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Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels

Titel: Jerry Cotton - 0570 - Das Rezept des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
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wegen seiner Jugend stets eifrig darauf bedacht war, keinen Zweifel an seiner Führerpersönlichkeit aufkommen zu lassen, nahm diesmal ausnahmsweise den Rat eines Gangmitgliedes an. Er griff in die Tasche und zerrte das Hörgerät heraus.
    Lincoln Emeran klemmte sich den Apparat wieder an seinen schmierigen Hosenbund und steckte sich den winzigen Lautsprecher ins Ohr. »Was hast du gesagt?«
    »Du kannst einen Whisky saufen gehen«, verkündete Steinberg. »Wir haben hier etwas zu besprechen und brauchen dich jetzt nicht. Hier…« Er zeigte sich großzügig und drückte dem Alten einen Dollar in die Hand.
    Emeran nahm das Geldstück wortlos entgegen und schlurfte in sein Office. Wenige Sekunden später kam er zurück. Über seinem dunkelgrauen Unterhemd trug er jetzt eine Jacke, die auch nicht gerade gentlemanlike war. Brummelnd verließ er das Lokal, das auf dem Papier ihm gehörte.
    »Schließ ab!«, forderte Steinberg, wobei er den Büffel Norbershift anschaute.
    »Schließ ab!« sagte der zu Paul Widmark.
    »Ich?«, fragte der kaugummikauende Gangster, der sich als Stellvertreter Steinbergs fühlte.
    »Verdammt«, schäumte der junge Boss auf.
    Doch eine ernste Auseinandersetzung unter seinen beiden wichtigsten Komplicen blieb ihm erspart. In der Tür erschienen Herbert Ransom und Norman Shild.
    »Abschließen!«, rief Steinberg ihnen anstelle eines Grußes entgegen.
    »Die beiden können gleich einen Wagen besorgen«, schlug Paul Widmark vor.
    Doch Steinberg schüttelte den Kopf und schaute die beiden zuletzt angekommenen Gangster verächtlich an.
    »Die sind zu dämlich dazu. Außerdem ist es besser, wenn sie im Augenblick nicht so aktiv sind. Das Ding gestern Abend war so heiß, dass sie jetzt besser hierbleiben. Mach du es.«
    Paul Widmark begriff, dass ihm nichts anderes übrig blieb. Wütend spuckte er seinen Kaugummi aus und warf den wieder herbeigeholten Billardstock auf den Tisch.
    Der Boss nickte ihm aufmuntemd zu und gab ihm dann noch die notwendigen Anweisungen.
    Als Widmark gegangen war, winkte Steinberg Jimmy Norbershift in das Office. '
    »Und wir?«, fragte Norman Shild.
    Steinberg würdigte ihn keiner Antwort. Er schlug heftig die Officetür hinter sich zu. Außerdem schloss er die Vorhänge, obwohl es unwahrscheinlich war, dass jemand von draußen hereinsehen konnte. Erst nach diesen Vorbereitungen griff er in die Tasche und zog eine Zeichnung heraus. Er faltete sie auseinander und legte sie auf den Schreibtisch, den er vorher dadurch aufgeräumt hatte, dass er mit dem Unterarm alles einfach auf den Boden gefegt hatte.
    Norbershift pfiff leise durch die Zähne. »Menschenskind, ein SCC-Geldtransportwagen. Damit will ich nichts zu tun haben - die Dinger sind…«
    Steinberg machte eine wegwerfende Handbewegung. »… für uns weich wie Butter«, vollendete er den Satz seines Komplicen.
    »Quatsch! Gibt es nicht! Da haben sich schon ganz andere Leute die Zähne dran ausgebissen«, ereiferte sich Norbershift. »Du weißt, dass ich alles mitmache, sogar Kidnapping und Mord. Aber ich begehe keinen Selbstmord. Und das hier ist Selbstmord. Die Dinger sind nicht zu knacken, da kannst du zehnmal diesen Konstrukteur ausquetschen. Der kann dir sogar einen Schlüssel für den Wagen liefern - es geht trotzdem nicht. Das Fahrerhaus ist stärker gepanzert als ein Armeepanzer, die Scheiben bestehen aus schusssicherem Spezialglas, die Türen können nur von innen geöffnet werden.«
    Steinberg hörte grinsend zu.
    »Grinse nicht so dämlich. Es stimmt, was ich sage«, regte sich Norbershift auf. »Ich habe drei Mordskerle gekannt, die es vor dir schon versucht haben. Einer war dabei, der vor zehn Jahren in Philadelphia zwei Millionen aus einer großen Bank geholt hat, ohne dass er gefasst wurde. An einem SCC-Wagen hat er sich die Zähne ausgebissen. Weißt du, was ihm passiert ist? Auf dem Stuhl ist er gelandet. Und warum? Weil diese verfluchten Wagen Sprechfunk haben. Du kannst nichts machen.«
    »Halt das Maul«, verlangte Steinberg jetzt. Mit seinem Zeigefinger deutete er auf eine Linie, die auf der Zeichnung rot ausgezogen war. »Weißt du, was da ist?«
    Norbershift zögerte. »Keine Ahnung. Kann eine Chromleiste sein.«
    »Ist es auch«, grinste Steinberg, »obwohl an einem Geldtransporter ’ne Chromleiste Quatsch ist. Deshalb ist die Chromleiste auch keine Chromleiste.«
    »Du spinnst«, brummte Norbershift unwillig. Er verstand kein Wort von der rätselhaften Rede des Jungen.
    »Das ist die

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