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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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unüberhörbarer Gier in der Stimme.
    »Und wie!«, erwiderte Ed. »Es war ein Kinderspiel. Unser Freund ist ein Genie. Er sollte einen Orden kriegen. Kommt!«
    Sie liefen zu der Stelle, wo die Strickleiter hing.
    »Du zuerst!«, befahl Ed. »Sieh nach, ob die Luft rein ist!«
    Sadie Blender kletterte hinauf. Vorsichtig blickte er über die Mauer. Dann winkte er. Irgendwo in der Feme bellte und jaulte ein Hund.
    ***
    Chuck Berry kratzte an seiner brandroten Narbe, als sie zu ihm in den Wagen kletterten.
    »Warum habt ihr euch nicht noch mehr Zeit gelassen?«, fuhr er sie an. »Ich bin hier halb verrückt geworden!«
    »Halt’s Maul!«, herrschte Sadie Blender ihn an. »Du hattest doch den sichersten Posten. Wenn irgendwo was schief gegangen wäre, hättest du doch spielend verschwinden können! Also reg dich nicht auf, verdammt noch einmal! Dein Gejammer geht mir auf die Nerven!«
    »Und mir geht dein Predigen auf die Nerven! Eines Tages jage ich dir ein Messer so oft in den Wanst, dass du…«
    »Ruhe, zum Teufel!«, fauchte Ed dazwischen. »Hau endlich ab! Oder wie lange willst du noch hier herumstehen? Beeil dich, verdammt noch mal. Wir sind noch nicht über alle Berge!«
    Jim Cartney ließ sich erschöpft in die Sitzbank zurücksinken. Er fuhr sich über die Stirn. Es war zum Verrücktwerden. Gerade hatte er vier Jahre Zuchthaus abgesessen wegen Beteiligung an einem Einbruch. Er war noch keine vierundzwanzig Stunden wieder frei. Da hatte er schon mitgeholfen, das nächste Ding zu drehen. Es war kaum zu glauben. Und war es denn überhaupt wahr? Er schloss die Augen. Vielleicht erlebte er nur einen irrsinnigen Traum. Vielleicht. Hoffentlich. Im Augenblick war er zu erschöpft, um noch einen vernünftigen Gedanken fassen zu können.
    Eine Weile fuhren sie durch die nächtlich stillen Straßen. Es ging auf den Morgen zu, aber noch waren kaum Leute unterwegs. Als sie an einer Ecke anhielten, kramte Ed in den Hosentaschen und drückte Sadie Blender einen Schlüssel in die Hand.
    »Hol Nicky ab und gib ihm den Schlüssel wieder«, befahl er.
    »Wem? Nicky?«
    »Natürlich nicht. Elleroy!«
    »Warum soll ich ihm den Schlüssel wiedergeben?«, fragte Blender verdutzt.
    Ed lachte leise vor sich hin.
    »Weil es sie noch mehr durcheinanderbringen wird.«
    »Na schön.«
    Sadie Blender stieg aus. Cartney sah, wie er vor einem modernen Appartementblock stehen blieb und klingelte. Gleich darauf verschwand er im Haus. Jim Cartney versuchte, sich wach zu halten. Er wusste selbst nicht, woran es lag, aber ihm kroch die Müdigkeit wie flüssiges Blei durch die Adern. Er war so erschöpft, dass er sofort hätte einschlafen können. Und er war nahe daran, es gegen seinen Willen zu tun. Immer wieder fielen ihm die Augen zu, und der Kopf sank ihm nach vorn, bis er wieder aufschrak.
    Er wusste nicht, wie lange sie auf Blender und Nicky gewartet hatten. Jedenfalls tauchten die beiden irgendwann auf. Sie kletterten schnell in den Wagen und die Fahrt wurde fortgesetzt.
    »Alles okay?«, fragte Ed.
    Nicky nickte.
    »Ja. Ich habe die beiden Telefonanschlüsse aus der Wand gerissen. Jetzt muss er erst einen Nachbarn aus dem Bett trommeln, bevor er die Polizei alarmieren kann.«
    »Gut«, sagte Ed nur.
    Jim Cartney hörte ihr halblautes Gespräch wie aus weiter Feme. Er wusste, dass es wichtig werden konnte, wenn er genau aufpasste und der Polizei später alles genau beschreiben könnte, aber er war vier Jahre lang daran gewöhnt worden, jeden Abend spätestens um elf einzuschlafen, und jetzt war diese Zeit schon um Stunden überzogen, dazu kam all die Aufregung - er konnte nicht mehr und schlief ein.
    Auf diese Weise entging ihm, vor welchem Haus man anhielt, um seine Frau abzuholen. Sie erschrak, als sie ihn zusammengesunken auf dem Rücksitz vorfand.
    »Regen Sie sich nicht auf«, sagte Ed. »Er schläft nur. Es ist ihm nichts passiert, er ist eben nur müde.«
    Dorothy Cartney blickte immer wieder angstvoll auf ihren Mann, aber Jim Cartney schlief auch noch, als der Wagen an einer Raststätte einige Meilen außerhalb von New York anhielt.
    »Ihr bleibt hier sitzen«, sagte Ed. »Ich gehe einkaufen. Chuck, du lässt inzwischen volltanken. Öl, Kühlwasser und die Batterie nachsehen und den Reifendruck prüfen.«
    »Okay, Chef«, sagte Chuck und grinste breit. Seit sie die Stadt hinter sich gelassen hatten, war das tiefe Rot aus seiner Narbe gewichen. Seine Nervosität hatte sich gelegt und er strahlte vor Triumph.
    Ed ging in das Rasthaus,

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