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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
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Funkantenne, klar?«
    Diesmal pfiff Norbershift wieder durch die Zähne. Einen Augenblick war er überrascht. Doch dann setzte er wieder sein skeptisches Gesicht auf. »No, Billy - es geht trotzdem nicht. Die beiden Kerle im Wagen stehen in ständiger Verbindung mit ihrer Funkzentrale oder mit der Polizei. Gut, wir wissen, wo sich die Antenne befindet, und wir können sie abreißen. Aber dann merken die bei der Zentrale, dass etwas passiert ist. Ein paar Minuten später sind die Bullen da.«
    »Bis dahin ist der Wagen weg«, nickte Steinberg schnell.
    »Dafür müssten wir ihn wegfahren können.« Norbershift stampfte wütend mit dem Fuß auf den Boden. »Das können wir aber nicht. Wir kommen nie ins Führerhaus.«
    »Doch«, nickte Steinberg fröhlich. »Wir kommen, weil die beiden Kerle selbst aufmachen werden.«
    »Wieso denn?«, brüllte der erfahrene Gewaltverbrecher Jimmy Norbershift fast verzweifelt.
    Steinberg grinste jugendlich unbekümmert. »Weil wir den Konstrukteur von dem Wagen haben und weil wir einen Chemiker haben.«
    »Chemiker? So ein Pillendreher und Giftmischer? Was soll der uns denn nützen?«
    »Du hast ja gestern Abend seine Giftmischerei gesehen. War doch ganz schön, oder?«, fragte Steinberg lauernd.
    »Soll ich vielleicht mit so einer Benzinflasche…«
    Der halbstarke Boss schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, »hast du schon einmal etwas von Gelbkreuz gehört?«
    »Gelbkreuz?«, fragte Norbershift verblüfft.
    »Ja, Gelb…« Das schrillende Telefon schnitt Steinberg das Wort ab.
    Er angelte sich den Hörer und brüllte: »Ja, verdammt.«
    Doch dann gab er Norbershift ein Zeichen, den Raum zu verlassen. Der Büffel setzte sich langsam in Richtung zur Tür in Bewegung. Doch Steinbergs Stimme stoppte ihn auch wieder. »Ja, Jimmy ist hier. Was soll er?«
    ***
    Ich schlug den Mantelkragen hoch, steckte die Hände noch tiefer in die Taschen und marschierte weiter durch das nasse Gras. Dabei fror ich erbärmlich. Phil ging es offensichtlich auch nicht besser. Auch er hatte den Mantelkragen hochgeschlagen und die Hände in den Taschen vergraben. Wir waren seit fast 30 Stunden ununterbrochen auf den Beinen. Keine Sekunde Schlaf in dieser Zeit. Kaum etwas gegessen. Kein belebendes Bad. Noch immer nicht rasiert.
    Wir marschierten knapp nördlich des Long Island Expressway durch den Rasen und suchten nach Spuren. Von der Flushing Bay herunter wehte eine steife Brise, die im Sommer jeden Segler begeistert hätte. Aber wir waren keine Segler, außerdem war kein Sommer, und die steife Brise war unangenehm kalt. So kalt, dass sich inzwischen der SCC-Werkschutzmann, der uns empfangen und sehr interessiert betrachtet hatte, inzwischen wieder in seinen Wagen gekrochen war und dort die Heizung laufen ließ. Ich merkte es daran, dass der Motor lief.
    »Jerry, was ist?«, rief mir Phil zu.
    »Nichts!«
    »Bei mir auch nicht!«
    Zusammen gingen wir zu dem Wagen zurück, der nach der an der Frontscheibe klebenden Lizenzkarte dem verschwundenen Konstrukteur Henry Fullborn gehörte.
    Der Wagen stand etwa zweieinhalb Yard neben der Straße auf dem Rasen. Diese Tatsache und der Umstand, dass jetzt nicht die Jahreszeit zum Blumenpflücken war, erschien außergewöhnlich. Alles andere war in Ordnung. Der Wagen war unbeschädigt. Keinerlei Spuren irgendeiner Gewaltanwendung. Der Schlüssel war abgezogen, das Radio ausgeschaltet. Nirgends fanden wir auffällige Spuren.
    Phil blieb stehen und schüttelte den Kopf. »Ich habe es, Jerry«, brummelte er.
    »Was?«
    »Keine Sache für uns«, meinte er. Seinem Gesicht sah ich an, dass er wieder einen seiner sarkastischen Scherze auf Lager hatte.
    »Rede, Freund!«
    »Wir rufen das Fundbüro an. Die Leute dort sind zuständig.«
    Ich wandte mich ab und ging auf den Jaguar zu. »Nein, Phil - geht nicht.«
    »Warum nicht?«, rief er mir nach.
    »Fundgegenstände in dieser Größe können dort nicht gelagert werden. Ich habe einen besseren Vorschlag.«
    »Ich weiß schon. Jetzt holst du dein Fingerabdruckbesteck, wie ich dich kenne.«
    Er hatte richtig geraten. Ich holte tatsächlich unseren Spurensicherungskoffer. Dabei nahm ich gleich die Personalkarte mit, die uns Direktor Dryman anvertraut hatte.
    Es dauerte nur ein paar Minuten, bis wir an allen dafür in Betracht kommenden Stellen Prints gesichert und unter einer Klebefolie hatten. Mit Fingerabdrücken haben wir jeden Tag zu tun.
    »Kollege Dockerful wird sich freuen«, meinte Phil. »Dieser Fall bereitet ihm kein

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