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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinen Worten mitschwang, machte Phil aufmerksam.
    »Du glaubst…?«
    Ich nickte.
    »Ja. Er ist Wissenschaftler und weiß mit seinem Gift verdammt gut Bescheid. Da oben ist er unangreifbar.«
    »Aber kann er denn einfach…«
    »Diese alten Wasserwerke haben einen offenen Tank. Halt dich fest!«
    Ich hatte die verborgene Abfahrt erreicht und riß den Wagen nach links. Tiefe Spuren zeigten mir, daß vor ganz kurzer Zeit ein Wagen hier eingebogen war. Bedrich!
    Phil hatte seinen Smith and Wesson in der Hand.
    »Damit werden wir nicht viel ausrichten können«, sagte ich mit einem Seitenblick. »Ich denke, er hat inzwischen das Dynamit in seinem Wagen gefunden.«
    Ich trat auf die Bremse. Der Wagen rutschte über den Kiesweg. Er war nicht zu halten. Ich ließ die Bremse wieder los und riß das Steuer nach rechts, in die Büsche hinein. Was da durch die Luft geflogen kam, war kein Blumenstrauß. Äste brachen unter uns, die Stoßstange rammte einen kleinen Baum, und wir flogen gegen den Dachhimmel, als der Wagen mit der Schnauze nach vorn in einem halb verdeckten Graben zum plötzlichen Stehen kam.
    Hinter uns, dort, wo wir noch vor Sekunden gewesen waren, zuckte ein strahlendheller Blitz auf, und der Knall nahm mir für einige Sekunden das Gehör.
    Phil rieb sich benommen den Kopf, »’raus«, sagte ich nur. »Er hat das Dynamit gefunden, denke ich.«
    Wir rissen die Türen auf und ließen uns draußen zu Boden fallen. Neben uns klatschten noch einige Erdbrocken herunter. Bedrich mußte eine ordentliche Ladung geworfen haben.
    »Sieh mal!« sagte Phil und richtete sich halb auf. Ich folgte seinem Blick. Bedrichs Dynamitbombe hatte nicht nur in den Zufahrtsweg einen tiefen Krater gerissen, sondern auch den roten Transporter in Brand gesetzt. Die Flammen schlugen aus der Motorhaube.
    »Weg hier!« zischte ich. Wir hechteten durch die Büsche. Es war uns beiden klar, daß der Tank des Transporters gleich in die Luft gehen würde. Was an Dynamit noch im Wagen war, wußten wir nicht. Auf jeden Fall würde es das Feuerwerk nur noch eindrucksvoller machen. Hinter einem Erdhügel fanden wir uns wieder.
    »Kopf weg!« sagte Phil trocken. Auch ich sah die Lohe aufsteigen, ehe mich der Knall und die Druckwelle der Explosion traf.
    »Das war der Tank. Wollen sehen, was er noch im Wagen hat!«
    Wir warteten. Das Knistern des Brandes drang überdeutlich an unsere Ohren. Eine Scheibe zerplatzte und ließ uns die Köpfe in den Sand stecken. Als ich wieder aufsah, begegnete ich Phils Grinsen.
    »Wohl zu lange im Innendienst…?« Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden. Eine zweite Explosion brüllte los, die uns nicht nur den Atem nahm, sondern die ganze Hügellandschaft wackeln ließ. Ich blickte kurz hoch, ob der Wasserturm noch stand. Er stand, aber jetzt kam das von der Gegend heruntergerauscht, was Bedrich eben hochgejagt hatte. Ich nahm die Hände über dem Genick zusammen und wartete, bis der Segen spärlicher wurde.
    »Ende der Vorstellung«, sagte Phil neben mir und ging in die Hocke.
    Wo Bedrich seinen Wagen abgestellt hatte, war jetzt ein Loch, in dem ein mittlerer Bungalow Platz gehabt hätte.
    »Und jetzt?« fragte Phil ruhig.
    Am Himmel über uns schwirrte ein Hubschrauber. Auf halbem Weg quälte sich ein Polizeifahrzeug den Hügel herauf.
    »Jetzt fehlt uns nur noch die Presse!« sagte Phil.
    ***
    Um Bedrichs Lippen spielte ein Lächeln, das ihn nicht verlassen hatte, seit er unter dem Donner der ersten Detonation ins Innere des Wasserturms zurückgewichen war.
    Vor ihm erhob sich die mächtige stählerne Säule des Tanks, die sich weiter oben zu einem großen runden Kessel verbreiterte. Vom Mauerwerk liefen starke Stützen darauf zu und verbanden sich mit den U-Trägern. Bedrichs Schritte hallten laut, als er sich der eisernen Treppe näherte, die spiralförmig zur Galerie emporführte. Unter dem Arm hatte er ein Bündel Dynamitstäbe, in der Linken den Ampullenkoffer. Langsam begann er den Aufstieg.
    Irgendwo fielen gleichmäßig Wassertropfen und klatschten in ein Becken. Neben ihm kamen die dicken Rohre der Wasserleitung aus der Wand.
    Auf halber Höhe verhielt Bedrich auf einer schmalen Plattform. Die ganze Atmosphäre dieses Wasserturms hatte etwas Unwirkliches, Unheimliches, aber dafür fehlte ihm jetzt der Sinn. Er war erfüllt von nur noch einer Idee. Er war der Herrscher über dieses Wasserwerk und damit über eine ganze Stadt. Niemand würde es wagen, ihm entgegenzutreten. Niemand würde eine ganze

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