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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
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kombinieren?‹, heißt er. So etwas solltest du einmal mitmachen.«
    »Warum Phil?«
    »Erinnert dich das Wort Frigerator wirklich nicht an etwas? Frigerator, lieber Jerry«, dozierte Phil nachsichtig, »hört sich an wie Refrigerator, wie Kühlschrank.« Er schnaubte verächtlich und machte eine Bewegung, als müsse er sich warm reiben.
    Die Sekretärin kam zurück. »Mr. Dryman lässt bitten.«
    »Danke«, sagte ich. Phil würdigte sie keines Blickes, als wir an ihr vorbei in das Direktionszimmer marschierten.
    Direktor Dryman war eine imponierende Erscheinung. Figur wie ein durchtrainierter Schwergewichtsboxer, Haarschnitt wie ein Filmschauspieler. Ein cleverer Managertyp.
    »Kaffee kommt sofort«, sagte er nach der Begrüßung. Mit einer Handbewegung bot er uns Plätze auf einer ledernen Sitzgarnitur an. Auf dem Glastisch lagen drei großformatige Porträtfotos. Er schob sie uns herüber.
    »Henry Fullborn«, sagte er nur dazu.
    Wir betrachteten uns die Bilder.
    »Sympathischer Bursche«, urteilte Phil. '
    »Tüchtiger Mann. Hervorragende Ideen. Unser kommender Chefkonstrukteur. Leider noch etwas zu jung, 28, sonst wäre er es bereits. Sie wissen sicher, wie das in solchen Mittelbetrieben so ist. Viele ältere Kollegen. Es schadet dem Betriebsklima, wenn ein ganz junger Mann plötzlich an die Spitze rückt. In ein paar Jahren, wenn die Älteren ausgeschieden sind, sieht es anders aus. Wir bezahlen ihn jetzt schon auf dem Umweg über Leistungsprämien wie einen Chef.«
    Ich unterbrach Dryman: »Wo haben Sie ihn her?«
    Er lächelte. »Eigene Aufzucht, sozusagen. Henry trat 1955 als Lehrling bei uns ein. Wollte ursprünglich Maschinenschlosser werden. Als Lehrling im ersten Jahr machte er bereits Verbesserungsvorschläge, die alte Meister vom Stuhl fallen ließen. Wir haben ihn gefördert. Fachschule und so weiter.«
    Es klopfte an der Tür.
    Miss »Kühlschrank« kam herein. Doch sie brachte Kaffee.
    Er war so gut, dass selbst Phil wieder einigermaßen versöhnt schien. Er lächelte Ethel Frigerator jedenfalls an.
    Dann begann wieder der Emst des Lebens. Direktor Dryman schilderte in großen Zügen das, was er auch schon Mr. High gesagt hatte. »Ich bin natürlich außerordentlich beunruhigt. Henry kennt zahlreiche geheime Schlosskonstruktionen, er kennt eingebaute Sicherungen, er kennt die sogenannten schwachen Stellen in den verschiedenen Tresoren.«
    »Gibt es schwache Stellen?«, fragte ich.
    »Ja und nein«, antwortete er. »Sehen Sie, jeder Tresor und jedes Transportfahrzeug hat naturgemäß Stellen, die weniger unangreifbar sind als andere. Ich bin zwar kein Techniker, aber…«
    Er suchte nach dem passenden Vergleich.
    Wir konnten uns jetzt nicht damit aufhalten, Theorien anzuhören. Tatsachen waren jetzt wichtiger. Deshalb stoppte ich ihn mit einer Handbewegung.
    »Sie vermuten, dass es Leute gibt, die an einen besonders lohnenden Tresor heranwollen, dafür wenig Zeit haben und deshalb einen Fachmann brauchen. Dieser Fachmann könnte Mr. Fullborn sein, den man zwingen könnte, mit Rat und Tat mitzuwirken«, stellte ich fest. »Ja«, sagte er. »Das ist meine Befürchtung.«
    ***
    Der jugendliche Gangsterboss Bill Steinberg ließ den Telefonhörer auf die Gabel zurückfallen. Einen Moment blieb er regungslos neben dem unaufgeräumten Schreibtisch stehen. Dann spuckte er einen Tabakkrümel aus, kratzte sich am Kopf und zog die Nase kraus.
    Endlich kam er zu einem Entschluss. Federnd ging er durch das muffige Office, riss die Tür auf und rief in den Spielsaal: »Feierabend!«
    Paul Widmark visierte gerade eine Kugel an. »Warum?«
    »Du musst einen Wagen besorgen.«
    »Nicht mein Job«, verkündete Widmark und stieß die Kugel gegen die Bande. »Das sollen die beiden Idioten machen, die gestern Abend den schönen Chevy absaufen ließen.«
    Steinberg kam langsam näher. Als er Widmark erreicht hatte, nahm er ihm den Billardstock aus der Hand und schleuderte ihn quer durch den Saal.
    Sofort kam Lincoln Emeran, der ohne sein Hörgerät völlig hilflos war, angewatschelt, »He«, schimpfte er, »wenn etwas kaputt ist, bin ich daran schuld.«
    »Hau ab, du Blindschleiche«, fauchte Bill Steinberg den Schwerhörigen an. »Los, abschließen. Geschlossene Gesellschaft.«
    »Was ist?«, fragte Emeran hilflos. »Ich kann kein Wort verstehen, wenn du mir nicht meinen Apparat wiedergibst.«
    »Schick ihn fort. Er stört nur, wenn wir etwas Vorhaben«, brummte der riesige Norbershift dazwischen.
    Bill Steinberg, der

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