen an. Sie war der festen Überzeugung, daß Acer diesen Tag ausgesucht hatte, um sie umbringen zu lassen. Irgendwie hatte sie herausgefunden, daß er für sich und alle wichtigen Leute seines Vereins Alibis vorbereitet hatte. Acer und Crunk waren mit dem Flugzeug nach New York gestartet, und diese Tatsache hatte Francis mißtrauisch gemacht, denn früher hatten sie immer den Wagen benutzt.«
    Er sah uns erschöpft an. »Darf ich die Arme herunternehmen, G-man?«
    »Klar! Sprich weiter!«
    »Zigarette, G-man!« bat er.
    Phil gab ihm die Zigarette und Feuer. Paret nahm hastig zwei, drei tiefe Züge. »Weiter!« drängte ich.
    »Ich riet ihr, einfach das Haus zu verlassen, aber sie sagte, Acer hätte dagegen Vorkehrungen getroffen. Er hätte ihr auftragen lassen, auf einen Mann zu warten, der irgendeine heiße Ware bringen sollte. Sie war völlig versessen darauf zu erfahren, ob Acer tatsächlich ihren Tod beschlossen hatte. Sie wollte dem Mörder begegnen, und wenn sie Gewißheit besaß, wollte sie Melvin Acer hochgehen lassen.« Er rauchte. »Arme Francis! Sie erhielt Gewißheit, aber nicht mehr die Chance, es diesem Gauner von Acer heimzuzahlen. Na ja, es würde sie verdammt glücklich machen zu sehen, daß es ihn doch noch erwischt hat.«
    »Zum Teufel, verwahr dir deine Philosophie als Zeitvertreib fürs Gefängnis. Wann bist du zu ihr gegangen?«
    »Ich wollte sofort kommen, aber sie sagte, am frühen Nachmittag käme ich noch rechtzeitig. Sie rechne mit ernsthafter Gefahr erst nach Einbruch der Dunkelheit.«
    »Warum wollte sie nicht, daß du sofort kamst?«
    »Keine Ahnung, G-man! Sie sagte, sie hätte eine Menge Dinge zu erledigen, aber sie sagte nicht, worum es sich handelte.«
    »Wann bist du hingegangen?«
    »Um drei Uhr! Sie öffnete nicht, als ich läutete. Schließlich sprang ich über den Zaun, ging ums Haus herum und hinunter zur Badehütte.«
    Paret hatte sich genauso verhalten wie ich.
    »Ich rief ihren Namen«, fuhr er fort. »Ich dachte, Sie befände sich in der Bar, und ich stieg die Treppe hinunter.« Er schluckte. »Ich sah sie dort liegen«, sagte er leiser.
    »Wie lag sie?«
    Er beschrieb es, und seine Beschreibung war so genau, daß er Francis Nocar zweifellos in derselben Haltung gesehen hatte wie ich.
    »Und dann?« fragte Phil eisig.
    Paret krümmte die Schultern nach vorn. »Sie müssen das verstehen, G-man. Francis hatte mich mit ’ner Menge Versprechungen nach New Haven gelotst, aber ich hatte keinen Cent zu sehen bekommen. An ihren verkrampften Fingern blitzten die Brillanten. Die Perlenkette

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