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Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Titel: Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anwohner den Wagen gesehen hat, hilft uns das vielleicht weiter.«
    Elsa trank ihr Glas aus. »Mary ist ein prächtiges Mädchen, Jerry. Wenn ihr was zustößt, werde ich nicht mehr froh. Geht es denn nicht, daß du sofort zu Mesher gehst und ihm…«
    »Das wäre Marys sicherer Tod, Elsa. Auf Kidnapping steht die Todesstrafe. Sobald Mesher sich bedroht fühlt, üherläßt er seinen Killern die Arbeit. Sie würden Mary umbringen und im Atlantik versenken. Solange wir heimlich vorgehen, besteht aber noch die Chance, daß wir die Verbrecher bei einem Fehler ertappen. Ich meine, daß sie uns, ohne es zu wollen, zu Marys Versteck führen.«
    Elsa verknotete nervös die Finger.
    »Seit zwei Wochen ist Mary hier. Heute morgen wollte sie sich auf ein Zeitungsinserat bewerben. In einem Kiosk der Penna Station wird eine Verkäuferin gesucht. Mary kam gar nicht dazu, sich vorzustellen. Sie sah Jenny in der Menge, versuchte ihr zu folgen, verlor sie aber gleich wieder aus den Augen. Völlig aufgelöst kam sie zurück. Dann habe ich ihr gesagt, sie solle dich anrufen. Meinst du wirklich, daß dieser Preston sie schon vorher beobachtet hat?«
    »Garantiert. Rätselhaft ist mir allerdings, woher Mesher weiß, daß Mary hier ist.«
    »Das steht in dem letzten Brief, den Mary an Jenny geschrieben hat. Mary erhielt ihn zwar zurück — mit einem Begleitschreiben von Mesher, in dem er v;on Jennys Verschwinden berichtet. Aber Mesher hat den Brief bestimmt geöffnet. Daß Mary bei uns wohnen wird, stand auch darin.«
    »Hat sie sich, nachdem sie hier ankam, irgendwann an Mesher gewandt?«
    »Nein, sie war n’ur bei der Vermißtenpolizei.« Elsa beugte sich vor, öffnete das Holzkästchen, das auf dem Cocktailtisch stand, und nahm eine Zigarette mit Goldmundstück. Ich holte meinen Tausendzünder aus der Tasche und gab ihr Feuer.
    »Mary ist sehr nervös, Jerry. Nachts schrie sie manchmal auf. Ich bin ein paarmal in ihr Zimmer gelaufen, weil ich dachte, es sei was passiert.« Elsa stand auf und ging zum Fenster. »Hoffentlich stirbt sie nicht vor Angst.« Elsa blieb am Schreibtisch stehen. In die Maschine war ein Blatt gespannt. »Stell dir vor! Ich schreibe gerade einen Artikel darüber, wie man einen besonders hartnäckigen Verehrer los wird. Den Artikel sollen Teenager lesen. Lustig muß er werden. Dieser Blödsinn!« Sie packte das Blatt und riß es von der Walze. »Diesen Mist muß ich schreiben. Und ein Mensch, der mir nahesteht, ist in Not.«
    »Das ist eine Sache. Dein Teenagerartikel ist eine andere Sache. Wenn ihn jemand lesen will, hat er seine Daseinsberechtigung.«
    Elsa blickte auf. »Danke, Jerry. Ich fand es schon immer nett von dir, daß du dich nicht über meine Arbeit lustig machst.«
    Wir tranken noch einen Martini. Ich schärfte Elsa ein, was sie zu tun habe, falls sich Mary oder Jenny meldete. Ich versprach, am Abend anzurufen. Dann verabschiedete ich mich. In Gedanken versunken stieg ich die Treppe hinab. Durch die Flurfenster drang graues Licht. Ich öffnete die Haustür und trat ins Freie.
    Auf dem Weg zum Jaguar beeilte ich mich nicht. Sofort konnte ich ohnehin nicht starten. Vor meinem Flitzer stand ein Chevrolet, dahinter ein Kombiwagen. Der Spielraum vorn und hinten reichte zum Ausscheren. Aber auf der Straßenseite hielt ein Lastauto, beladen mit Gemüsekörben. Es hielt unmittelbar neben meinem Flitzer. Zwei Männer in fleckigen Overalls begannen, den Laster zu entladen. Sie schleppten die Kisten in eine Lebensmittelhandlung.
    Es hätte mich nicht gestört, daß mein Wagen für ein paar Minuten blockiert wurde. Aber ausgerechnet jetzt bot sich mir eine Chance, die ich nur mit dem Wagen ausnutzen konnte. Zufällig irrte mein Blick über die Fahrbahn. Ein Bus fuhr vorbei. Zwei Kombiwagen behinderten einander. Ein Radfahrer strampelte sich die Lunge aus dem Hals. Dann kam ein blauer Buick.
    Ohne Hast glitt er die Straße hinab. Ich hörte das leise Singen der Weißwandreifen. Aus dem Autoradio drang die quäkende Stimme eines Nachrichtensprechers. Ich hörte sie durch das geöffnete Fenster. Dann erkannte ich den Mann auf dem Beifahrersitz.
    Das flache Gesicht war ausdruckslos. Er trug keinen Hut. Graues Haar ballte sich zu einem Klumpen am Hinterkopf und gab dem Profil die Form einer waagerechten Birne. Es war Steve Preston. Er sah mich nicht. Er blickte nach vorn. Sekundenlang klebten meine Füße am Boden. Dann wollte ich lossprinten, obwohl ich wußte, daß der Buick verschwinden würde, bevor ich den

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