Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Nacken. Zum zweitenmal ließ ich den 38er niedersausen. Diesmal traf der Lauf den Oberarm muskel. Rastings linker Arm fiel gelähmt herab.
    Noch einmal mußte ich zuschlagen, bis Rasting'endlich außer Gefecht war.
    Zwei, drei, Schüsse peitschten durch den Raum. Der wuchtige Körper des Diamond-Chefs bäumte sich auf, brach dann in die Knie und fiel aufs Gesicht.
    Am Schreibtisch stand David Nichols und hielt einen Colt in der Hand.
    »Sind Sie verrückt geworden?« brüllte ich ihn an. »Lassen Sie die Kanone fallen!«
    Nichols’ Gesicht war so weiß wie die Wand. »Ich wollte Ihnen helfen«, stammelte er.
    »Weg mit dem Colt!«
    In Nichols’ Augen flackerte ein tückisches Licht. Ich sah, wie seine Hand eine kleine Schwenkung machte, und ich zögerte keine Sekunde. Ich jagte ihm eine Kugel in die Schulter und eine in den Oberarm. Er schrie auf, ließ den Colt fallen und taumelte rückwärts gegen den offenen Tresor.
    Plötzlich war es unheimlich still im Raum. Auch das Kreischen der kämpfenden Frauen war verstummt.
    Ich blickte nach links. Auf dem Boden lag die Blonde, und die Schwarzhaarige kniete auf ihr, wie eine Leopardin auf der geschlagenen Beute kauert. Sie wandte den Kopf über die Schulter. Die Augen waren unnatürlich groß, so daß sie schwarz wirkten. Das Make-up war verwischt, aber sie strahlte mich mit einem leuchtenden Lächeln an. »Hallo, Jerry!« sagte sie. »Wie nett, Sie wiederzusehen.«
    Erst jetzt erkannte ich sie. »Hallo, Diane! Sie haben sich mächtig verändert.«
    »Ich werde mich schnellstens in mich selbst zurückverwandeln. Verlassen Sie sich darauf.«
    Sie sprang auf. Ich beugte mich über die Frau, die reglos auf dem Boden lag. Ich weiß nicht, mit welchem Schlag Diane sie ausgeknockt hatte, aber ich fürchte, sie hatte sich keine großen Hemmungen auferlegt.
    Die Blonde hatte die Brille verloren, und ihre blonde Perücke war so verrutscht, daß ihr schwarzes Haar darunter zum Vorschein kam.
    Ich zog ihr die Perücke vollends vom Kopf. »Kennen Sie sie?« fragte Diane.
    »Selbstverständlich«, antwortete ich. »Florine Greco, die Nichte der ,Brillanten-Elly‘.«
    ***
    Diane Jagg sah, als wir uns auf dem Kennedy Airport trafen, witzig aus. Das blonde Haar war erst zwei Fingerbreit nachgewachsen, aber sie trug kein dunkles Make-up mehr. Ihre Augen strahlten wieder in ihrem natürlichen Blau.
    Wir tranken eine Tasse Kaffee, um die Wartezeit, bis Dianes Flug auf gerufen wurde, zu überbrücken.
    »Ein G-man, der eine Mörderin zum Kaffee einlädt«, sagte Diane lachend.
    »Jetzt können Sie darüber lachen, Diane, aber am Anfang und am Ende der Geschichte waren Sie verdammt nahe daran, als Mörderin verurteilt oder als Mörderin ermordet zu werden.«
    »Wer hat nun eigentlich den Feldzug ausgeheckt? Florine Greco oder David Nichols?«
    »Entstanden ist der Plan ohne Zweifel in David Nichois’ Gehirn. Nichols hat viele Jahre mit dem Vermögen, das andere ihm anvertrauten, für eigene Rechnung spekuliert. Er bewies dabei durchaus nicht die glückliche Hand, die ihm seine Kunden nachsagten. Er steckte bis zum Hals in Schwierigkeiten. Als Florine Greco ihn aufsuchte, damit er für sie bei ihrer Tante ein gutes Wort einlegte, sah er eine Chance, das Flinter-Vermögen in seinen Besitz zu bringen und seine Schulden abzudecken. Es ging ihm nicht um die Juwelen, sondern um das gesamte Erbe — die Aktien, den Grundbesitz, die Konten. Es fiel ihm leicht, Florine Greco für den Plan und die Ermordung ihrer Tante zu gewinnen. Sie war arm, mittellos und haßte ihre Tante.«
    Ich bot Diane eine Zigarette an. Sie nahm sie und ließ sich Feuer geben.
    »Nichols«, fuhr ich fort, »erkannte klar, daß er nicht nur Eleonor Flinter ermorden, sondern daß er auch eine Mörderin und ein Mordmotiv liefern mußte, sonst wäre der Verdacht automatisch auf Florine Greco als Erbin des Vermögens und Nutznießerin gefallen. Als Mörderin wählte er Sie, Diane, und als Motiv den Raub der Flinter-Juwelen. Er baute den Butler James in seinen Plan ein, um Sie zu identifizieren. James führte ein Doppelleben. Er hatte eine Schwäche für leichte Mädchen und suchte deren Bekanntschaft im Diamond-Nachtklub. Nichols kaufte die Getränkevertriebsgesellschaft im gleichen Haus und benutzte sie als Hauptquartier. Schon in Ihrer Maske, Diane, heuerte Florine Greco die Gangster Mercolano und Souhup an und zwang den Butler, auf ihrer Seite mitzuspielen. Am entscheidenden Tag wurden Sie gekidnappt. Florine Greco betrat

Weitere Kostenlose Bücher