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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Tag und Nacht geöffnet hatte und zu dem ein Laden gehörte, wo die Touristen einkaufen konnten, die hinauf in die Berge und an die Seen fuhren.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis Ed wiederkam. Er schleppte sechs große Tüten zum Wagen, winkte Nicky, ging noch einmal hinein und kam mit einem Dutzend schwerer Kartons, die sie in den Kofferraum luden, zurück. Schwitzend kletterten sie schließlich wieder in den Wagen.
    »Los, weiter«, sagte Ed und faltete die Morgenzeitung auseinander.
    Eine Weile blieb alles still. Man hörte nur ab und zu das Rascheln der Zeitung, wenn Ed umblätterte, und ständig das seidenweiche Schnurren des Motors. Es war allmählich hell geworden, und im Osten stieg eine blendend weiligelbe Sonne empor.
    »In der Zeitung steht ein Roman über Rohdiamanten«, sagte Ed plötzlich. »Jedenfalls heißt der Roman so. Welch ein Zufall, was? Ob der Ker l, der ihn geschrieben hat schon einmal einen einzigen Rohdiamanten gesehen hat?«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Sadie Blender. »Diese Schreiberlinge haben doch meistens keine Ahnung von dem, worüber sie schreiben.«
    »Es fängt aber interessant an! Ich lese mal vor, passt auf« Also: Sie streiften sich die dünnen Gummimasken über, die zwei Schlitze für die Augen und einen größeren für den Mund aufwiesen. Einer gab ein Zeichen. Lautlos richteten sie sich auf und schlichen dicht an der Wand der kleinen Fabrikhalle entlang…
    Nicky, Chuck und Sadie hatten die Hälse gereckt. Alle starrten auf Ed Der sah sie der Reihe nach an. Er war ein wenig blass geworden.
    »Das hört sich ja an, als ob der Kerl dabei gewesen wäre«, murmelte Chuck.
    »Wie geht es weiter?«, fragte Sadie Blender.
    Ed senkte den Kopf wieder über die aufgeschlagene Zeitung. Einige Sätze sprangen ihm förmlich in die Augen:
    …die hintere Tür erreicht hatten. Dort gab es eine Lampe, die die ganze Nacht eingeschaltet blieb… Am Ende der Fabrikhalle führte eine Metalltür in ein kahles Treppenhaus…stählerner Türrahmen ohne Tür…Der vierte sah aus seiner knienden Haltung hinauf zu den Komplizen. Mit einer Handbewegung zeigte er an, dass sie links an seinem seltsamen Gerät vorbeikriechen sollten…
    Ed wischte sich über das Gesicht. Er hatte nicht mehr vorgelesen. Es war ja unmöglich. Vor ein paar Stunden hatten sie es erst getan - und jetzt sollte es als Roman schon in der Zeitung stehen? Aber zu viele der Einzelheiten stimmten! Stimmten so genau, als ob der Verfasser dabei gewesen wäre! Das konnte kein Zufall sein. Ed starrte durch die Windschutzscheibe hinaus. Es gab nur eine Erklärung: Jemand hatte sie schon verpfiffen, noch bevor sie ihren Coup überhaupt ausgeführt hatten.
    »Anhalten!«, sagte Ed rau. »Halt sofort dieses verdammte Auto an!«
    ***
    Steve Winston kam zu sich, weil ihn die Kühle des Morgens zur Besinnung brachte. Er drehte den Kopf ein wenig und starrte in den grauenden Morgen. Er hörte sein Blut in den Ohren rauschen. In seiner Brust war ein heißer, dumpfer Schmerz. Eine Weile brauchte er, bis ihm einfiel, wo er sich befand. Er sah die Mauer rechts und die Fabrikhalle links, und er wusste wieder, was geschehen war.
    Ich muss das Revier anrufen dachte er. Bevor ich hier verblute.
    Halb besinnungslos vor Schmerzen, die jede Bewegung verursachte, stemmte er sich hoch. Als er auf Händen und Knien lag, schüttelte er seufzend den Kopf. Ich schaffe es nicht. Ich komme nie auf die Füße. Nie. Aber du musst, sagte etwas in seinem Hirn. Du musst. Jede Minute kann kostbar sein.
    Er kroch auf allen vieren den Gang zwischen der Halle und der Mauer entlang. Von der Ecke aus sah er das Pförtnerhäuschen vom am Haupttor. Es war kaum noch zwanzig Yards entfernt. Aber zwanzig Yards können zwanzig Ewigkeiten sein.
    Keuchend verhielt er, um Luft zu schöpfen. Dann kroch er weiter. Er vermied es, seine Wunde zu betrachten. Er wollte das Blut nicht sehen. Er musste ins Pförtnerhäuschen. Dort musste es doch ein Telefon geben…
    Irgendwie erreichte er die drei Stufen, die zu dem Eingang des Häuschens führten. Er schob sich hinauf, reckte den Kopf in die Höhe und stieß die Tür auf.
    Das erste, was er sah, war das schwarze Telefon auf dem kleinen Schreibtisch. Er nahm seine letzte Energie zusammen und kroch hin. Mit der Linken griff er nach der Schreibtischkante und zog sich hoch. Neben dem Schreibtisch kniend, nahm er den Hörer.
    Es war nichts zu hören. Er ließ den Kopf erschöpft sinken. Das Blut rauschte in seinen Ohren wie ein

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