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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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an den Schultern.
    Endlich wandte George Helms den Kopf. Seine Augen waren unnatürlich groß. Sein Gesicht zeigte Flecken hektischer Röte. Schweiß lief ihm am Halse hinab.
    »Sie müssen mal mit nach hinten kommen!« rief Turner. »Da ist der Teufel los!«
    »Kann ich mir denken!« krähte Helms und wollte sich ausschütten vor Lachen.
    »Jemand ist über die Stewardeß hergefallen!« rief Turner. »Irgendein Verrückter! Wir werden nicht fertig mit dem Kerl! Sie müssen uns helfen!«
    »Über eine Stewardeß?« brüllte Helms. »Verdammt, warum ist eigentlich nie vorher jemand auf diese Idee gekommen? Vergewaltigung in zwanzigtausend Fuß Höhe! Das ist doch ganz was Neues! Mann, wer ist denn dieser Lustmolch?«
    Helms wandte sich an seinen Kopiloten und rief ihm zu, daß er gleich wieder da wäre. Aber Brad Custer hatte das Steuer übernommen und war gerade dabei, eine dichte Wolkenmasse rechts voraus anzupeilen. Er ging mit der schweren Maschine um, als hätte er ein einsitziges wendiges Jagdflugzeug am Knüppel. Turner stiegen die Haare zu Berge. Wir müssen uns beeilen, schoß es ihm durch den Kopf. Das ist ja dreimal schlimmer, als wir es uns gedacht hatten.
    Helms ging vor Turner her. Als er die Tür aufzog, tauchte der Grauhaarige wuchtig und massiv vor ihm auf. Turner warf die Hände hoch, um den Flugkapitän aufzufangen. Aber der erwartete Kinnhaken kam nicht. Statt dessen starrte der Grauhaarige den Flugkapitän erschrocken an.
    »Großer Gott«, stöhnte er. »Der Kerl ist tatsächlich übergeschnappt!«
    »Was machen Sie hier?« piepste Helms mit einer unnatürlich hohen Stimme. »Warum sitzen Sie nicht auf Ihrem Platz?«
    »Warum wohl?« knurrte der Grauhaarige und schlug endlich zu.
    »Das Fesseln könnt ihr machen!« rief Turner den beiden anderen Männern zu und winkte dem Grauhaarigen und dem Neger, ihm zu folgen.
    Es war ein bißchen schwierig, in der Enge des Cockpits den Kopiloten zu überwältigen, aber schließlich und mit vereinten Kräften war ihnen auch das gelungen. Sam Turner spürte, wie ihm der Schweiß am ganzen Körper entlanglief und ihm die Kleidung an die Haut klebte. Er ließ sich in den Sitz des Flugkapitäns gleiten und kontrollierte die Instrumente. Entsetzt stellte er fest, daß sie bei den wahnsinnigen Manövern stark an Höhe verloren hatten. Er griff in die linke Innentasche seines Jacketts und brachte die vorbereiteten Papiere zum Vorschein. Während er die Maschine langsam und ruhig emporzog, studierte er seine Notizen. Das Problem war, daß er im Augenblick nicht genau wußte, wo sie sich befanden. Mit einem Navigationsoffizier, der mit ihm zusammengearbeitet hätte, wäre das kein Problem gewesen. Aber er mußte ohne Navigationsoffizier auskommen.
    »Alles okay?« fragte jemand hinter ihm.
    »Sicher«, sagte Turner und drehte sich um. Es war der Grauhaarige. »Schaffen Sie es?«
    Turner lächelte.
    »Merken Sie es nicht?«
    »Und ob. Der Vogel fliegt ja so ruhig wie — na, mir fällt kein passender Vergleich ein. Aber ich fühle mich wieder sicher, wenn Ihnen das genügt. So was! Eine verrückte Besatzung! Na, die Wunder in dieser Welt hören nicht auf. Brauchen Sie jemand hier als Hilfe?« Turner schüttelte den Kopf.
    »Nein. Aber ich komme nicht bis Toronto durch. Diese wahnsinnigen Manöver haben uns zuviel Treibstoff gekostet.«
    »Verdammt! Was machen wir da?«
    »Ich sehe nur eine Möglichkeit. Es gibt da einen ausgedienten Militärflugplatz, fast an der kanadischen Grenze. Ich werde über Funk eine Ersatzmaschine dorthin bestellen und unsere dort landen.«
    »Hört sich an, als ob das gar kein Problem wäre?«
    »Ist auch keins. Abgesehen davon, daß es dort kein Flughafenrestaurant gibt.«
    »Sie sind richtig, mein Junge. Ich bin Howard Burke. United Steel. Wenn Sie mal einen Job brauchen, mein Junge, rufen Sie mich an. Erinnern Sie meine Vorzimmerlöwen an diesen Flug, und Sie werden sofort mit mir verbunden werden. Damit hätten Sie dann auch schon den neuen Job.«
    »Wenn’s mal soweit ist, werde ich dran denken«, sagte Turner.
    »Okay. Also ich gehe jetzt wieder nach hinten. Soll ich den anderen das von der unverhofften Zwischenlandung erzählen?«
    »Ist vielleicht besser, wenn Sie es tun«, erwiderte Turner. »Vor allem sollen sich nachher bei der Landung alle richtig anschnallen und die Gurte nicht eher lösen, bis ich die Erlaubnis gebe. Die Rollbahn könnte ein bißchen holprig sein.«
    »Das geht schon in Ordnung. Ich werde auf passen.«
    Turner

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