Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Titel: Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
kommt es nicht dazu. Im Gegenteil: Sie können Ihr Glück machen. Sie brauchen sich nur zu entscheiden. Auf der einen Seite stehen fünf bis zehn Jahre Zuchthaus, in Ihrem Falle vielleicht sogar mehr. Auf der anderen Seite stehen fünfzigtausend Dollar. Hä? Wenn Sie mich fragen, ich wüßte, wie ich mich zu entscheiden hätte.«
    Seine farblosen Augen verrieten Spannung.
    »Tut mir leid«, knurrte ich. »Bis jetzt kapiere ich kein Wort.«
    »Ach nee, Sie wollen also nicht. Und die Westside Sun haben Sie sich wohl nur zum Vergnügen gekauft?«
    »Zum Lesen.«
    »Nun werden Sie bloß nicht ironisch, Underwood. Zu einem miesen Gangster wie Ihnen paßt das nicht.«
    »Sagen Sie das nicht noch mal.«
    »Ich sage, was ich will. Und wenn Ihnen die fünfzig Mille nicht reichen, dann läßt sich darüber reden. Eventuell können wir Kippe machen. Das wären dann für jeden fünfundsiebzigtausend, Okay?«
    »Was soll ich dafür tun?«
    »Mann, Underwood, machen Sie mich nicht rasend. Sie sollen die Bilder, die Sie aus der Gallery of Arts geklaut haben, endlich ’rausrücken. Für die von meinem Chef ausgesetzte Belohnung. Im Vertrauen: Nicht die Westside Sun spuckt die Summe aus. So gut geht es einer Illustrierten heute nicht mehr, daß sie hundertfünfzigtausend Dollar hinblättert, nur um Kunstschätze zu retten und das eigene Renommee hochzuboxen. Der Gedanke mit dem Rückkauf ist von meinem Chef. Aber das Geld fließt aus den Taschen dreier Multimillionäre. Keine Kunstmäzenen, wie Sie vielleicht denken könnten. Daß die drei den Zaster lockermachen, hat einen ganz realen Grund. Die drei sind in der Politik. Gute Presse — das haben die so nötig wie die Luft zum Atmen. Versteht sich, daß sie alle zu einer Interessengruppe gehören. Versteht sich, daß mein Chef im Westside Sun Halbgötter aus ihnen macht. Kapiert?«
    »So halbwegs.«
    »Jetzt wundert es Sie wahrscheinlich, Underwood, daß ich — der ich Sie ja entdeckt habe — hier sitze und mit Ihnen verhandele. Ich könnte ja zur Polizei gehen und sagen: Der Jos Underwood, wohnhaft Manhattan, 44. Straße West, Nr. 81 — das ist der Täter. Dann wären Sie futsch, Underwood. Aber dann wäre auch die Rückkaufsumme futsch. Und um soviel Geld, finde ich, ist es schade. Deshalb habe ich seit zwei Wochen kaum noch geschlafen, sondern die Unter- und Halbwelt abgegrast, Spuren gesucht, Spitzel bestochen, literweise Whisky investiert und schließlich den richtigen Tip erhalten. Ein glücklicher Zufall war das. Glücklich für mich, Pech für Sie. Denn ein Penner, der im Hinterhof der Galerie schlief, hat Sie beobachtet, Underwood. Er hat gesehen, wie Sie eingebrochen haben. Er hat den Abtransport der Bilder beobachtet. Er hat Ihren Wagen gesehen. Nur Ihr Gesicht, Underwood, das konnte er in der Dunkelheit nicht erkennen. Aber die Zulassungsnummer an Ihrem Buick, die hat er sich aufgeschrieben. Erst wollte der Alte damit zur Polizei. Dann hat er gehört, daß dort keine Belohnung zu holen ist. Der Alte hat gewartet und gestern in der Westside Sun gelesen, daß den Gemäldedieb hundertfünfzig Mille erwarten, wenn er die Bilder zurückgibt. Daraufhin rief der Alte in der Redaktion an. Zum Glück wurde ich mit ihm verbunden. Er wollte wissen, ob für ihn was ’rausspränge, wenn er einen Tip gibt. Den Rest habe ich auf eigene Faust erledigt, Underwood. Ich habe mich mit dem Alten getroffen und ihm den Zettel mit der Zulassungsnummer abgenommen. Dann war es nicht mehr schwer, Ihre Adresse zu erfahren.«
    »Und der Alte?« fragte ich. »Der ist wohl zufällig gestorben und schwimmt jetzt im Hudson?«
    »Irrtum, Underwood. Damit wäre ich ja in Ihrer Hand. So dumm bin ich nicht. Ich habe dem Alten tausend Dollar gegeben und eine Fahrkarte nach Los Angeles. Der Alte weiß, daß er Ärger kriegt, wenn er hier noch mal auftaucht. Der kommt nicht wieder.« Sabatino leckte sich über die Lippen. »Mensch, vom dauernden Quasseln kriege ich ’ne ganz trockene Schnauze. Haben Sie denn nicht einen Schluck zu trinken? Jetzt, wo wir Geschäftspartner werden…«
    »In der Küche ist Wasser.«
    »Zu gütig. Aber ich merke schon, Sie sind nicht auf Kundendienst eingestellt.« Er räusperte sich. »Was mir die meisten Sorgen macht, Underwood, ist folgendes: Vor vier Tagen erschien die Westside Sun, in der unser Angebot stand: ,An Mr. Unbekannt. Westside Sun kauft die gestohlenen Bilder zurück. Für einhundertfünfzigtausend Dollar. Um Kunstschätze, die auf dem schwarzen Markt

Weitere Kostenlose Bücher