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Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0566 - Sie hetzten mich als Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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gehabt!« Melburn zog hastig an seiner Zigarre und stieß dicke Qualmwolken aus. Erregt stampfte er im Hotelapartment auf und ab. Schließlich blieb er in der Pose eines Feldherrn stehen.
    »Pech gehabt!« höhnte Clinch- »Ja, Pech gehabt! Schließlich war es nicht meine Schuld, daß in der Kasse, die wir abholten, nur knapp 20 000 Dollar waren. Mit hunderttausend hatten wir gerechnet, und der entsprechende Anteil war jedem unserer Leute zugesagt. Statt dessen blieben nur knapp zwanzigtausend übrig. Und dann haben die Halunken von der Firma eine Belohnung von ebenfalls zwanzigtausend ausgesetzt. Nur deshalb hat einer gepfiffen, und nur deshalb hat Cotton meine Spur gefunden. Pech!«
    »Diesmal ist es ja noch viel schlimmer!« regte sich Clinch auf. »Du hast es ja selbst gesagt, dieser Cotton vom FBI weiß Bescheid. Er kennt deinen Trick. Also wird er dich diesmal wieder schnappen! Und mich und meine Leute mit!«
    »Nein!« donnerte Melburn. »Du weißt doch selbst, daß wir jetzt alles so vorbereitet haben, daß Cotton uns überhaupt nichts anhaben kann. Wir haben ihn kaltgestellt!«
    »Kaltgestellt?« höhnte Clinch. »Du weißt selbst, daß der Bursche nicht kaltgestellt ist. Du willst ihn kaltstellen, aber du weißt nicht einmal, ob die auf deinen Trick hereinfallen. Wenn er so gefährlich ist, müssen wir ihn umbringen. Aber das mache ich auch nicht mit. Ich bin auch nicht damit einverstanden, daß…«
    »Hast du etwa kalte Füße?« schäumte Melburn.
    »Ja!« gab Clinch zu.
    »Feigling!« sagte Melburn verächtlich.
    »Ich bin kein Feigling, aber du bist ein Idiot«, gab Clinch bekannt. »Denk doch mal nach!«
    Charly Melburn, der Gangsterboß, der vor einem knappen halben Jahr nach der Verbüßung einer siebenjährigen Strafe aus Sing-Sing gekommen war, war auf Fred Clinch angewiesen. Melburn hatte nach seiner Strafverbüßung sein Wissen um einige Geheimnisse der Unterwelt ausgenutzt. Auf diese Weise hatte er sich das Geld verschafft, um seinen großen Schlag vorzubereiten. Er hatte alles in dieses Unternehmen gesteckt. Er wußte, daß sein Plan gelingen mußte. Anderenfalls war er nicht nur finanziell am Ende, sondern er war auch ein toter Mann. Er mußte wieder mächtig werden oder aus den Staaten verschwinden, um sich vor den von ihm verratenen Gangstern schützen zu können. Dazu aber brauchte er Clinch und seine Leute.
    »Hör zu, Fred«, sagte er deshalb etwas ruhiger. »Mein Plan ist idiotensicher. Es ist alles vorbereitet. Wir haben deine Leute, und ich habe den falschen Geldtransportwagen besorgt. Im entscheidenden Moment brauchen wir nur die gebündelten Dollars abzuholen. Du kannst dich darauf verlassen, daß diesmal nicht sowenig in der Kasse ist. Wenn wir das Geld haben, brauchen wir nur noch drei Stunden Zeit. Dann sind wir mit dem Geld in Kanada. Nach diesen drei Stunden kann uns nichts mehr passieren. Es gibt nur einen Mann in New York, der weniger als drei Stunden braucht, um unseren Trick zu durchschauen. Weil er ihn schon kennt. Dieser Mann ist Cotton.«
    Clinch hatte sich den Vortrag, am Fenster stehend, angehört. Er hatte dabei hinaus in die Häuserschlucht geschaut und Melburn den Rücken zugedreht. Jetzt federte er herum. »Idiot!« zischte er. »Du vergißt eines!«
    »Was?« stutzte Charly Melburn.
    »Du vergißt, daß das FBI nicht allein aus Cotton besteht. Du weißt ganz genau, daß diese Bundesbullen über jeden Vorgang, den sie jemals bearbeitet haben, eine Akte besitzen. Es hilft dir gar nichts, wenn Cotton ausgeschaltet ist. In ihrem verdammten Archiv werden sie genau das nachlesen können, was auch dieser Cotton weiß.«
    »Ja, ja, ja!« gab Melburn zu. »Aber sie brauchen länger als drei Stunden, um in ihrem Archiv die Unterlagen zu finden. Hörst du, länger als drei Stunden!«
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, daß wir Cotton vielleicht im Außendienst ausschalten können. Wenn er aber Innendienst macht, kannst du ihn nicht daran hindern, sich an deinen Fall zu erinnern.«
    »Du vergißt das Foto!« beharrte Melburn auf seinem Standpunkt. »Das Foto ist ein einwandfreier Beweis dafür, daß Cotton ein Mörder ist. Es wird dem FBI nichts anderes übrigbleiben, als seinen eigenen Mann festzusetzen. Dafür werden wir noch sorgen! Ich habe dir gesagt, wir werden die Zeitungen wild machen!«
    »So?« sagte Fred Clinch. Lauernd schaute er seinen Komplicen an.
    Melburn merkte, daß Clinch offenbar wieder ein neues Gegenargument hatte.
    »Zweifelst du etwa daran?« bohrte

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