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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
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von uns fuhr den Müllwagen auf die Grasnarbe neben der Straße, dann setzten wir den Chevy davor und meinen Jaguar dahinter.
    Die beiden Hubschrauber entfernten sich immer weiter. Plötzlich sah ich drei Feuerblitze aus der Kabine der Transportmaschine zucken. Im nächsten Moment schmierte unser EF-4 ab.
    Er stürzte ziemlich schnell nach unten. Mir blieb das Herz stehen, als er hinter einem Hügel verschwand, der ihn meinen Blicken entzog.
    Wenn der Hubschrauber sich über einer Insel befand, waren die Überlebenschancen für die beiden Piloten mehr als gering; wenn die Maschine auf das Wasser klatschte, würden sie sich hoffentlich retten können.
    Ich wartete mit zugeschnürter Kehle auf das Aufsteigen eines Rauchpilzes, aber ich wartete Gott sei Dank vergebens. Der Vogel war ins Wasser gefallen.
    Ich ballte meine Hände zu Fäusten, bis ich spürte, wie sich meine Nägel schmerzhaft in das Fleisch gruben. »Es wird höchste Zeit, daß wir dem Spuk ein Ende machen«, sagte ich. Immerhin hatten wir drei Leute, die uns sagen konnten, wer die Aktion inszeniert hatte — obwohl ich bezweifelte, daß sie alles wußten.
    Schon beim Betrachten ihrer Physiognomie wurde mir klar, daß mir nicht die erste Garnitur gegenüberstand. Vermutlich waren es kleine Gangster, die getreulich einen bezahlten Auftrag befolgt hatten — ungefähr so, wie das bei Chuck Beaver der Fall gewesen war.
    Die erste kurze Vernehmung bestätigte diese These. Der Wagen war am Vortag aus einem Depot gestohlen worden. Noch in der Nacht hatten ihn die Männer in der vorgeschriebenen Weise präpariert — die Trommel aus ihrer Verankerung gelöst und mit einem Stahlring für den Lufttransport versehen.
    Ich folgte dem kurzen Verhör, das am Straßenrand stattfand, und sah, wie der Hubschrauber der Gangster am Horizont immer mehr entschwand. Aus dem Chevrolet ertönte die Stimme eines Kollegen, der die Zentrale mit den neuesten Meldungen versorgte.
    »Alarmieren Sie am besten das Floyd Bennet Airfield«, empfahl er. »Sie sollen eine Maschine aufsteigen lassen und den Hubschrauber der Gangster zur Landung zwingen.«
    Die Naval Air Base befand sich in unmittelbarer Nähe. Gegen eine Militärmaschine würden die Gangster mit ihren Maschinenpistolen kaum eine Chance haben.
    Ich folgte dem Gangster-Hubschrauber mit den Blicken. Plötzlich löste sich der Kessel von der Maschine. Wie eine gewaltige Bombe stürzte er in die Tiefe. Die Gangster hatten die schwere Last ausgeklinkt.
    Dieses Manöver war nur ein Teil eines genau ausgeklügelten Planes. Der Kessel konnte nicht untergehen. Ein Motorboot, das in der Nähe wartete, würde sicherlich dem Kessel die Papierbündel entnehmen und dann mit der »Beute« schnellstens verschwinden.
    Der Hubschrauber würde vermutlich irgendwo in der Nähe landen und von seiner Besatzung in Stich gelassen werden. Ich war überzeugt, daß man die Maschine für diese Aktion gestohlen hatte.
    Es war für mich kein Trost zu wissen, daß die »Beute« nur aus wertlosen alten Zeitungen bestand. Wir mußten erfahren, wer hinter dem großangelegten Coup stand. Nur so ließen sich die bereits geraubten vier Millionen sicherstellen, nur auf diese Weise konnten wir einem mit allen Mitteln arbeitenden Syndikat das schmutzige Handwerk legen.
    Ich setzte mich in den Jaguar und gab der Zentrale die geschätzten Koordinaten durch. »Setzen Sie sofort die Wasserschutzpolizei auf den Kessel an — sie wird das Motorboot mit der von uns gesuchten Besatzung irgendwo in der Nähe finden, vorausgesetzt, daß nicht zuviel Zeit verlorengeht. Außerdem ist es wichtig, in der Gegend von Baldwin die Straßen zu sperren. Sämtliche Sheriffs des Küstenstreifens sind anzuweisen, verdächtige Motorboote beim Landen zu untersuchen.«
    Ich legte auf und stieg aus. Ich marschierte zu dem Chevy. Zwei der Gangster saßen bereits im Fond. »Werde ich hier noch gebraucht?« fragte ich.
    Mein Kollege schüttelte den Kopf und sah nicht gerade glücklich aus. »Nein, Jerry. Die Burschen sind bestenfalls Gefängnisfutter — als Informanten taugen sie nichts.«
    »Sie sind ein Anhaltspunkt«, tröstete ich ihn und machte kehrt.
    Eine Stunde später war ich in der Stadt. Dem Telefonbuch hatte ich Eddy Sponzas Adresse entnommen; der Barfotograf hauste in einem ziemlich heruntergekommen wirkenden Apartmenthaus in der Adams Street. Es war kurz vor zwölf, als ich an seiner Wohnungstür klingelte. Er öffnete mir erst nach dem vierten Klingeln, in einem abgewetzten

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