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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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später wußte ich, warum. Im Taxi glühte ein Rotlicht.
    Ich nahm das Sprechfunkgerät. »Hallo!«
    »Wer spricht?« kam Jimmy Boosters Stimme.
    »Jerry Cotton!« sagte ich.
    Er lachte leise. »Du Dreckskerl«, fauchte er dann giftig, »du hast mich verdammt gut hereingelegt, das muß ich schon sagen. Wie geht’s jetzt weiter?«
    »Ein Vorschlag«, antwortete ich ihm, »pack dir ein paar Zigaretten, eine Zahnbürste und einen Kamm ein und fahr in die Tiefgarage. Dort wirst du erwartet. Meine Kollegen bringen dich dann zu uns in die 69. Straße.«
    »Ich hab’ ’nen Gegenvorschlag«, sagte er ruhig.
    »Bitte?«
    »Geh hin und kauf dir einen Kranz mit einer schönen Schleife. Dann zieh dir ein Totenhemd über und verabschiede dich von deinen Kollegen. Wenn du das getan hast, kannst du herkommen und mich holen!«
    »Nein, Booster, das ist auch nichts. Treffen wir uns in der Mitte. Du verzichtest auf die Zahnbürste und brauchst dafür nicht zu kommen. Ich verzichte auf den Kranz und das Totenhemd. Aber ich hole dich ab!«
    ***
    »Kommen wir von unten an Jimmy Booster heran?« fragte Phil.
    »Das ist ausgeschlossen!« war meine Meinung.
    »Vom Dach oder vom Stockwerk über ihm?« schlug Captain Hywood vor.
    »Das wäre Selbstmord. Er weiß, daß wir kommen, und bereitet sich sicher auf ein Scheibenschießen vor. Er hat mir gesagt, daß er mindestens ein halbes Dutzend Polizisten mitnehmen wird, wenn er daran glauben muß. Ich kenne Booster. Er ist zu allem entschlossen, denn er weiß, was ihm bevorsteht«, wiederholte ich noch einmal.
    »Seine Wohnung aufsprengen, ist auch unmöglich«, dachte Mr. High noch einmal laut. »In einem Wohnblock ist das einfach nicht zu machen.«
    »Jedenfalls nicht mit solchen Sprengladungen, wie wir sie dort brauchten«, bestätigte ich. Und dann hatte ich einen Einfall. Es war klar, daß wir in jedem Fall eine Blitzaktion starten mußten, die über Funk zu leiten war. Aber Jimmy Booster war auch im Besitz eines Funkgerätes. Wir mußten damit rechnen, daß er alle unsere Gespräche mithören konnte. Ich wies unseren Techniker, der an dieser Vorbesprechung teilnahm, auf diese Möglichkeit hin.
    »Kein Problem«, sagte der kalt. »Wir nehmen einen Richtfunk-Störsender und bauen ihn in der Umgebung so auf, daß wir seinen Schreibtisch genau im Funkstrahl haben. Unser Funksprechverkehr kann dann ungestört ablaufen. Er aber hört nur ein schrilles Pfeifen.«
    »Veranlassen Sie das sofort«, ordnete ich an. »Wenn wir den Störsender sofort einschalten, weiß er nicht, wann es wirklich losgeht.« Der Techniker brauste ab.
    Ich vertiefte mich in den Stadtplanausschnitt mit den Grant Houses. Dann winkte ich einem Archivmann. »Haben wir Fotos von der Gegend?«
    »Klar«, sagte er. Drei Minuten später lagen großformatige Fotos des ganzen Wohngebietes vor mir.
    Ich nahm einen Fettstift und rahmte Boosters großes Fenster ein. Auf einem Luftbild malte ich ein Kreuz hin und zog eine Linie zu einem gegenüberliegenden Fenster. »Das sind etwa 70 Yard«, sagte ich. »Dort setzen wir einen Beobachtungsposten hin.«
    Mr. High wählte ohne Kommentar eine Telefonnummer, meldete sich und reichte mir den Hörer. »Der Beobachtungsposten sitzt schon da!«
    Ich grinste Mr. High kurz an, ehe ich in den Hörer sprach. »Hallo, was macht Booster?«
    »Er spinnt«, sagte der Kollege, der mit einem Fernglas Booster beobachtete. »Er sitzt in einem Sessel und dreht sich ununterbrochen im Kreis.«
    »Das ist sein Hobby.«
    »Tolles Hobby«, knurrte der Fernglaskollege. »Übrigens, Jerry — auf seinem Schreibtisch hat er noch ein Hobby. Einen Kasten mit Kontrollampen und Schaltern.«
    »Das ist seine Sicherungsanlage, mit der er die Türen verriegelt und so weiter.«
    »Ein Schuß, Jerry — und der Kasten besteht aus Einzelteilen«, schlug der Kollege vor.
    »Nein«, mußte ich ihn enttäuschen. »Dann geht der Bau überhaupt nicht mehr auf.«
    »Und wenn wir ihm die Pistole wegschießen?«
    »Welche Pistole?« fragte ich.
    »Auf dem Schreibtisch scheint eine zu liegen. Genau kann ich es nicht erkennen. Im Zimmer ist es zu dunkel.«
    »Dann müssen wir leider auch den Versuch unterlassen, die Waffe wegzuschießen«, sagte ich.
    Im Flur des 19. Stockwerks beobachteten einige Kollegen Boosters Tür, ohne daß der Gangster die Beamten durch seinen Spion sehen konnte.
    Ich allein mußte handeln.
    Schließlich hatte ich Jimmy Booster versprochen, ihn zu holen. Und was ein G-man verspricht, das hält er. Außerdem

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