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Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Titel: Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jaguar flott hatte. Aber ich bewegte mich nicht. Mein zweiter Blick galt dem Fahrer des Buick. Auch ihn hatte ich schon gesehen, vor etwa zwanzig Minuten zum erstenmal. Es handelte sich um den Burschen, der mir an Elsas Wohnungstür begegnet war.
    ***
    »Mensch! Kapieren Sie nicht… Ich bin von der Polizei. Ich brauche meinen Wagen. Setzen Sie mit Ihrem Laster ein paar Schritte zurück.«
    Der Mann sah mich hilflos an. Offenbar ein'Einwanderer. Er verstand kein Wort. Ich sah zur Kreuzung 96. Straße und Westend Avenue. Der Buick war verschwunden. Ich klopfte dem Arbeiter auf die Schulter. »Ist schon gut, mein Freund. Jetzt hat es keinen Zweck mehr. Entschuldige, daß ich gebrüllt habe.«
    Rennend kam der zweite Arbeiter aus dem Geschäft. Er verstand Amerikanisch. Er besaß den Führerschein. »Selbstverständlich, Sir, ich setze sofort zurück.« Aber jetzt hatte ich es nicht mehr eilig. Ich bedeutete ihm, daß er weitermachen könne, und lief zur Kreuzung. In diesem Verkehrsgewühl der Rush hour wäre mir auch ein Schlachtschiff entkommen.
    Elsa, dachte ich, sie hat mich belogen. Sie hat es zugegeben. Es sei eine ganz private Angelegenheit, in der ich ihr nicht helfen könne. Und dieser Schnurrbärtige… Er gehört zu Preston. Preston gehört zu Mesher. Mesher hat Mary Davis entführen lassen. Und der Schnurrbärtige kommt zu Elsa. Warum’ Lösegeld? Unsinn. Mit Centbeträgen gibt sich Mesher nicht ab. Douglas und Elsa besitzen kein Vermögen. Aber — worum geht es sonst? Ist Mary das Druckmittel, mit dem sich Mesher die Vicentes gefügig macht? Gefügig? Wozu?
    Ich grübelte. Ich wußte nicht, warum Elsa mit mir Verstecken spielte. Ich hätte beschwören können, daß es eine Neuigkeit für sie war, als ich von Marys Entführung erzählte.
    Ich stand eine Weile vor dem Eingang des Eckhauses. Der Strom der Passanten flutete in beiden Richtungen an mir vorbei. Hatte es Sinn, noch einmal zu Elsa Vicente zu gehen? Ich entschied, daß ich mir diesen Weg zunächst sparen konnte.
    Ich ging zum Jaguar zurück. Der Gemüsetruck war verschwunden. Ich zog meinen Mantel aus, warf ihn auf den Beifahrersitz, klemmte mich hinters Lenkrad und fuhr zur Kreuzung.
    Der Buick — das hatte ich gesehen — war nach Süden abgebogen. Ich fuhr in dieselbe Richtung, südwärts durch die Westend Avenue. Immer noch grübelte ich über Elsa und den Schnurrbärtigen nach. Vor der Kreuzung 72. Straße paßte ich einen Moment nicht auf. Die Ampel sprang auf Rot. Vor mir stoppten die Wagen.
    Ich trat rasch auf die Bremse, konnte aber nicht verhindern, daß ich ein paar Zoll über den schmierseifenglatten Asphalt rutschte. Nur ein paar Inches vor den Rücklichtern meines Vordermannes hielt der Jaguar. Ich hob den Blick, und erst in diesem Moment wurde mir bewußt, daß ich einen blauen Buick vor mir hatte.
    Seine Heckscheibe war beschlagen, trotzdem konnte ich hineinsehen. Augenblicklich begann meine Haut im Genick und zwischen den Schulterblättern zu prickeln. Es war der gesuchte Wagen. Aber nur der Fahrer saß darin. Ich konnte ihn nicht genau erkennen. Immerhin sah ich, daß es sich nicht um Steve Preston handelte. Also mußte es der Schnurrbärtige sein.
    Ich duckte mich hinters Lenkrad. Die Ampel sprang auf Gelb. Ich legte den ersten Gang ein, wartete aber noch, bis der Buick einige Yard Abstand hatte. Dann folgte ich ihm. Der Abstand wuchs. Ich hielt es für besser, obwohl ich nicht annahm, daß mich der Kerl entdeckt hatte, denn auf Heck- und linker Seitenscheibe seines Fahrzeuges saß ein dunstiger Wasserfilm. Außerdem lag in den Straßenschluchten eine graue Dämmerung, wie sie nur ein wolkenverhangener Novembertag mit sich bringt.
    Ich ließ mich führen. Wir fuhren nur noch ein kurzes Stück. Der Buick bog westwärts in die 44. Straße. Ein kleiner italienischer Sportwagen rutschte zwischen ihn und mich. Mir war das recht.
    Der Buick hielt vor einem alten Mietshaus. Im Vorbeifahren sah ich, daß der Schnurrbärtige ausstieg. Er blickte nicht in meine Richtung. Offenbar fühlte er sich unbehelligt. Er ging zur Eingangstür, zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete. Mehr sah ich nicht. Mein Jaguar glitt weiter. Parkende Wagen versperrten die Sicht.
    Ich brachte noch eine reichliche Steinwurfweite hinter mich. Eine Parklücke bot sich an. Rückwärts rangierte ich hinein. Ich verriegelte die linke Tür von innen, rutschte auf den Nebensitz und sprang ins Freie.
    Ich zog meinen Mantel an. Dann ging ich zu dem Haus zurück.

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