Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sie inzwischen bewiesen.
    Ich konnte auch hart und unerbittlich sein. Besonders Verbrechern gegenüber.
    Diese Mädchen hatten ein ganzes Schiff voller Menschen in ihre Gewalt gebracht. Vermutlich auch die Besatzung. Es erschien mir nach allem, was ich über die »Star of Yucatan« wußte, ausgeschlossen, daß die Besatzung mit den Girls unter einer Decke steckte.
    Zugegeben, zwei, drei Besatzungsmitglieder konnten von Amthor, von Stuck und solchen Leuten bestochen sein. Mehr aber nicht.
    21 Maschinenpistolen.
    Und dann mußte noch etwas sein.
    Die Girls waren bestimmt nicht in der Lage, den Dampfer irgendwohin zu fahren, um dort mit ihrer Beute auszusteigen. Das bedeutete, daß jemand kommen mußte, sie abzuholen.
    In diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die »Costa Ora«!
    Jener Tanker, der hier in der Nähe herumschwimmen mußte und der uns die falsche Position gefunkt hatte. Es waren also nicht nur 21 Gegnerinnen. Dabei hätten die mir völlig gereicht.
    Ich hatte nur einen Trost. Die Navy war unterwegs. Die beiden Piloten im Hubschrauber hatten bestimmt Alarm geschlagen.
    Abwarten, Jerry, sagte ich mir.
    Ich konnte nichts unternehmen, ehe Hilfe kam.
    Dachte ich.
    In diesem Moment hörte ich ein Geräusch.
    Ich sah vorsichtig unter meiner Leinwand hervor.
    Sie kamen drüben auf der anderen Seite. Der Himmel war jetzt schon ein bißchen hell. Die beiden Mädchengestalten hoben sich deutlich ab. Ich sah, daß sie verteufelt leicht bekleidet waren, diese falschen »Beachgirls«. Wie altgediente Soldaten auf Feldwache ließen sie die Maschinenpistolen von den Schultern baumeln. Langsam gingen sie an der Reling entlang.
    Sie plauderten. Offenbar hatten sie nur die Aufgabe, auf den Hubschrauber zu warten. Dafür brauchten sie nicht besonders aufmerksam zu sein. Diese Libelle war laut genug. Und unübersehbar.
    Die Girls schlenderten zum Heck.
    Ich mußte mich ein weiteres Stück unter meiner rauhen Leinwand hervorschieben, um sie noch beobachten zu können. Sie standen jetzt unmittelbar am Flaggenmast und schauten auf den weiten Ozean hinaus.
    Und drei Yard hinter ihnen stand eine große Kiste mit der Aufschrift »Schwimmwesten«.
    Ein Gedanke schoß mir durch den Kopf. Ich schob mich ganz aus der Leinwand heraus. Jetzt lag ich ohne Deckung auf den Planken. Meine rechte Hand tastete sich hoch. Die Griffschalen des 38ers fühlten sich kühl an. Ich mußte vor Aufregung heiße Hände haben.
    Schnell kroch ich weiter. Erreichte die Kiste, erhob mich langsam. Ein Blick nach hinten. Sonst war niemand zu sehen. Nur die beiden Gangstergirls am Flaggenmast. Der Wind zauste in meinen Haaren. Die »Star of Yucatan« mußte ziemlich viel Fahrt machen. Offenbar stand auch auf der Brücke eine Wache der Verbrechergirls und sorgte dafür, daß die Besatzung die Befehle ausführte.
    Etwa 12 bis 15 Knoten konnte das Schiff laufen, hatten wir vorher festgestellt.
    Kein Problem für unsere Zerstörer, die unterwegs waren. Sie liefen 24 Knoten und mehr. Und die »Star of Yucatan« stand unter Radarbeobachtung.
    Schwacher Trost!
    Aber der Fahrtwind war gut. Er verhinderte, daß Geräusche zum Mittelschiff gelangen konnten.
    Jetzt machte ich einen Schritt vorwärts.
    »Laßt die Maschinenpistolen fallen! Keine Gegenwehr, sonst schieße ich!« sagte ich scharf.
    Die Girls fuhren herum. Die Augen der Rothaarigen weiteten sich entsetzt. Die Brünette hielt die Luft an.
    Jetzt war der entscheidende Moment gekommen.
    »FBI«, sagte ich. »Los, werft die Dinger auf die Planken, aber vorsichtig! Ich schieße notfalls auch auf Girls!«
    Die Rothaarige verlor zuerst die Nerven. Sie ließ die Waffe tatsächlich fallen. Die andere machte eine schnelle Bewegung.
    ■Ich sprang auf sie zu und schlug ihr mit einem Handkantenschlag die Hand herunter.
    Sie schrie leise auf. Wirklich leise. Dann hatte sie genug.
    »Tut mir leid«, sagte ich, »daß ich so leichtbekleidete Damen zu einem Bad zwingen muß, aber ich habe keine andere Wahl. Treten Sie drei Schritte vor!«
    Sie parierten.
    Ich bückte mich schnell und nahm die Maschinenpistolen auf. Eine hielt ich fest. Aus der zweiten nahm ich das Magazin heraus.
    »Kiste aufmachen«, kommandierte ich.
    Sie parierten wieder.
    Sie zögerten einen Moment, als ich ihnen befahl, die Schwimmwesten anzulegen. Ich mußte noch ein unmißverständliches Zeichen mit meiner Waffe geben, ehe sie gehorchten.
    »Es gibt nur eine Wahl«, sagte ich scharf, »weil ich allein gegen euch alle stehe. Ihr müßt

Weitere Kostenlose Bücher