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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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gab es noch einen zweiten Grund, endgültig loszuschlagen: Der Gangsterboß Jimmy Booster hatte zwar mit den Rotlichtgangstern nichts zu tun, aber er kannte ihre Adresse.
    ***
    »Na, was ist?« fragte Arnie Flowing. »Nichts!« brummte Charly Cornell. »Er meldet sich nicht.«
    »Vielleicht ist er mal fortgegangen?« vermutete Hat.
    »Jimmy Booster geht- verdammt selten fort«, wußte Arnie Flowing. »Du hättest es weiter versuchen sollen.«
    »Das ging aber nicht«, gab Cornell bekannt. »Sieben Leute warteten vor der Telefonkabine, Wir sollten uns hier ein Telefon legen lassen.«
    »Geh doch mal zur Telephone Company!« höhnte Flowing. »Die werden sich freuen, wenn sie uns hier einen Anschluß legen dürfen.«
    »Wir sind doch ’ne Autohandlung«, meinte Bitchflower treuherzig.
    »Klar, aber mit einem Geschäftsbetrieb, der von einer Stunde zur anderen auffliegen kann, weil wir hier auf einem Grundstück sitzen, das der Hafenverwaltung gehört. Die Schuppen sind doch geräumt worden, weil sie abgerissen werden sollen. Meinst du, das erfährt die Telefongesellschaft nicht?«
    »Wir müssen uns einen anderen Bau suchen. Mit Telefon«, sagte Nosso. »Wenn dieser dürre Kneipenwirt uns nicht Bescheid gesagt hätte, wüßten wir nicht einmal, daß wir Konkurrenz haben!«
    »Dann würden wir uns auch nicht ärgern«, brummte Hat.
    »Du bist ein Gemütsmensch«, widersprach Nosso. »Stell dir mal vor, der bringt die Leute um, und uns schnappen sie. Dann haben wir nachher die Anklage am Hals, die uns nichts angeht. Und der andere macht lustig weiter.«
    »Den Kerl kriegen wir schon«, bekräftigte Arnie Flowing. Er blickte auf seine Uhr. Zwei Uhr nachmittags. In drei Stunden mußte der Lieferwagen hinausfahren, um rechtzeitig für das geplante neue Verbrechen in Manhattan zu sein. Diesmal war es anders als sonst. Die ganze Gang sollte mitfahren. Immerhin ging es um 10 000 Dollar. Außerdem machte ihm der Konkurrent mit der grauen Melone mehr Sorge, als er seinen Komplicen gegenüber zugab.
    Der lange dürre Wirt hatte ihn in der Nacht von den Ereignissen — von dem ersten Gespräch zwischen den beiden Männern in der Bar bis zum Erscheinen des G-man Joe Brandenburg — unterrichten lassen. Auch davon, daß zwei Leute von Jimmy Booster den merkwürdigen Mann mit der grauen Melone abgeholt hatten.
    »Geh noch mal telefonieren!« befahl Arnie Flowing.
    Wütend stellte Cornell, der sich gerade einen Whisky eingießen wollte, die Flasche hin. Im stillen nahm er sich vor, in der Hafenkneipe gegenüber der Telefonzelle einen Drink zu nehmen.
    ***
    »Ja«, dröhnte Captain Hywoods Stimme durch Mr. Highs Office, »man müßte wie aus heiterem Himmel bei ihm in der Bude auf tauchen.«
    Ich fuhr zusammen und schaute den riesigen Captain aus großen Augen an.
    »Danke, Hywood!« sagte ich dann. »Sie haben die Lösung gefunden.«
    Alle Kollegen schauten mich jetzt gespannt an. Ich griff zum Telefon und wählte die Nummer der City Police. Von der Vermittlung ließ ich mir die Hubschrauberstaffel geben.
    In Mr. Highs Office wurde es so still, daß man die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können. Ich besprach meinen Plan mit dem Helikopter-Captain; er hörte schweigend zu.
    »Aber Cotton«, sagte er zum Schluß. »Wollen Sie das tatsächlich…«
    »Gibt es für Sie technische Schwierigkeiten?« fragte ich zurück.
    »Nein«, bestätigte er mir, »technische Schwierigkeiten gibt es kaum. Die Dächer sind flach, das Gebiet ist übersichtlich. Wo wollen Sie starten? In zehn Minuten können wir soweit sein. Das New York Hospital hat einen Hubschrauber-Landeplatz, der uns schon mehrfach zur Verfügung gestellt wurde. Ich kläre das aber noch und rufe Sie dann wieder an.«
    Als ich den Hörer zurückgelegt hatte, sagte Mr. High: »Jerry, als G-man haben Sie zwar Ihr Leben in den Dienst des Kampfes gegen die Gangster gestellt, aber das ist noch kein Grund, es zu riskieren.«
    »Doch«, widersprach ich, »es ist ein Grund, weil es einfach keinen anderen Weg gibt. Alles andere muß daran scheitern, daß Booster in einer uneinnehmbaren Festung sitzt.«
    »Sie sagen selbst: Uneinnehmbar!«
    »Auf allen anderen Wegen uneinnehmbar, auf allen Wegen, mit denen er selbst rechnen mußte. Mit diesem Weg rechnet er nicht!«
    Mr. High blickte mich sekundenlang ernst an. »Okay! Viel Glück, Jerry!«
    ***
    Die Rotorflügel des Hubschraubers drehten sich im Zeitlupentempo wie eine Windmühle. Ich zog den letzten Reißverschluß der

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