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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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Cotton. Warum?«
    »Anstandshalber weiß ich ganz gern, wer mit mir zusammen sterben will. Eins ist mal sicher: Im Schnee werden sich unsere Leichen schön lange frisch halten. Was für eine Mühle wollt ihr denn bei diesem Wahnsinn drauf gehen lassen?«
    Der Flugleiter übernahm die Fortsetzung des Gesprächs.
    »Ein Hubschrauber vom Typ Boeing-Vertol CH-47 A Chin'ook steht vollgetankt bereit. Die Luftwaffe sagte mir, daß er Platz hätte für 44 Soldaten. Da werden eben auch mal 48 Passagiere und ein paar Mann von der Besatzung hineinpassen müssen. Wenn es nicht anders geht, lassen Sie die gesündesten und kräftigsten Männer in der Maschine zurück und bringen erst einmal die Kinder, Frauen und Verletzten. Ich habe schon alles vorbereitet. Sehen Sie sich hier die Karte an. Hier, sehen Sie, liegt die John-Bolder-Kaserne der Artillerie. Die Jungs wissen Bescheid und strahlen mit Scheinwerfern einen Landeplatz für Sie an. Sie müssen dort zwischenlanden und Benzin nachtanken. Bringen Sie die Geretteten ebenfall in diese Kaserne. Dort wird schon alles vorbereitet. Haben wir uns verstanden?«
    »Ich kann gerade noch folgen. Die Chinook ist eine gute Mühle. Vielleicht nicht wendig genug. Aber dafür verdammt schwer. Vielleicht ist das im Sturm nützlich, ich weiß es nicht. Wir werden es ja sehen.«
    Er grinste mich freundlich an, klopfte mir auf die Schulter und sagte: »In einer Stunde, Mister, sitzen wir in der herrlichsten Bredouille, die Sie sich wünschen können. Dann weiß ich, ob ich Mister oder Jerry zu Ihnen sagen werde.«
    ***
    »Du bist der Idiotischste aller Idioten, die mir je zu Gesicht gekommen sind!« brüllte Captain Hywood. »Idiotischer geht es ja schon gar nicht mehr!«
    Der Captain hieb mit seiner Rechten auf den Schreibtisch, daß es wie von einem Gewehrschuß knallte. Der Schreibtisch ächzte verdächtig. Es war zweifelhaft, ob er einen zweiten Schlag ohne ernstliche Beschädigungen überstehen würde. Aber zum Glück dachte der Riese nicht an einen zweiten Hieb. Statt dessen starrte er auf den jungen Mann, der mitten in der Nacht vorgeführt worden war und nun auf dem Stuhl vor Hywoods Schreibtisch saß.
    Bob Sedan hielt den Kopf gesenkt. Er hatte es aufgegeben. Es war sinnlos. Wer glaubte ihm denn schon? Er war vorbestraft, er war das schwarze Schaf, natürlich mußte er der Dieb sein. Ein Chefchemiker, dachte er bitter, ein großer Bonze muß man sein, dann kann einem gar nichts passieren. Und wenn man sonst etwas anstellt. Aber ein Vorbestrafter wie ich?
    »Was hast du dir bloß gedacht?« brüllte ihn der Captain an.
    Gedacht? Wobei? fragte sich Bob Sedan. Er meint natürlich, als ich das Zeug gestohlen habe. In so einem Polizeischädel geht es doch nicht hinein, daß ein Vorbestrafter unschuldig sein kann, wenn in seiner Umgebung etwas Kriminelles geschieht. Was soll ich ihm schon sagen? Es hat doch keinen Zweck. Mir glaubt ja doch kein Mensch. Außer Marylou. Lou, ja, die glaubt mir. Auf die kann man sich verlassen. Aber jetzt? Jetzt werden sie ihre Beweise zusammenmogeln. Mich werden sie verurteilen. Ein paar Jahre, denn ich bin ja vorbestraft. Und wenn ich dann herauskomme — wer weiß, wo Lou dann sein wird.
    Captain Hywood ließ sich schwer in seinen Drehstuhl fallen.
    »Würdest du geruhen, mal deinen Mund aufzumachen?« knurrte er böse und natürlich in seiner üblichen Lautstärke. »Für wie dumm hältst du uns eigentlich? Und für wie superstark dich selbst? Wessen Aufgabe ist es denn, Diebe zu fangen? Etwa deine?«
    Bob Sedan hob langsam den Kopf. Noch zweifelte er, ob er richtig verstanden hätte. Aber da fuhr der Captain schon fort: »Warum bist du nicht zu mir gekommen? Heute abend, als du den Schlag auf dein überaus gescheites Köpfchen bekamst, he? Wie kann man denn so ein Idiot sein und sich hinstellen und Polizei spielen wollen?«
    Der junge Mann räusperte sich. »Sie — Sie glauben also nicht, daß ich das Zeug gestohlen habe?« fragte er schüchtern.
    »Natürlich glaube ich es nicht«, brummte Hywood. »Wenn wir solche Dummköpfe wären, wie du anzunehmen scheinst, könnten wir unseren Laden gleich zumachen. Du hast das Zeug nicht aus eurem Lager geholt. Denn erstens: Wo solltest du es haben? In deinem Zimmer ist nichts zu finden gewesen, da haben meine Leute inzwischen eine Haussuchung gemacht. Verkauft hast du es aber auch nicht, denn dann müßte doch irgendwo das Geld dafür sein. Und mit übermäßigen Ausgaben bist du in letzter Zeit auch nicht

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