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Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge

Titel: Jerry Cotton - 0559 - Die Hexendroge Kostenlos Bücher Online Lesen
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hörte, wie Howard Burke das Cockpit 'verließ. Er machte sich wieder über seine Notizen her, kontrollierte die seit dem Abflug von New York vergangene Zeit und begann zu rechnen. Er steckte sich eine Zigarette an. Zwischendurch prüfte er wieder einmal die Instrumente. Auch die Treibstoffvorräte. Sie hätten ausgereicht, um noch dreihundert Meilen über Toronto hinaus zu fliegen. Aber außer Turner konnte das ja niemand von den Fluggästen wissen…
    ***
    Bob Hayes war sechsundzwanzig Jahre alt, sah aber eher aus wie neunzehn. Dennoch stand er schon im Begriff, sich in der internationalen Fachwelt einen Namen zu machen durch die Veröffentlichung blitzgescheiter Artikel über die Zukunft der Wettervorhersagen unter Zuhilfenahme von Satellitenbeobachtungen. Hayes arbeitete am Meteorologischen Institut der Columbia-Universität in New York City.
    An diesem Tage schauten eine Menge Leute sorgenvoll zum Himmel: die Autofahrer, die Bürgermeister in den Städten, die Polizeichefs und erst recht die einzelnen Polizisten — nur Bob Hayes sah hinauf in den gelblich-grau verhangenen Himmel und rieb sich die Hände. Er freute sich wie ein Kind auf Weihnachten.
    Ein paar Minuten später klopfte er an Bert Klings Officetür. Kling war der Leiter des Instituts und hatte die regelmäßigen Wettervorhersagen für Rundfunk, Presse und Fernsehen abzuzeichnen. Als der junge Wissenschaftler eintrat, machte er ein sorgenvolles Gesicht. Er hatte es schon zweimal erlebt, daß in New York City wegen plötzlicher Schnee-Einbrüche der Verkehr zusammengebrochen war. Ihm stand nicht der Kopf nach einer Wiederholung.
    »Es wird Schnee geben, was?« murmelte er düster.
    Hayes strahlte über sein kindliches Gesicht mit dem weichen, blond glänzenden Flaum, der statt eines Bartes Oberlippe und Kieferpartie bedeckte. »Und ob, Chef!« versprach er.
    »Viel Schnee?«
    »Viel Schnee ist überhaupt kein Ausdruck! Es wird schneien, als ob die zweite Sintflut gefroren vom Himmel kommen sollte!«
    »Scheint Ihnen Spaß zu machen, he?«
    »Mächtig!«
    »Kein Autofahrer, was?«
    »Nein, Skifahrer.«
    »Aha.«
    »Ja, drum.«
    »Wo haben Sie die Wetterkarte?« Hayes legte sie auf den Schreibtisch, nickte dem Chef noch einmal zu und wollte das Office wieder verlassen. Schon auf der Schwelle der geöffneten Tür fiel ihm jedoch noch etwas ein. Er drehte sich um und meinte: »Ach so, ja… Da ist noch eine Kleinigkeit, Chef.«
    Bert Kling hob den kantigen Schädel. Die Furchen in seinem Gesicht vertieften sich. »Was gibt es noch?«
    Hayes grinste wieder wie ein Schuljunge, der sich über einen besonders gelungenen Streich freut.
    »Blizzards«, sagte er. »Schneestürme. Es wird Blizzards geben. Entlang der kanadischen Grenze. Sozusagen Superblizzards. Alle Komponenten stehen geradezu einmalig günstig dafür. Vielleicht sollte man die Leute zwischen Boston und Chicago entsprechend warnen. Wer jetzt mit einem Wagen im Gebiet der Nordoststaaten unterwegs ist — vor allem droben in den Adirondacks —, der sollte sich schnell eine stabile und heizbare Bleibe suchen. Andernfalls wird man ihn vielleicht erst nächstes Frühjahr wieder zu Gesicht bekommen, wenn der Schnee schmilzt.«
    »Gemütsmensch«, knurrte Kling. Er griff zum Telefon. »Ich werde die Warnung sofort ausgeben. Haben Sie Ihre Frau schon angerufen? Sie wohnen doch droben in den Adirondacks. Mir ist ja sowieso schleierhaft, wie ein Kerl wie Sie so eine bildschöne rothaarige Frau auf gabeln konnte. Jedenfalls sollten Sie sie anrufen.«
    Hayes winkte ab.
    »Nicht nötig«, sagte er. »Meine Frau sitzt im Flugzeug und ist unterwegs nach Toronto. Zu ihren Eltern. Da brauche ich mir keine Sorgen zu machen.«
    »Verstehe«, sagte Kling. »Deshalb Ihr impertinentes Grinsen. Halten Sie mich ab sofort ständig auf dem laufenden. Können Flugzeuge in Gefahr geraten?«
    »Nicht, solange sie in großen Höhen fliegen. Und in den Adirondacks landet doch niemand.«
    ***
    Sie kamen mit zwei Wagen. Der eine war ein neuer Ford, der andere ein drei Jahre alter Buick. In jedem Wagen saßen drei Männer. Der jüngste war zweiundzwanzig, der älteste fast einundvierzig. Sie trugen Anzüge oder Kombinationen aus Flanellhosen und Sportsakkos. Gemeinsam war allen der schlechte Geschmack ihrer Krawatten. Die Farben waren zu grell.
    Als sie an die Barriere kamen, hielt der Ford, der vorausfuhr, an, und Ed Marik stieg aus. Er war der Älteste von ihnen und führte das Kommando. Von Norden her strich ein kühler Wind

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