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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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er.
    »N-nein«, sagte der junge Mann gedehnt.
    »Ich wußte gar nicht, was für phantasiebegabte Leute in unserem Archiv sitzen«, grollte Hywood. »Bei uns gibt es nämlich eine Karteikarte, da steht der Name Bob Sedan drauf. Und da wird behauptet, daß dieser Sedan mal einen Wagen auf gebrochen und gestohlen hat.«
    Jetzt war Sedan fast papierweiß im Gesicht.
    »Okay«, sagte er tonlos. »Okay, Sie haben gewonnen. Das war es doch, was Sie erreichen wollten — oder? Ich habe meine Jugendstrafe verschwiegen, als ich mich um diesen Job bewarb. Jetzt wissen Sie’s hier, und nun werden sie mich wohl an die Luft setzen. Sind Sie nun zufrieden?«
    Hywood runzelte die Stirn. Er sagte nichts. Der junge Mann aber fuhr fort: »Ich will Ihnen was sagen, Captain! Sie sollten Ihre eigenen Statistiken mal genauer lesen. Und dann suchen Sie mal die berühmten Rückfälligen heraus. Wissen Sie eigentlich, warum sie rückfällig werden? Weil ihr schon dafür sorgt, daß sie gar nichts anderes tun können. Einmal vorbestraft — und der perfekte Verbrecher ist in euren Augen schon fertig. Gut, ja, ich habe mit fünfzehn Jahren mal diesen Blödsinn gemacht. Ich wollte den Wagen nicht stehlen. Ich habe eine Spritztour damit gemacht. Das hätte ich nicht tun sollen, das weiß ich, aber ihr braucht es einem nicht zwanzig Jahre lang immer wieder vorzukauen!«
    »Nun spielen Sie nicht die gekränkte Unschuld«, grunzte Hywood.
    »Ich spiele gar nichts«, sagte Sedan bitter. »Ich wehre mich nur dagegen, daß immer wieder auf dieser Vorstrafe herumgeritten wird. Bei den Stall Chemics bin ich gegangen, weil ein Arbeiter irgendwo -erfahren hatte, daß ich mal in einer Besserungsanstalt war. Von dem Tage an war es ja nicht mehr auszuhalten. Die Büromädchen starrten mich an, als wäre ich ein Nachfolger von Al Capone oder so was. Deshalb habe ich dort aufgehört. Und deshalb werde ich jetzt hier wohl auch auf hören dürfen. Herzlichen Glückwunsch, Captain! Und noch eins: Ich habe das verdammte Zeug nicht gestohlen. Ich war’s nicht, auch wenn Sie das natürlich glauben!«
    Bob Sedan machte auf dem Absatz kehrt und stürmte hinaus. Lindemann und Hywood sahen ihm verblüfft nach. Bob Sedan kehrte nicht ins Lager zurück. Er lief schnurstracks zur Personalabteilung, um zu kündigen. Aber auf dem Wege dorthin kam ihm plötzlich eine Idee. Er blieb stehen, um einen Augenblick nachzudenken. In seiner jugendlich impulsiven Art faßte er einen jähen Entschluß…
    ***
    »Hören Sie mal«, sagte der Grauhaarige und nestelte an seiner Krawatte, als ob sie ihm plötzlich zu eng gebunden vorkomme. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Verrückt? Sie meinen — eh — richtig übergeschnappt?«
    »Wenn Sie es so nennen wollen«, sagte Sam Turner.
    »Aber, verdammt noch mal, das ist doch entsetzlich!«
    »Eine Katastrophe«, sagte Turner trocken.
    »Was kann man denn da tun?« erkundigte sich der riesige Neger. »Sollten wir vielleicht einmal fragen, ob ein Arzt an Bord ist?«
    »Glauben Sie, das würde zur Beruhigung der Passagiere beitragen, wenn wir ihnen erzählen, daß wir in einem Flugzeug sitzen, das von zwei Irren gesteuert wird?«
    »Haltet doch mal euren Schnabel!« brummte der Grauhaarige und musterte Turner scharf. »Sie haben doch gesagt, Sie wären Pilot?« , »Ja, das bin ich.«
    »Militär?«
    »Nein. Bei der zivilen Luftfahrt. Nur nicht bei der Gesellschaft, zu der diese Maschine gehört.«
    »Haben Sie schon einmal so eine Maschine wie diese hier geflogen?«
    »Natürlich. Es ist eine der gebräuchlichsten Maschinen im internationalen Reiseverkehr.«
    »Na, was, zum Teufel, wollen Sie, Mann? Los, quatschen wir nicht länger. Sie übernehmen das Steuer — oder wie man das in einem Flugzeug nennt. Das müssen Sie doch können — oder?«
    »Natürlich kann ich es. Es ist schließlich mein Job. Aber glauben Sie, daß die Verrückten da drin mich so einfach ans Steuer lassen?«
    Der Grauhaarige reckte sich. Er mochte zweihundert Pfund wiegen, und er sah nicht so aus, als ob davon auch nur ein Gramm überflüssiges Fett sei.
    »Das regeln wir«, verkündete er. »Und zwar schlage ich vor, daß wir uns die Burschen einzeln kaufen, sie fesseln und dann in die vorderen Sitze verfrachten. Da haben wir sie auch gleichzeitig unter Kontrolle. Sie übernehmen das Steuer und sorgen dafür, daß wir heil auf Mütterchen Erde zurückkommen. Dann werden wir weitersehen. Einverstanden?«
    Seine Frage war eine bloße Formalität. Man hörte seinem

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