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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus Myrnas Wohnung zu holen, waren zwei Gangster damit beauftragt worden, die Negative herbeizuschaffen.
    Parker steckte also bis über beide Ohren mit in dem Bankraub. Für mich stand es jetzt fest, daß der Mann, der vor Myrna Collins’ Haus in seinem 67er Chevy gewartet hatte, Parkers Aktion absichern sollte. Als der Chevy-Fahrer Parkers Schwierigkeiten entdeckte, versuchte er, mich in seinem Wagen abzuservieren. Ich war beweglich genug, dem Anschlag zu entgehen. Der Fahrer verlor die Kontrolle über seinen Wagen und erwischte statt dessen Parker.
    Ich rieb mir die Augen und gähnte. Die Zusammenhänge begannen deutlicher zu werden.
    Parker hatte mit Myrna über Kenways großen Auftrag gesprochen. Er oder das Girl hatten vielleicht im Scherz die Möglichkeiten erörtert, die sich ergaben, wenn jemand die Flaschen mit einem starken, schnell wirkenden Betäubungsmittel anreicherte, um die gesamte Bankbelegschaft nach einem fröhlichen Prost auf Tauchstation gehen zu lassen.
    Aus dem Scherz war Ernst geworden, als Myrna erklärt hatte, daß sie einen Burschen kenne, der diese verrückte Idee in die Tat umsetzen könnte.
    Parker, Connors und Myrna Collins also — dazu noch zwei Männer, die wir gewiß in Connors’ näherer Umgebung suchen mußten. Das war die Crew, die den Bankraub inszeniert und durchgeführt hatte.
    Dieses saubere Team hatte für die Schmutzarbeit einige Unterweltstypen angeheuert, Leute vom Schlage Chuck Beavers. Die Unterweltstypen hatten Myrna ermordet, einen Anschlag auf mich versucht und versehentlich Par ker überrollt. Außerdem hatten sie sich, wenn auch erfolglos, bemüht, die Negative sicherzustellen.
    Gegner der Bankräuber war offenbar irgendein Syndikat, das es noch zu ermitteln gab. Die Hälfte der Beute befand sich bereits im Besitz dieser Organisation — zusammen mit Cynthia Swift, von der sie erfahren hatten, wer die restliche Beute aufbewahrte.
    Wir hatten eine Chance, den Gangstern das Geld wieder abzujagen, schon in wenigen Stunden. Jetzt kam es erst einmal darauf an, Steve aus den Händen seiner Entführer zu befreien, und zwar rasch.
    Ich blickte aus dem Fenster. Im Osten graute der Morgen herauf. Ich wußte, daß es ein knallheißer Sommertag werden würde, heiß in jeder Beziehung.
    ***
    Es gab kaum einen Winkel in der Redbrick Road, den wir nicht übersehen konnten. Unsere Leute hatten sich in Kellerwohnungen eingenistet, sie saßen in getarnten Lieferwagen an Schmalfilmkameras, oder sie bummelten als harmlos aussehende Spaziergänger durch die schmale, von Lärm und Hitze erfüllte Straße.
    Wir hatten sieben Zeitungsbündel vor dem Haus 118 placiert.
    Wenige Minuten später tauchte ein sommersprossiger Junge auf, ein schmales, etwa dreizehnjähriges Bürschchen, das sich auf den Stapel setzte und sein Kinn in beide Hände stützte. Als ein Altpapierhändler vorbeikam und die Ladung mitnehmen wollte, schüttelte der Junge den Kopf. Das Schauspiel wiederholte sich einige Male. Offenbar hatte der Boy Anweisung, das Papier nur einem bestimmten Wagen mitzugeben. Es lag auf der Hand, daß der Junge keine Ahnung hatte, was er tat. Wahrscheinlich waren ihm für die Erledigung des Auftrages drei oder fünf Dollar, vielleicht auch nur fünfzig Cent in die Hand gedrückt worden, und nun hielt er sich an sein Versprechen.
    Ich saß im Kastenaufbau eines Lieferwagens, der den Namenszug einer in der Gegend bekannten Wäscherei trug, und schwitzte. Es war nicht einmal die Hitze, die mir so sehr zusetzte. Es war eher der Gedanke, daß die Gangster sich in dieser Straße gut auskannten und Wahrscheinlich längst wußten, daß wir mehr als ein Dutzend Leute an verschiedenen, strategisch wichtigen Punkten verteilt hatten.
    Vielleicht täuschte ich mich auch. Mir blieb, nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie die Dinge sich entwickelten.
    Die Zeit verstrich. Die Temperatur in unserem Wäschereifahrzeüg war mörderisch. Ich konnte die Straße fabelhaft übersehen — beide Seitenwände bestanden aus einem Spezialmaterial nach Art präparierter Spiegel, das von innen her durchsichtig war.
    Selbstverständlich hatten wir Connors’ Verletzung und Inhaftierung geheimgehalten und nicht für Presseveröffentlichungen freigegeben. Von der Wahrung dieses Geheimnisses hing der Erfolg der ganzen Aktion ab.
    Ich sah wenig später, wie ein Müllwagen in die Straße einbog.
    Soweit zu erkennen war, handelte es sich um ein Fahrzeug der städtischen Müllabfuhr.
    Der Wagen fuhr schnurstracks bis vor

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